Die reichste deutsche Unternehmerfamilie - Familie Boehringer

Die Unternehmerfamilie hinter dem Boehringer-Ingelheim Konzern ist die reichste Familie in Deutschland

Bild Boehringer-Ingelheim
boehringer-ingelheim.de

Geschichte des Familienunternehmens Boehringer-Ingelheim 


1885 erwarb Albert Boehringer eine kleine Weinsteinfabrik mit 28 Mitarbeitern, damit begann die Geschichte des zweitgrößten Pharmakonzerns Deutschlands. Durch die Entdeckung das Milchsäure sich in Massen herstellen lässt, wird das Unternehmen zum größten Hersteller von Milchsäuren. 1939 hatte das Unternehmen bereits 1500 Angestellte, jedoch wurde über dem 2. Weltkrieg die Produktion von Milchsäure eingestellt und neue Präparate erfunden. 

Nach dem Krieg brachte der Konzern wichtige Neuerungen in den Bereichen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems und des Magen-Darm-Traktes hervor. Bis 1955 zählte das Unternehmen bereits 5500 Angestellte. Auch durch den wirtschaftlichen Aufschwung war ein solcher Erfolg möglich. Die Internationalisierung wurde mit einer ersten Auslandsgesellschaft in Wien vorangetrieben. Mit einem Mittel gegen Herzinfarkts (Actilyse) 1988 gelang ein Schritt zur Heilung einer schwer lebensbedrohlichen Krankheit.

1992 wurde Erich von Baumbach der Vorstand des Gesellschafterausschusses, der Schwiegersohn von Albert Boehringer jr. spielet eine wichtige Rolle in der Unternehmerfamilie. Bereits 1995 beschäftigte das Unternehmen 23.277 Mitarbeiter. Forschung und Entwicklung machte einen sehr großen Teil des Unternehmens aus, die Kosten lagen bei über 1 Mrd. Mark im Jahr. Dadurch wurden viele neue Medikamente auf den Markt gebracht. Mit der Übernahme der Gesellschafterversammlung von Christian Boehringer 2007 lag die Führung der Gesellschafter wieder in Familienhand. Zudem trat Hubertus von Baumbach 2009 an die Spitze des Unternehmens und hat damit die Verantwortung für das operative Geschäft.

Aktuelle Zahlen von Boehringer-Ingelheim


2016 war das Unternehmen mit einem Umsatz von 15,85 Mrd. € und 45.692 Angestellte eines der größten Pharmakonzerne der Welt. Eine Besonderheit liegt darin, dass alle Anteile in der Unternehmerfamilie liegen.




Die Unternehmerfamilien


Hinter dem Unternehmen stehen zwei Familien die zusammen im Gesellschafterausschuss, von Baumbach und Boehringer. Die Familie von Baumbach wird durch Hubertus von Baumbach vertreten, dem Vorstand des Konzerns. Christian Boehringer gilt als Oberhaupt der Familie Boehringer und ist Vorstand des Gesellschafterausschusses. 
Zusammen verfügen die beiden Familien über ein Vermögen von 41,3 Mrd. €, was im vergangenen Jahr um 3,3 Milliarden anwuchs.

Quellen: 
https://www.boehringer-ingelheim.de/unternehmensprofil/geschichte (Stand: 29.8)
http://app.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/siemens-porsche-merck-das-sind-deutschlands-reichste-unternehmer-clans/20245870.html?social=facebook. (Stand: 29.8)
https://www.boehringer-ingelheim.de/unternehmensprofil/unser-unternehmen/zahlen-und-fakten (Stand: 29.8)



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Der Liebhaber- Test von Warren Buffett


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Keynes: Warum ist langfristiges Investieren schwierig? Buffetts-Lösungsweg.

Keynes: Schwierigkeiten des langfristigen Investierens + Buffetts Lösungsweg

Kritik macht langfristiges Investieren schwierigJohn Keynes beschreibt die Situation in der:
"(...) auf wirklicher langfristiger Erwartungen beruhende Investitionen heute so schwierig sind, dass sie kaum durchführbar sind."

