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Warren Buffett: 2017 gab es keine vernünftigen Kaufpreise für Investments! Vorsicht ist angebracht

Value Investor Warren Buffett findet gegenwärtig keine Investments zum vernünftigen Preis


Value Investor Warren Buffett sucht ständig nach Unternehmen mit „(...) dauerhaften Wettbewerbsvorteilen, einem leistungsfähigen und hochwertigen Management, guten Renditen auf das für den Betrieb des Geschäfts erforderliche Nettovermögen, internen Wachstumschancen bei attraktiven Renditen und schließlich einem vernünftigen Kaufpreis.“
Buffett sieht keinen  vernünftigen Preis


„In our search for new stand-alone businesses, the key qualities we seek are durable competitive strengths; able and high-grade management; good returns on the net tangible assets required to operate the business; opportunities for internal growth at attractive returns; and, finally, a sensible purchase price.“
Quelle: Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2017, S. 4
Seine Aussage verdeutlicht, dass er die Preise für praktisch alle Geschäfte auf einem Allzeithoch sieht. Unsere Meinung zu diesem Thema kennen Sie. Wir bleiben im Lauermodus bis die Einstiegsrenditen für uns ausreichend sind.

Einen großer Treiber für diesen Kaufrausch sieht Warren Buffett im gedankenlosen Umgang mit Fremdkapital, gestützt auf optimistische Prognosen insbesondere von Managern im Übernahmefieber. Die Abneigung von Fremdkapital / Leverage macht Warren Buffett wiederholt deutlich:

„Both of us believe it is insane to risk what you have and need in order to obtain what you don’t need. We held this view 50 years ago when we each ran an investment partnership, funded by a few friends and relatives who trusted us.“
Quelle: Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2017, S. 4

frei übersetzt:
„Wir glauben beide, dass es verrückt ist, das zu riskieren, was man hat und was man braucht, um das zu bekommen, was man nicht braucht. Diese Ansicht vertraten wir vor 50 Jahren, als jeder von uns eine Investitionspartnerschaft betrieb, die von ein paar Freunden und Verwandten finanziert wurde, die uns vertrauten.“

Charlie Munger und Warren Buffett warten geduldig bis es wieder attraktive Gelegenheiten zu Einkäufen gibt und halten es in der Zwischenzeit so:

„The less the prudence with which others conduct their affairs, the greater the prudence with which we must conduct our own.“ 
Quelle: Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2017, S. 5

frei übersetzt:
„Je weniger Vorsicht, mit der andere ihre Geschäfte führen, desto größer ist die Vorsicht, mit der wir unsere eigenen Geschäfte führen müssen.“
Darüber hinaus wird Berkshire Hathaway in Zukunft seine Quartalszahlen am Freitagabend oder Samstagvormittag veröffentlichen. Wegen neuer Rechnungslegungsvorschriften (GAAP) kann es zu hohen Schwankungen in den Gewinnen kommen, dementsprechend sollte jeder Journalist und Investor die Zeit nutzen, um die Zahlen oder Aussagen vernünftig zu interpretieren und sich nicht von Schlagzeilen treiben lassen. Ein ähnliches Prinzip wendet der Königsinvestor-Blog auch an und veröffentlicht nur Blog-Beiträge nach Börsenschluss und vermehrt am Wochenende.

Spannend fanden wir auch die Aussagen zur Übernahme der Wilhelm Schulz GmbH (unsere Analyse: Wilhelm Schulz GmbH: Warum kauft Buffett den Hidden Champion? ). Bei dieser Übernahme hat Warren Buffett den Fertigungsexperten Mark Donegan, CEO von Precision,  voll und ganz vertraut, denn:

"Betting on people can sometimes be more certain than betting on physical assets."
Quelle: Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2017, S. 6
 
frei übersetzt:

 "Wetten auf Menschen können manchmal sicherer sein als Wetten auf Sachwerte."

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Wilhelm Schulz GmbH: Warum kauft Buffett den Hidden Champion?

Der Hidden Champion Wilhelm Schulz  GmbH gehört
demnächst zu Berkshire Hathaway. Doch warum?



Das Familienunternehmen aus Krefeld produziert Spezialrohre jeglicher Durchschnitte und andere Bauteile. Die über 400 Mitarbeiter stellen unter anderem nahtlose und geschweißte plattierte (CLAD) Produkte als Rohr samt zugehöriger Fittings und Flansche aus einer Hand her. Diese Produkte werden in Kraftwerken, in der Öl- und Gas- Industrie sowie im Flugzeugbau eingesetzt. Das sind alles zyklische Branchen, welche sich gegenwärtig nicht wirklich am zyklischen Peak befinden. Die Investitionsbereitschaft von Öl- und Gasunternehmen ist aktuell aufgrund der Rohstoffpreise gedämpft.

