Marks: Diszipliniert Gewinne mitnehmen -mutig Nachkäufe tätigen

Howard Marks über das Gefühl für den Inneren Wert



"Nur ein starkes Gefühl für den Wert gibt einem die Disziplin, die man braucht, um bei einer hoch bewerteten Anlage Gewinne mitzunehmen, obwohl jeder glaubt, dass sie weiter steigen wird. Das Gleiche gilt für den Mut, in einer Krise an einer Position festzuhalten und den Einstandskurs mit Nachkäufen zu senken, wenn die Kurse jeden Tag weiter fallen. Damit die Bemühungen in diesem Bereich profitabel sind, muss Ihre Einschätzung des Wertes natürlich korrekt sein." so Value Investor Howard Marks
disziplinierte Gewinnmitnahme
Quelle: Griffin(2016): Charlie munger. Ich habe dem nichts mehr hinzufügen, S. 116.

Wie ein Gefühl für den Inneren Wert eines Unternehmens entwickeln?


Es gibt unzählige Bewertungsmethoden von Unternehmen und jede hat ihre Vor- und Nachteile. Um diszipliniert Gewinn mitnehmen zu können und selbstsicher nachzukaufen wenn die Börsenkurse fallen, benötigt man eine ungefähre Vorstellung vom intrinsischen Wert des Unternehmens.

Unterstützung dabei bieten Bewertungsverfahren wie Aktien-Anleihe-Prinzip, Unternehmenswert zu Betriebsergebnis-Bewertung und Grahams Bewertung von Wachstumsaktien oder Bewertungsmetriken wie die Free Cashflow Rendite.

Dabei müssen wir uns von der Vorstellung lösen, dass der Innere Wert eine exakte Zahl ist, denn nur eine Bandbreite erscheint sinnvoll. Warum?

Warum ist der Innere Wert keine exakte Zahl, sondern eine Bandbreite?


Die Bewertung wird immer von Annahmen und der gegenwärtigen IST-Situation des Unternehmens und seiner Bilanz beeinflusst. Beispielsweise nimmt man gerne den Net Cash, welcher sich in der Bilanz zum Stichtag X befindet, zum Ertragswert hinzu. Und das unter der Annahme, dass man bei einer Übernahme des Unternehmens gleich von den gefüllten Kassen profitieren kann. Das heißt, dass sich beim nächsten Publikationstermin der Innere Wert schon allein wegen den Veränderungen des Kassenbestands ändern würde. Um diesen Aufwand zu reduzieren und den Inneren Wert belastbarer zu gestalten, ist es sinnvoll die Bilanzsituation über einen längeren Zeitraum zu betrachten und so eine nachhaltige oder übliche Net Cash-Position in die Bewertung einfließen zu lassen. Zum ruhigen schlafen und gelassenen Nachkaufen bieten sich noch folgende Bilanz- Quick Checks an.

Woran erkennt man, dass man sich zum Value Investor mit Bezug zum Inneren Wert entwickelt?


Value Investoren im Sinne von Benjamin Graham sind in der Regel tiefenentspannt, denn der Erfolg beruht auf disziplinierter Untätigkeit, weil auch unnötige Tradingkosten den Zinsenzins-Effekt deutlich senken. Sollte es bei Ihnen nicht zu spüren sein, dass die Börse geöffnet oder geschlossen ist sondern ein gelegentlicher Check des Verhältnisses zwischen Marktwert und Innere Wert ausreichen, befinden sie sich auf dem besten Weg zum Value Investor nach Benjamin Graham und der langfristige Erfolg wird sich einstellen.



Quelle: 
Griffin(2016): Charlie munger. Ich habe dem nichts mehr hinzufügen, s. 116
Marks(2011): the most important thing 

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Trumpf - ein fas­zi­nie­rendes Familienunternehmen und seine Geschichte - Teil 3

Die Unternehmensgeschichte von Trumpf in den Jahren 2000-2017

Fortschritte in der Lasertechnik


Bild Trumpf
trumpf.com
Mit der Erreichung von neuen Schneidgeschwindigkeiten 2001 ist es Trumpf möglich, auch dicke Bleche in Höchstgeschwindigkeit zu schneiden. 2003 wurde der erste Scheibenlaser mit 4 kW Laserleistung entwickelt und damit ganze neue Anwendungsmöglichkeiten entdeckt z. B. das Scannerschweißen.

