Ford denkt um und greift an - Möbeldesigner James Hackett als neuer CEO

Ford schwenkt zum Überholvorgang aus - Gelingt es gegen die starke Konkurrenz?


Im Vaterland des Autos - Deutschland -  beginnt die Aufholjagd. In direkter Konkurrenz mit VW, Skoda, Seat und Renault beginnt Ford Marktanteile zu gewinnen. Seit 2015 konnte der Anteil an abgesetzten Fahrzeugen von 7,3 auf 7,7 Prozent gehoben werden. Was sagt das aus? Kann Ford nicht nur beim Preis, sondern auch bei den Funktionen und im Design mit der starken Konkurrenz mithalten?
Ford Familie


Neues Management auf Wunsch der Familie



Bill Ford, der Urenkel des Gründers Henry Ford, berief James Hackett am 22. Mai 2017 zum neuen CEO des weltweit sechstgrößten Automobilherstellers und entließ den jahrelangen CEO Mark Fields. Trotz der Rekordjahre 2015 und 2016, missfiel dem Aufsichtsratschef Ford die Initiativlosigkeit des alten Vorstands. Es gab kaum neue Ideen für innovative Modelle mit Zukunftschancen. Die Familie Ford dachte nachhaltig und freute sich nicht sehr über die kurzfristigen Erfolge.

Die Investoren trauten dem amerikanischen Autokonzern auch nicht viel zu. Während der Dow Jones von 2015 bis 2017 um 29% zulegte, verlor die Ford-Aktie 33% ihres Werts. Bill Ford entschloss sich deshalb zu ungewöhnlichen Mitteln und setzte James Hackett, den ehemaligen CEO des Möbelherstellers Steelcase, als neuen Vorstandsvorsitzenden ein. Seine Managmentphilosophie "Design Thinking" soll Ford in der Zukunft mit selbstfahrenden und batteriebetriebenen Automobilen Erfolg bringen.

In Folge der Umstrukturierung wurden 11 der 17 Vorstandspositionen im Jahr 2017 neu besetzt.

Wie sieht die Zukunft von Ford aus?





Hackett arbeitet wie ein guter CEO und geht alle Bereiche an, welche seinen Anforderungen und Zukunftsaussichten nicht genügen. Beispielsweise werden in Nordamerika keine klassischen Limousinen entwickelt und jetzt befinden sich Pick-up-Trucks und SUVs im Kern der Entwicklungsarbeit.
Zusätzlich wird Geld für die Entwicklung von Eletroautos ausgegeben, mit dem Ziel in den nächsten 4 Jahren mehrere elektrische Fahrzeuge und Hybridfahrzeuge zu lancieren.




Wird sich das Management bewähren?



Der neue CEO muss sich dennoch bewähren. Als Investoren blicken wir auf die Kapitalallokation insbesondere Renditen aufs investierte Kapital, Verschuldung und Umgang mit Dividenden und Aktienrückkäufe. Setzt das Management das Kapital zu hohen Renditen ein? Über die letzten fünf Jahre lag die Rendite aufs investierte Kapital bei 13,5 Prozent, womit das Unternehmen Mehrwert für die Aktionäre schaffen konnte. Im Geschäftsjahr 2017 konnte eine Rendite von 11,2 Prozent und die letzten 12 Monaten knapp 10,1 Prozent erzielt werden. Die erste Marke des neuen CEOs ist solide, aber es geht besser.

NetCash im Automobilbereich


Das Eigenkapital der Ford Motor Company liegt bei 35 Mrd. US$ im Jahr 2017. Im Automobilbereich übersteigt der Cashberg die Schulden und das Unternehmen ist mit einer Nettoliquidität von 11,2 Mrd  im März 2018 stabil aufgestellt.

Im Bereich Finanzdienstleistungen liegt die Eigenkapitalqoute bei knapp 9 Prozent. Es werden 16 Mrd. Eigenkapital eingesetzt.

Der Hauptteil der Fremdfinanzierung besteht aus Bankkrediten mit 75 Mrd. $ (49,6%) und forderungsbesicherten Wertpapieren 53 Mrd. $ (35,1%).

Dividenden und Aktienrückkäufe


Mitte 2017 kaufte Ford 11,8 Millionen Aktien der Ford Common Stock zurück. Das entspricht einem Wert von 140 Mio. $.
Die Dividenden werden von Ford konstant gehalten. Im Jahr 2016 kam man auf eine Dividende von 0,85$ je Aktie. Im darauffolgenden Jahr sank die Dividende leicht auf 0,65$ je Aktie. Dennoch liegt die Dividendenrendite zurzeit bei 5,5 Prozent.


Investmentpotenzial von Ford


Das Management der Ford Motor Company geht von einem kaum existenten Wachstum (0,1%) aus. Es wird erwartet, dass sich die Kennzahlen im Geschäftsjahr 2018, den vorherigem Jahr ähneln. Im Geschäftsjahr 2017 lag der Gewinn je Aktie bei 1,91 $.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,6 erwartet der Markt eine nachhaltige Schrumpfung von knapp 1 Prozent laut der Graham -Wachstumsformel.
Entscheidend wird die zukünftige Entwicklung der Marke Ford unter dem neuen CEO James Hackett sein.

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