Montier(2010): Die Psychologie der Börse, S. 300

Viele Spekulanten und Wirtschaftsmedien konzentrieren sich auf kurzfristige Gewinne und opfern damit die Möglichkeit, langfristigen Wert zu schaffen.

Warum ist langfristiges und antizyklisches Investieren schwierig?


Die Begründung liefert John Keynes:

"Der langfristige Anleger fördert das Interesse der Öffentlichkeit am meisten und wird doch in der Praxis am meisten kritisiert. Es liegt in der Natur seines Verhaltens, dass er nach der Durchschnittsmeinung exzentrisch, unkonventionell und unbesonnen sein soll.
Wenn er Erfolg hat, wird nur die allgemeine Überzeugung bestätigt, dass er leichtsinnig ist und wenn er auf kurze Sicht keinen Erfolg hat, was sehr wahrscheinlich ist, kann er nicht mit viel Nachsicht rechnen."
Und weiter: “Es erfordert mehr Intelligenz, die Kräfte der Zeit und unsere Unwissenheit, was die Zukunft betrifft, zu besiegen, als "die Kugel vorauszueilen". Der weise Investor muss jetzt an allem zweifeln."

Bei vielen Profi- Spekulanten wiegt auch das Karriererisiko bei Anlageentscheidungen mit, was dazu führt, dass keine wirklich langfristige Perspektive eingenommen wird. Diesen Sachverhalt hat Joe Greenblatt in einem Zitat sehr gut dargelegt.

Weicht der Investor von der Durchschnittsmeinung des Marktes ab, kann das antizyklische Investieren dazu führen, dass man kurzfristig einige Jahre unter den Indizes liegt.  Kommt dann noch Kritik von den zyklischen Wirtschaftsmedien oder ein provisionsbesessener Anlageberater dazu, verlieren einige Investoren die Geduld und ziehen ihr Geld aus Fonds oder Partnerships ab. Kapitalabflüsse können vor allem in der Krise weh tun, wenn der antizyklische Investor reichlich Anlagemöglichkeiten findet.



Buffetts Lösungsweg


Kritik von den Wirtschaftsmedien und die Angst der Investoren führt zu Kapitalabflüssen bei Value Fonds. Die Lösung für solche Probleme hat Warren Buffett im dauerhaften Kapital gefunden. Das Kapital von Berkshire Hathaway ist in der Regel dauerhaft verfügbar und dieses dauerhafte Kapital ist auch ein Grund für die überragende Performance über Jahrzehnte. Warren Buffett hat vor allem das beständige Kapital genutzt, um in der Krisenphase gute Deals abzuschließen. Value Investor Bruce Berkowitz schildert es aus seiner Sicht so:
 [...]geheime Zutat: dauerhaftes Kapital. Das ist entscheidend. Ich glaube es ist der Grund dafür, warum Buffett die Partnerships aufgegeben hat. Man braucht es, denn wenn es hart auf hart kommt, laufen die Leute weg. [...] Aus diesem Grund halten wir hohe Barreserven[...] Es sorgt dafür, dass man ruhig, entspannt und gefasst bleibt.“
Quelle: Griffin(2015): Charlie Munger, ich habe nichts mehr hinzuzufügen, S.199.

Warum ist langfristiges und antizyklisches Investieren erfolgreich?


Wegen der Vermeidung eines hohen Preises und einer niedrigen Rendite:

“Der zentrale Grundsatz des Anlegens ist entgegen der allgemeinen Meinung zu handeln und zwar deshalb, weil die Anlage unweigerlch zu teuer und daher nicht günstig ist, wenn sich alle über die Vorteilhaftigkeit dieser Anlage einig sind", so John Keynes.
Erfolge und Sicherheit gehört einer Minderheit:

"Das ist der Lebens- und Tätigkeitsberich, dessen Siege, Sicherheit und Erfolge immer einer Minderheit und nie der Mehrheit gehört. Wenn sich jemand findet, der Ihre Meinung teilt, dann ändern Sie Ihre Meinung.
Es gibt nichts, was katastrophaler wäre, als in einer irrationalen Welt eine rationale Anlagepolitik zu verfolgen."
Quelle: 
Montier(2010): Die Psychologie der Börse, S.472-473Griffin(2015): Charlie Munger, ich habe nichts mehr hinzuzufügen, S.199.