Die nächste Generation der Unternehmerfamilie trat 2005 an die Spitze des Unternehmens. Prof. Berthold Leibinger beendete seine 40-jährige Laufbahn und gab den Vorstandsvorsitz an Dr. Nicola Leibinger-Kammüller ab. Peter Leibinger übernahm den stellvertretenden Vorsitz im Unternehmen. Prof. Berthold Leibinger ist weiterhin tätig als Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Der nächste Fortschritt in der Laserentwicklung folgte 2009 mit der Entwicklung eines Multikilowatt-Lasers als direkte Strahlquelle.

Auch in Bezug auf seine Mitarbeiter machte Trumpf große Fortschritte. 2011 wurde ein flexibles Arbeitszeitmodell vorgestellt, welches den Mitarbeitern ermöglicht ihre Arbeitszeiten je nach Bedürfnis einzuteilen. Am 31.12.2012 verließ Prof. Berthold Leibinger endgültig das Unternehmen in den Ruhestand. Der Vorsitz des Aufsichtsrats wurde von Dr. Jürgen Hambrecht übernommen.

Industrie 4.0






2013 erwarb Trumpf die Mehrheitsbeteiligung mit 72 % an dem chinesischen Maschinenhersteller JFY.
„Wir stärken damit unsere Stellung im wichtigsten Maschinenbaumarkt der Welt“ Dr. Nicola Leibinger-Kammüller
Die Trumpf-Bank wurde 2014 gegründet und bietet ab 2015 Spar- und Festgeldkonten für Mitarbeiter an. Durch die Übernahme der EHT Werkzeugmaschinen GmbH in Teningen, erwarb Trumpf eines der ältesten Unternehmen Deutschlands. EHT wurde bereits 1772 gegründet.

Der Entwicklung Industrie 4.0 begegnete Trumpf 2015 mit der Gründung von Axoom, einem IT-Dienstleister, der die komplette Wertschöpfungskette der Kunden betreut. Zudem entwickelt Trumpf 3D-Drucker für die Metallverarbeitung.

Das Unternehmen entwickelt immer neue Innovationen und bleibt am Markt der Lasermaschinen weiter in einer Führungsposition. Das Familienunternehmen Trumpf fokussiert sich nicht auf einen schnellen Erfolg, sondern auf ein dauerhaftes konstantes Wachstum. Über mehrere Generationen gelang es dem Unternehmen eine sehr starke Marktposition aufzubauen, Das unterscheidet ein Familienunternehmen von einem anderen Unternehmen.

Lesen Sie auch die beiden ersten Teile, um einen kompakten Überblick über die Unternehmensgeschichte von Trumpf zu bekommen
Die Unternehmensgeschichte von Trumpf in den Jahren 1960-2000 und Die Unternehmensgeschichte von Trumpf in den Jahren 1923-1960.

Quelle:
https://www.trumpf.com/de_DE/unternehmen/trumpf-gruppe/meilensteine-in-der-trumpf-geschichte/epoche-2013-heute/ (Stand: 27.06.2017)
https://www.welt.de/wirtschaft/article120965615/Trumpf-kauft-Konkurrenten-aus-China.html (Stand: 27.06.2017)
https://www.trumpf.com/de_DE/ (Stand: 27.06.2017)


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Verdoppelungszeitraum mit der 72er Regel

Mit der 72er Regel den Verdoppelungszeitraum von Kapital sowie Umsatz und Gewinn ermitteln.


Klar, als Investoren streben wir nicht nur die Verdoppelung unseres Kapitals an, sondern wollen über einen langen Zeitraum noch höhere Renditen erwirtschaften und dabei die Definition des Investierens nicht vernachlässigen:
"Ein Investment liegt immer dann vor, wenn nach einer gründlichen Analyse in erster Linie Sicherheit und erst im Anschluss daran eine zufriedenstellende Rendite steht"

72er Regel als Faustregel


Mit einer einfachen Faustregel kann man die jährliche Rendite in den Verdoppelungszeitraum des Kapitals umrechnen. Die Funktion heißt:
72 / Prozent (p) = Verdoppelungszeitraum (t)

72 / p = t

Stellt man diese Formel um, kann man problemlos den Zinssatz ermitteln, welcher benötigt wird, um das Kapital in einem gewünschten Zeitraum (t) zu verdoppeln.