Dies hört sich erstmal nicht so interessant an, denn laut Charlie Munger gibt es
“zwei Arten von Unternehmen: Die erste verdient 12 Prozent, die man am Ende des Jahres aus ihnen herausnehmen kann. Die zweite Art verdient ebenfalls 12 Prozent, aber all das verdiente Geld muss wieder investiert werden - es gibt nie freies Cash. Das erinnert mich an den Mann, der sich all seine Maschinen anschaut und sagt: “Das ist mein gesamter Gewinn.“ Wir hassen diese Art von Unternehmen.“ 

Quelle: Griffin(2016): Charlie Munger: Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen S. 140

gehört das Familienunternehmen Wilhelm Schulz GmbH zu der zweiten Art von Unternehmen?


Wie ist die Geschäftsentwicklung  von der Wilhelm Schulz GmbH? 


Die Geschäftsentwicklung der Wilhelm Schulz GmbH mit Cashflow, Umsatz und Betriebsergebnis
Quelle: Bundesanzeiger.de (abgerufen am 21.02.2017)

Laut Bundesanzeiger (nach HGB) ist nur das Betriebsergebnis innerhalb der letzten fünf Jahre stetig gestiegen. Die Umsätze und die operativen Cashflows schwanken, typisch für eine zyklische Branche. Frei verfügbares Cash ist nicht immer vorhanden und die Investitionen in Anlagen liegen im Schnitt bei rund 5 Mio. €. Also man konnte nicht jedes Jahr Geld aus dem Unternehmen herausnehmen.

Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Umsatz von 172 Mio. Euro erwirtschaftet und ein operativer Gewinn von 33,6 Mio. Euro generiert, dass entspricht einer operativen Marge von 19 %. Sehr ordentlich! Die Wilhelm Schulz GmbH erwirtschaftete eine niedrige durchschnittliche Rendite auf das Eigenkapital von rund 6 %.




Wo liegt der Wettbewerbsvorteil von Wilhelm Schulz GmbH?


Die Wilhelm Schulz GmbH hat an den großen Standorten in Houston (USA), Krefeld (Deutschland) und Rio de Janeiro (Brasilien) enormes Wissen und Know How angesammelt. Diese Erfahrungen machten das Unternehmen zum Technologieführer für Herstellung von Rohrzubehör durch Hydroforming/ Kaltmassivumformung. Schnell etablierte sich ein bekannter Markenname innerhalb der Branche.

Zum Ausbau der Position investiert das Unternehmen in Forschung und Entwicklung, mit dem Ziel ein breiteres Spektrum von Produkten durch eigene Herstellungskapazitäten, nach dem Sinne alles aus einer Hand, abzudecken. Damit verbreitet sich der Burggraben stetig, ganz im Sinne Warren Buffetts.  

Die Mitarbeiter beherrschen die Fertigungsoperationen und wissen, wie sich die Stahlröhren bei Wärme- und Krafteinsatz verziehen und wie man es schnell und produktiv wieder richten kann. Die Fähigkeiten führen zu kurzen Auftragsdurchlaufzeiten und wettbewerbsfähigen Produktionskosten.

Vor allem bedarf die Bearbeitung von nahtlosen Edelstahl-Röhren mit großen Durchmessern enormer Investitionen in Zerspan- und Umformmaschinen sowie Beschichtungs- und Wärmebehandlungsanlagen. Dieser Investitonsbedarf schreckt einige Konkurrenten ab.

Darüber hinaus bestehen langfristige und nachhaltige Vertiebsbeziehungen zu dem kleinen Kreis an Abnehmern wie zum Beispiel Esso, Shell oder Exxon. Die globale Organisation bietet Serviceleistungen an, welche genutzt werden können, um den Kontakt zu den Schlüsselkunden konsequent auszudehnen.

Der Schmierstoffhersteller Lubrizol besitzt einen ähnlichen Wettbewerbsvorteil wie der Hidden Champion Wilhelm Schulz, welcher von Warren Buffett wie folgt definiert wird:

"Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es hier wahrscheinlich einen ordentlichen Schutzgraben gibt. Sie haben jede Menge Patente, aber noch wichtiger ist, dass sie eine Verbindung zu den Kunden haben."
Quelle: Griffin(2016): Charlie Munger: Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen S. 193.

All das sind gute Gründe für die Eingliederung in das Buffett Tochterunternehmen Precision Castparts und diese Wettbewerbsvorteile bieten gute Ansätze, um Synergien für Berkshire Hathaway zu heben.


Quelle:
www.Bundesanzeiger.de (abgerufen am 21.02.2017)
www.welt.de/wirtschaft/article161448864/Was-sieht-Buffett-in-der-Wilhelm-Schulz-GmbH-aus-Krefeld.html (abgerufen am 21.02.2017)


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