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Rotkäppchen eine Erfolgstory nach der Wende - Marktführer in Deutschland

Wie hat es Rotkäppchen Sekt geschafft, sich nach der Wende als Ostprodukt in Deutschland durchzusetzen?


Rotkäppchen Sekt kann eine lange Unternehmensgeschichte vorweisen, alles begann bereits im Jahr 1856. Damit kann Rotkäppchen sogar auf eine längere Tradition als die Schloss Wachenheim AG zurückblicken. Die Schloss Wachenheim AG ist der größte Sekthersteller der Welt und somit der größte Konkurrent von Rotkäppchen. Doch in Deutschland hat Rotkäppchen weiterhin die Nase vorne.
rotkäppchen.de

Besonders interessant ist jedoch die Unternehmensgeschichte nach der Wende. Viele sahen das Unternehmen Rotkäppchen und die Marke bereits als verloren. Doch durch starken Einsatz der Angestellten gelang es dem Unternehmen sich durchzusetzen.


Einbruch nach der Wende 


1987 erzielte Rotkäppchen den größten Absatz mit 15,3 Millionen verkauften 0,75l Flaschen. Mit der Wende ging der Absatz schlagartig zurück, da Ostdeutsche eher die Westprodukte kauften und die Ostprodukte in Vergessenheit gerieten. Mit dieser Änderung ging ein starker Personalabbau von 364 auf 205 Angestellte einher. Das Unternehmen wurde zu einer GmbH umgewandelt, die komplett der Treuhand unterstellt war. Die verbliebenen Angestellten (nur noch 66) versuchten den Sekt aus dem Auto zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Schloss Wachenheim AG ein Kaufgesuch abgelehnt, da sie kein Potenzial im Unternehmen sah.



In den Folgejahren ging es steil bergauf. Der Absatz konnte von 1991 zu 1992 von 2,9 Millionen Flaschen auf 5,7 Millionen Flaschen gesteigert werden. Der Erfolg stand in direkter Verbindung mit einem Managment Buy-Out (MBO). Die Treuhand beschloss ein Managment Buy-Out. Die eingesetzten Geschäftsführer Gunter Heise, Jutta Polomski, Dr. Lutz Lange, Ulrich Wiegel und Hans-Jürgen Krieger sowie die Familie Harald Eckes-Chantré  erhielten die größten Unternehmensanteile.

Wie gelang die Wende im Unternehmen?


Das Management überarbeitete in Eigenregie den Auftritt des Unternehmens und stärkte das Verbrauchervertrauen. Der Aufbau eines soliden Distributionsnetzes in Verbindung mit dem breiten Sortiment zu akzeptablen Preisen überzeugten den Handel und Rotkäppchen konnte seine Flächen im Regal der Supermärkte ausbauen. Parallel dazu wurde Werbung im TV und Zeitungen bundesweit geschaltet, was auch die Nachfrage des Konsumenten förderte und die Absatzzahlen steigerte.

100-jähriges Bestehen von Rotkäppchen


Bereits 1994 schafft Rotkäppchen Sekt einen Rekordabsatz von 17 Millionen Flaschen und feiert die 100-jährige Gründung des ehemaligen Familienunternehmens. Der Absatz wuchs weiter und 1996 musste die Firma in Freyburg vergrößert werden. Die magische Grenze von 20 Millionen Liter verkauften Sekt im Jahr wurde überschritten. Mit der Jahrtausendwende kam auch die Wende in der Sektbranche in Deutschland. Bereits 2001 wurde Rotkäppchen die meist verkaufte Marke in Deutschland. Mit der Übernahme der Geldermann Sektkellerei und der Marke Mumm wurde Rotkäppchen zu Deutschlands größter Sektkellerei. In den Folgejahren ergänzte das Unternehmen sein Angebot um Spirituosen und Wein. 