72 / Verdoppelungszeit (t) = Prozent (p)

Beispiel anhand der langjährigen DAX-Rendite


Die langjährige DAX-Rendite liegt laut dem deutschen Aktieninstitut bei 8,3 % p.a.

72 / 8,3 = 8,67

Nach der Gleichung verdoppelte sich das Kapital alle 8 Jahre und 8 Monate.

Erzielt man so überragende Renditen wie Value Investor Warren Buffett in seinen früheren Partnerships (24% p.a. ), steht eine Verdoppelung jedes dritte Jahr an, denn 72 geteilt durch 24 sind 3. Eine solche überragende Rendite geht nur, wenn man sich die Tücken des Zinseszins, zum Beispiel wie externe Kosten wie Steuern und Gebühren klar macht.


Wie die 72er Verdoppelungsregel als Investor nutzen?


Bei der Bewertung von Unternehmen kommt es auf die Entwicklung von Umsatz, Gewinn und Cashflow an. Dank Benjamin Graham haben wir gelernt, welche Wachstumsraten des Gewinns bei den gegenwärtigen Kurs-Gewinn-Bewertungen eingepreist sind. Angenommen das zu bewertende Unternehmen hat ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 42,5, wie gegenwärtig das Luxusgüterunternehmen Hermes International, muss der Gewinn mindestens um 17 % p.a. ((42,5-8,5)/2) in den nächsten 7-10 Jahren wachsen, um den gegenwärtigen Preis zu rechtfertigen. Bei einer jährlichen Rate von 17 % und unter zu Hilfenahme der 72er Regel sollte sich der Gewinn in den nächsten 4 Jahren und 3 Monaten verdoppeln.

Ist es also realistisch, dass das französische Familienunternehmen seinen Gewinn innerhalb von vier Jahren und rund 3 Monaten verdoppeln kann? Diese Frage darf jeder für sich selbst beantworten und damit die Über- oder Unterbewertung des Unternehmens feststellen.

Verdoppelungsgrenze mit unterschiedlichen Prozentsätzen


Wo liegen die Schwächen der 72er Regel?


Wie alle Faustregeln sind die Ergebnisse nur grobe Näherungswerte. Bei den visuellen Vergleich gibt es kaum Unterschiede vor einer Berechnung und der Schätzung anhand der 72er Regel. Auch nach einer kurzen Berechnung ist das Ergebnis mit einem Standardfehler von 0,88 Jahren und einem Bestimmtheitsmaß von 99,8% zufriedenstellend. Das Ergebnis besagt, dass rund 99,8% der gesamten Streuung durch die 72er Regel erklärt werden können, 0,8% ungeklärt bleiben. Der Standardfehler liegt bei 0.88 Jahren und entspricht rund 6,3% der gemittelten Jahre in unserem betrachteten Verdoppelungszeiträumen. Damit ist der Standardfehler als gering einzustufen.

Verdoppelungszeitraum je Prozenzsatz

Die Kurve macht natürlich deutlich, wie der Sparer bei dieser Niedrigzinspolitik leiden muss. Bei einer niedrigen Verzinsung von 2,5% benötigt man zwischen 28 und 29 Jahre, um das eingesetzte Kapital zu verdoppeln. Hingegen gelingt es bei der langjährigen DAX-Rendite von 8,3% schon in 8,67 Jahren, also in 8 und 2/3 Jahren.