Das Unternehmen beschäftigt heute 636 Angestellte und erzielt einen Umsatz von 986 Mio. €. Das sind insgesamt 178 Mio. verkaufte Flaschen Sekt im Jahr 2016.
Der Marktanteil in der Sektbranche in Deutschland liegt bei 55,4% und das trotz eines zwischenzeitlichen Absturzes nach der Wende. Damit ist Rotkäppchen Sekt eine der erfolgreichsten Marken aus dem Osten. 

Quellen: 
http://www.rotkaeppchen-mumm.de/unternehmen/zahlen/ (Stand: 24.8)
http://www.rotkaeppchen.de/geschichte/#section4 (Stand: 24.8)
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Keine-Ostalgie-bei-Rotkaeppchen-article1611501.html (Stand: 24.8)

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Der Liebhaber- Test von Warren Buffett

Sieger- oder Opfertyp?


Mit einer Frage findet Value Investor Warren Buffett schnell heraus, ob eine Führungskraft, ein Unternehmer oder ein Investor zu den Siegern oder Opfern gehört. Die Frage lautet: 

“Wären Sie lieber der beste Liebhaber der Welt, den alle für den schlechtesten halten?

Oder wären Sie lieber der schlechteste Liebhaber der Welt, den alle für den besten halten?“
Quelle: Buffett & Clark(2011): Die Macht der Ehrlichkeit, S. 63.

Der Siegertyp

Siegertreppchen
pixabay.com

Unternehmer und Investoren folgen einer intrinsischen oder extrinsischen Motivation beziehungsweise Werten. Personen, die von ihren Werten überzeugt sind, ist es egal, was Leute über sie denken und die Presse über sie schreibt. Nur so konnte Warren Buffett überragende Investmentergebnisse erzielen, weil er wenn alle investieren und Euphorie herrscht, am liebsten verkauft und so gegen den Markt schwimmt. Der Markt erkennt die langfristig erfolgreiche Strategie nicht und hält den antizyklischen Investor für den schlechtesten Investor -sprichwörtlich “den schlechtesten Liebhaber der Welt“ in dieser Zeit (wie in der Dotcom). Hingegen kauft der Value Investor auch gerne, wenn der Markt sinkt und in der Regel alle Investoren vor Angst wegrennen.



Der Opfertyp


Investoren und/ oder Unternehmer, die sich den Wünschen von außen (der Presse, den Beratern usw.) beugen, weil diese Meinung ihnen besonders wichtig ist, werden nicht lange Erfolg haben.

Zum Beispiel werden sie in den Zeiten des billigen Geldes Fremdkapital mit variablen Zinsen aufnehmen, um eine Unternehmensübernahme oder -beteiligung zu horrenden Preisen zu tätigen. Dies freut natürlich den Bankberatern des Vertrauens und die anderen Marktteilnehmer. Diese Entscheidung kann sich als nicht nachhaltig erwiesen.
Es geht einher, das sich solche Typen als Opfer der Umstände (niedrige Zinsen, Konjunkturzyklus schien gebrochen, Euphorie usw.) sehen.
Opfertypen sind sehr mit Vorwürfen gegenüber anderen (Bankberater, Team usw.) sowie mit der Erklärung des eigenen Versagens - damit man wieder als “bester Liebhaber der Welt“ gehalten wird - beschäftigt, als die Probleme anzugehen, den Ursprung zu suchen und die Herausforderungen zu bewältigen.

Wie geht es besser?


Siegertypen suchen hingegen den Fehler, übernehmen die volle Verantwortung (nicht das Team oder die Berater usw.) und können das Problem nachhaltig lösen.

Quelle: Buffett & Clark(2011): Die Macht der Ehrlichkeit, S. 63-66.