Trumpf: ein fas­zi­nie­rendes Familienunternehmen und seine Geschichte - Teil 2

Die Unternehmensgeschichte von Trumpf in den Jahren 1960-2000

Entwicklung neuer Verfahren

Bild Trumpf
trumpf.com

Trumpf führte 1960 ein Vorführfahrzeug ein, mit dem die stationären Aushauscheren direkt bei den Kunden vorgeführt werden konnten. Berthold Leibinger (Neffe von Christian Trumpf) kam 1961 ins Unternehmen zurück und wurde Leiter der Konstruktion. Das Unternehmen beschäftigte 325 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 11 Mio. DM. Die erste Auslandsgesellschaft wurde 1963 in der Schweiz in Zug gegründet. 1964 führte Trumpf Mithilfe der Firma HAAS die Laserbearbeitung ein und erzielte so eine höhere Genauigkeit. Bereits 1967 zählte das Unternehmen 440 Mitarbeiter bei 20 Mio. DM Umsatz.

Mit der ersten Blechbearbeitungsmaschine, die vollautomatisch durch die numerische Bahnsteuerung arbeitete, gelang es Trumpf international aufsehen zu erregen. 1972 musste Trumpf aufgrund der Größe des Unternehmens nach Ditzingen umziehen. Christian Trumpf gab seine Anteile an Hugo Schwarz und Berthold Leibinger ab. Das Unternehmen hatte 800 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 73 Mio. DM. 

Die Tochtergesellschaft in Japan wurde 1978 gegründet. Eine weitere Neuerung war die Stanzlasermaschine mit der Trumpf in die Lasertechnik einstieg. Die Lasertechnik setzte sich International durch. Trumpf beschäftigte 1985 1.500 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 300 Mio. DM.
"Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der diese drei Länder und ihre drei Industrien so gut kennt. 50 Jahre lang war ich in Deutschland tätig, über zwei Jahre in den USA und in Japan war ich 70mal auf Messen, Kongressen, in Firmen." Berthold Leibinger schrieb seine Dissertation über die Entwicklung in Deutschland, Japan und der USA
Ab 1985 produzierte Trumpf erstmals selbst entwickelte CO2-Laser in Kooperation mit HAAS-LASER GmbH & Co. KG an dem Trumpf mit einer Mehrheit beteiligt war. 1989 brachte Trumpf eine Neuerung auf dem Markt, einen Multikilowatt-Laser. Bis heute ist das der meistverkaufte Laser weltweit. Im Unternehmen sind zu dieser Zeit 2.400 Personen beschäftigt die einen Umsatz von 525 Mio. DM erzielten.

1991 gründete Trumpf eine Auslandsgesellschaft in Singapur, die sich dann zum Drehkreuz in der Region Asien/Pazifik entwickelte. Zudem wird die Berthold Leibinger Stiftung gegründet. 1992 übernimmt Trumpf die "Sächsische Werkzeug- und Sondermaschinen GmbH" als Tochtergesellschaft, um einen ersten Standort in Ostdeutschland zu eröffnen.

Erschließung neuer Geschäftsfelder


Neben dem starken Marktanteil in der Laserbranche versucht Trumpf neue Geschäftszweige zu erschließen und stieg in den Bereich der Medizintechnik ein. Mit dem 75-jährigen Jubiläum 1998 eröffnete Trumpf eine neue Laserfabrik in Ditzingen. Damit wurde der deutsche Standort gesichert.

Das Unternehmen ging in eine Holding-Struktur über und passte sich damit der Globalisierung an. 1999 beschäftigte Trumpf 4800 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1 Mrd. €.

Wir können Ihnen dazu unseren 3.Teil der Unternehmensgeschichte empfehlen.



Quelle:
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/trumpf-seniorchef-leibinger-_84_-im-gespraech-ueber-seine-spaete-promotion-11489104.html
https://www.trumpf.com/de_DE/unternehmen/trumpf-gruppe/meilensteine-in-der-trumpf-geschichte/epoche-1996-2004/

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2x2 = 5-1, Value Investoren brauchen Geduld, das -1 zu überstehen.

Kostolanys: 2x2 = 5-1, Warum?

“An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.“ hat Kostolany in über 7 Börsendekaden gelernt.

Warum ist 2 x 2 nicht 4 an den Börsen?


Die Börsen unterliegen leider keiner Wissenschaft insbesondere keiner Ingenieurwissenschaft, wie Charlie Munger zum Ausdruck bringt:
"Ingenieure arbeiten mit einer großen Sicherheitsmarge. In der Finanzwelt aber scheren sich die Leute einen Dreck um die Sicherheit. Sie lassen die Kurse steigen, steigen und steigen."
Das Alltagsgeschehen an der Börse wird von Angst und Gier bestimmt, oder wie Epikur es bezeichnet : von Freude und Schmerz.
Dieser Urinstinkt der Menschen führt dazu, dass auch einfache Rechenbeispiele wie zwei mal zwei an der Börse nicht vier sind sondern 5 - 1.
Auch eine sehr einfache und belastbare Investmentthese kann erstmal überhaupt nicht aufgehen und erst nach einer gewissen Zeit dann doch zu dem richtigen Ergebnis, also zum berechneten Inneren Wert, führen. Diese Geduld sollte man als Value Investor mitbringen und nicht nach dem ersten Rücksetzer die Nerven verlieren und die Position abbauen und die Investment These als falsch beziffern.

Tipp zum geduldigen Abwarten auf 4 x 4 = 5 - 1.

mit Geduld zum Ergebnis

Mit Geduld und einem immensen Vertrauen in die eigene Investmentthese kann man das Börsengeschehen relaxt  betrachten und die Märkte schlagen. Bloß der Glaube an die eigene Investmentthese ist meistens schwieriger als man denkt -gerade bei sehr subjektiv geprägten Investmentthesen, die man nur selten mit quantitativen Zahlen, wie dem Preis, hinterlegen kann. Hier kann es erfahrungsgemäß schnell zu Meinungsänderungen kommen, wie wir damals in der Dotcom-Blase
(scheinbar unbegrenztes Wachstum) gesehen haben. Deswegen bevorzugen wir Investmentthesen, die sich sehr nah an dem Preis des Unternehmens orientieren. Der Preis (Graham KGV, nachhaltiger Free Cashflow) ist objektiv und kann auch nur zu einem geringen Maße schön gerechnet werden. Diese Orientierung hilft, um langfristig der Investmentthese treu zu bleiben. Darüber hinaus probieren wir so einfache und belastbare Investmentthesen aufzubauen wie nur möglich. Meist hilft es, in zwei bis drei Sätzen die wichtigsten Treiber des Geschäftsmodells,  die größten Risiken der Unternehmen und deren Bilanz sowie die Einschätzung des Managements festzuhalten und dabei die Antwort auf diese Frage zu klären: Warum wird das Unternehmen noch in 10 oder 15 Jahren florieren?  Diese  Investmentthese können Sie von Zeit zu Zeit nochmal lesen und Ihren Eindruck entweder verstärken oder feststellen, dass sie mit einigen Punkten nicht richtig gelegen haben und Konsequenzen ziehen.

Wir hoffen dass wir mit einfachen und objektiv belastbaren Thesen in Zukunft sehr gute langfristige Renditen erzielen werden.

Quellen:
Andre Kostolany (2015): Die Kunst, über Geldnachzudenken.
Griffin (2015): Charlie Munger, ich habe dem nichts hinzuzufügen, S.48.

Trumpf: ein fas­zi­nie­rendes Familienunternehmen und seine Geschichte - Teil 1

Die Unternehmensgeschichte von Trumpf in den Jahren 1923-1960

Die Anfänge 

Logo Trumpf
trumpf.com

Im Jahr 1923 begann die lange Unternehmensgeschichte des Familienunternehmens Trumpf in Stuttgart. Christian Trumpf erwarb mit zwei Partnern eine mechanische Werkstatt der Julius Geiger GmbH, in der zuerst biegsame Wellen für Zahnärzte und Druckereien gefertigt wurden. Aufgrund des motorischen Antriebs wurde die Welle für die Industrie zur Bearbeitung von Metall und Holz relevant. 

Durch das starke Wachstum musste das Unternehmen bereits 1933 nach Weilimdorf umziehen. Die Julius Geiger GmbH beschäftigte zu der Zeit bereits 70 Mitarbeiter. 1934 entwickelte Trumpf die erste motorbetriebene Handschere, aus der sich ein breites Produktprogramm ergab.


Zweiter Weltkrieg und Folgen


1937 wurde die Julius Geiger GmbH offiziell in TRUMPF & Co. umbenannt. Die Grenze der 100 Mitarbeiter wurde 1939 überschritten. Auch während des Zweiten Weltkriegs behielt Trumpf sein Produktprogramm bei. Die Firmengebäude blieben unbeschädigt.

Der nächste Fortschritt folgte mit der Entwicklung einer stationären Aushauschere 1947. Damit setzte Trumpf auf stationäre Maschinen und ging von kleinen mobilen Maschinen weg. In den Folgejahren zeigte sich, dass Christian Trumpf damit die richtige Entscheidung traf. 1950 übersprang das Unternehmen die 1 Mio. Umsatzgrenze  und beschäftigte 145 Mitarbeiter. Berthold Leibinger begann eine Ausbildung im Unternehmen seines Patenonkels Christian Trumpf.

Internationalisierung 


Die Aushauscheren waren auch international sehr begehrt. Die Firma Trumpf stellte sich auf verschiedenen Messen vor und vertrieb ihre Maschinen erfolgreich. Das Wachstum erforderte einen neuen Produktionsstandort. Hugo Schwarz wurde Gesellschafter und Geschäftsführer und verstärkte das Unternehmen. 

1955 eröffnete Trumpf ein neues Werk in Hettingen auf der schwäbischen Alb. 
Berthold Leibinger verbesserte in seiner Diplomarbeit den Schneidprozess bei Aushauscheren und trat 1958 eine Stelle beim damals größten Werkzeugmaschinenhersteller Cincinnati Milling Machine Company in den USA an. Nach seiner Auslandserfahrung übernahm er das Unternehmen von Christian Trumpf.
"Für mich und das damals noch kleine Unternehmen, in dem ich dann angestellt war, bedeutete das einen entscheidenden Schritt." Berthold Leibinger 
Die NC-Steuerung, erfunden von Trumpf, legte 1957 die Grundsteine für die numerisch gesteuerte Vorschubbewegung und reformierte die Maschinenbauindustrie. Dadurch ist eine Bearbeitung von Blechen nicht mehr manuell nötig. 

Quellen: 
https://www.trumpf.com/de_DE/unternehmen/trumpf-gruppe/meilensteine-in-der-trumpf-geschichte/epoche-1950-1959/
https://www.trumpf.com/de_DE/unternehmen/trumpf-gruppe/unternehmensprofil/


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Munger: der Versuch nicht dumm zu sein, statt intelligent lohnt sich langfristig ;-)

Mungers Ziel: Nicht dumm zu sein statt besonders intelligent

"Es ist bemerkenswert, welche langfristigen Vorteile sich Leute wie wir verschaffen, indem sie versuchen, konsistent nicht dumm zu sein statt besonders intelligent. Es muss eine gewisse Wahrheit in dem Sprichwort liegen, dass es immer die besten Schwimmer sind, die ertrinken." so Value Investor Charlie Munger.

Griffin(2016): Charlie Munger, Ich habe dem nichts hinzuzufügen. S.27.

Im Value Investing geht es nicht darum, mit der eigenen Intelligenz anzugeben oder zu prahlen sondern nur Dinge zu tun, wo die Fehlerwahrscheinlichkeit möglichst gering ist. Zur Vermeidung von Fehlern hinsichtlich der finanziellen Stabilität des Unternehmens bieten sich kleine Bilanztests an.

Beim Value Investing muss man auch mal kurzfristige Underperformance in sehr teuren Märkten, wie gegenwärtig zugunsten des langfristigen Erfolgs, akzeptieren und geduldig warten, bis sich eine Investmentmöglichkeit mit geringer Kapitalverlustwahrscheinkeit sowie hoher Gewinnrendite ergibt. Sollte die Möglichkeit offensichtlich erscheinen, muss man entschlossen das verfügbare Geld investieren. Nur so kann man Renditen erzielen wie Warren Buffett und Charlie Munger mit den Aktien-Anleihe-Prinzip.

Kühne+Nagel einer der größten Logistikkonzerne der Welt und Familienunternehmen

Klaus-Michael Kühne führt den Logistikriesen mit 79 Jahren erfolgreich

Logo Kühne+Nagel
kuehne-nagel.com
Kein Unternehmen verbindet man mit Hamburg so stark wie Kühne+Nagel. Der Konzern betreibt in Hamburg einen seiner größten Standorte in Deutschland und einen der wichtigsten Standorte in der Welt. Gerade der Hamburger Hafen ist für Kühne+Nagel ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Transportverbindungen. Deshalb engagiert sich das Unternehmen sehr stark in Hamburg und unterstützt viele Projekte. Unter anderem den Bau der Hamburger Philharmonie. 

Der Hauptsitz des Unternehmens ist jedoch in der Schweiz, in Schindellegi. Die Holding wurde hierher verlegt, bestimmt auch aus steuerlichen Gründen. Von hier aus werden die Geschäfte des deutschen Transportkonzerns koordiniert. Hier lebt auch Klaus-Michael Kühne der Mann hinter dem Unternehmen und einer der reichsten Deutschen. 

Der Hauptinhaber hält sich jedoch bedeckt, es dringen kaum Informationen an die Öffentlichkeit. Klaus-Michael Kühne machte hauptsächlich Schlagzeilen durch die finanzielle Unterstützung des Hamburger SV, mit der er versucht den Sportverein auf neuen Erfolgskurs zu bringen. Insgesamt wird über einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag spekuliert, den Kühne bereits in den HSV investierte. Doch damit scheint es nicht getan zu sein, wahrscheinlich müssen weitere Gelder fließen, um den Verein wieder erfolgreich zu machen. Das alles macht Klaus-Michael Kühne aus Liebe zu dem Verein sowie seiner Frau und nicht aus Profitdenken.
"Ich habe jetzt wirklich schon viel zu viel Geld in dieses Hobby investiert. Beim HSV habe ich mir gesagt, mit wenigen Millionen ist es nicht gemacht." Klaus-Michael Kühne
Auch 2008 machte Klaus-Michael Kühne Schlagzeilen mit der Übernahme des maroden Hapag-Loyd Konzerns. Hier ist von einer Investition von ungefähr 1 Milliarde € die Rede, um das Unternehmen zu retten. Hauptsächlich um der Stadt Hamburg und einem sehr präsenten Unternehmen zu helfen.
"Das war aus Verantwortung für die Stadt Hamburg." Klaus-Michael Kühne 
Es stellte sich heraus das Hapag-Loyd sich schwierig retten ließ, da das Unternehmen zu klein war. Nur durch den Verkauf an CSAV konnten die Arbeitsplätze erhalten werden.

Klaus-Michael Kühne ist trotz seines Wohnsitzes in der Schweiz, Hamburg stark verbunden.



Bewertet wird das Familienunternehmen Kühne und Nagel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 26,5. Also muss der Gewinn des Unternehmens in den nächsten Jahren um rund 9% p.a. (Graham Wachstumsformel ((26,5-8,5)/2) ) wachsen, um den gegenwärtigen Kurs zu rechtfertigen.

Quelle: 
http://www.zeit.de/2016/30/kuehne-nagel-geschichte-nazi-zeit
http://www.zeit.de/2014/51/klaus-michael-kuehne-erfolg-hamburg/seite-2
http://www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/logistik-riese-zeigt-praesenz-14884279.html

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Anleger kaufen Aktien und halten sie über Jahrzehnte.


Andre Kostolany war lange Zeit ein Vollblutspekulant an den Devisen- und Rohstoffmärkten und ist im hohen Alter in das Lager der langfristigen Investoren also "Anlegern" gewechselt. Warum?
Er hatte damals schon über 70 Jahre Börsenerfahrung gesammelt. Mit dem Wissen eines "Anlegers" und eines "Spekulanten" definierte er den erfolgreichen Weg der Kapitalanlage:

Anleger sind gedultig"Der Anleger ist das Gegenteil des Spielers. Er kauft Aktien und hält sie über Jahrzehnte als Altersvorsorge oder Aussteuer für die Kinder oder Enkel. Die Kurs schaut er sich nicht einmal an. Sie interessieren ihn nicht. Selbst stärkere Einbrüche sitzt er aus. Das Kapital. das er langfristig in Aktien anlegt wissen will, bleibt in Aktien investiert. Er unternimmt überhaupt keinen Versuch, in Schwächephasen den Aktienanteil seiner Anlagen zu reduzieren. [...] Und in noch einem anderen Punkt ist der Anleger das genaue Gegenteil des Börsenspielers, Während der Spieler auf lange Sicht immer verliert, gehört der Anleger, egal wann er in die Börse einsteigt, langfristig zu den Gewinnern. Zumindest war dies in der Vergangenheit immer so, denn Aktien haben in ihrer Gesamtheit nach einem Krach immer wieder neue Rekordkurse erreicht.

Quelle: Kostolany(2015): Die Kunst, über Geld nachzudenken, S. 42-43.



Bei der langfristigen Anlage unterstützen unter anderem dieser Beiträge:

Bertrandt, ein Ingenieurdienstleister mit Inhaber Porsche?

Der schwäbische Dienstleister Bertrandt wird zu einem großen Teil von Porsche gehalten. Wie funktioniert so etwas?

Die Porsche Holding kaufte 2014 einen weiteren Anteil von 4 % an der Bertrandt AG, direkt vom Familienunternehmer Dietmar Bichler. Damit hält Porsche jetzt 29 % an dem Automobildienstleister, somit eine Sperrminorität. Doch wie funktioniert das für einen selbstständigen Dienstleister in der Automobilindustrie?

Logo Bertrandt
bertrandt.com
Bertrandt arbeitet nicht nur für Porsche oder den Volkswagenkonzern, sondern auch für Daimler, BMW und andere große Automobilkonzerne. Diese Unternehmen stehen aber eher in Konkurrenz zu Porsche. 

Anscheinend ist die Dienstleistung des Unternehmens so gut, dass die anderen Automobilkonzerne auch die starke Beteiligung von Porsche in Kauf nehmen. Die Kunden erachten es als positiv, dass das gesammelte Know-how in ihren Projekten nicht problemlos von chinesischen Konkurrenten durch die Sperrminorität  übernommen werden kann und die Entwicklungsexpertise aus Deutschland abwandert.
Bertrandt bietet Entwicklungslösungen in allen Bereichen des Autobaus. Zudem spezialisiert sich das Unternehmen weiter auf die Assistenzsysteme, die an Bedeutung gewinnen, sowie auf das autonome Fahren.

Porsche mischt sich nicht in die operativen Geschäfte des Unternehmens ein, sondern hält die Beteiligung nur als Kapitalanlage. Die Führung des Unternehmens liegt allein in den Händen des Vorstandsvorsitzenden Dietmar Bichler. 

Bertrandt findet jedoch nicht nur Lösungen für Automobilunternehmen, sondern auch für Unternehmen der Flugzeugbranche. Das bringt dem Unternehmen Sicherheit bei einer schwächelnden Automobilbranche.

Das Unternehmen wächst kontinuierlich ungefähr 8% pro Jahr in der Vergangenheit und erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Jahresüberschuss von 92 Mio. € bei ca. 13.000 Mitarbeitern. Der Umsatz betrug 992 Mio. €.
"Bei insgesamt stabilen Rahmenbedingungen sehen wir weitere Wachstumspotenziale" Dietmar Bichler 


Dennoch ist auf Grund von Zurückhaltung der Automobilhersteller bei Projektvergabe und Konkurrenz von Konstruktionsingenieuren aus Osteuropa gegenwärtig ein Überangebot in der Branche spürbar, welches enormen Preisdruck erzeugt und Bertrandt dazu veranlasst, die Ertragsziele zurück zu schrauben. Aktuell ist der Ingenieurdienstleister mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,5 bewertet, was nach der Wachstumsformel von Graham einer Gewinnwachstumsrate von 2,5 % über die nächste Dekade entspricht. (In der Vergangenheit konnte Bertrandt höheres Wachstum erzielen.)

Quelle:
http://www.automobilwoche.de/article/20140703/NACHRICHTEN/140709972/engineering-porsche-baut-beteiligung-an-bertrandt-aus (Stand: 1.6)
http://www.bertrandt.com/fileadmin/data/downloads/01_InvestorRelations/03_Geschaeftsberichte/2015l2016_Bertrandt-AG-Geschaeftsbericht-20161215_Web.pdf (Stand:1.6)
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Porsche-erhoeht-Anteil-an-Dienstleister-Bertrandt-78698.html (Stand: 1.6)

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