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Limited Brands: ein Familienunternehmen hinter Victoria's Secret mit hängendem Engelsflügeln

Ein weltweit fast unbekanntes Familienunternehmen mit unglaublich bekannten Marken: Limited Brands.

Vorstellung von Dessous
victoriasecret.com

Der weltweit größte Bekleidungskonzern Limited Brands ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt, tritt aber durch große Marken, wie Victoria's Secret, Bath & Body Works und Pink nach außen auf. Der Konzern hat ganz klare Regeln, die einer der Hauptgründe sind warum das Unternehmen gut am Markt da steht und seinen Einfluss weiter ausbaut. 

Die Ideen von Großaktionär und CEO Leslie Wexner bringen das Unternehmen in die Position des weltweit größten Bekleidungskonzerns.
Leslie Wexner hat Bath & Body Works eigenhändig aufgebaut und Victoria's-Secret als Start up im Jahr 1982 von Roy Larson Raymond übernommen.


Die Victoria's-Secret-Show findet jedes Jahr vor der Weihnachtszeit statt. In dieser Show laufen die berühmtesten und schönsten Modells mit Reizwäsche über den Laufsteg. Zu den Modells gehören unter anderem Alessandra Ambrosio, Adriana Lima, Heidi Klum, Bella, Gigi Hadid und Kendall Jenner - ein junges Instagram-Model. Ein erster Blick auf die Anzahl der Instagram Abonnenten der Schönheiten zeigt: Kendall Jenner mit 82 Millionen, Alessandra Ambrosio mit 8,6 Millionen und Adriana Lima mit 11,2 Millionen. Man kann sich vorstellen, dass die Bilder um die Welt gehen und das Markenimage prägen.



Was hat L Brands bisher ausgezeichnet?


  • Der Konzern konnte starke Marken mit Victoria Secret, Bath Body und Pink entwickeln. Vor allem Victoria's Secret ist laut einer Studie von Conde Nast Inc. und Goldman Sachs Group Inc die beliebteste Marke von jungen Konsumenten im Alter von 13 bis 34, gefolgt von Sephora, Nike, Coach, Kate Spade und Michael Kors.
  • Dank der beliebten Marken hat das Produktportfolio von L Brands eine gewisse Preissetzungsmacht und kann Bruttomargen von über 35% verbuchen. Im ersten Halbjahr waren es 37 %.
  • Das Unternehmen hat über die letzten fünf Jahre eine Rendite aufs investierte Kapital (ROIC) von 16 % im Schnitt erzielt und damit Mehrwert für die Aktionäre schaffen können, weil die Kaptialkosten in der Regel niedriger liegen
  • Gute optimierte Wertschöpfungskette mit hoher Umschlaghäufigkeit 
  • L Brands hat eine extrem aktionärsfreundliche Politik und hat seit 2009 die gegenwärtig Marktkapitalisierung (rund 10,4 Mrd. US-Dollar) mit Hilfe von Dividenden und Aktienrückkäufen an den Aktionär ausgekehrt. 

Was lief bei L Brands nicht so rund?


  • Extrem zurückhaltende internationale Expansion, kaum Geschäfte in Europa und Asien, was auch ein Wachstum in nächster Zeit ermöglichen kann
  • Schuldenaufnahme für Aktienrückkäufe und Dividenden. Die Nettoverschuldung liegt bei 4,4 Mrd. US-Dollar und dem steht ein von L Brands erwarteter Free Cashflow von 650-700 Mio. USD fürs Geschäftsjahr 17 gegenüber. In den letzten Jahren wurde rund 1 Mrd. US-Dollar freiverfügbarer Cashflow generiert.
  • Aktienrückkäufe bei einer Überbewertung des Unternehmens getätigt und damit klar Geld der Aktionäre verbrannt
  • die extremen Aktienrückkäufe führten zu einem negativen Eigenkapital von 0,9 Mrd. US -Dollar und reduzieren die Kreditwürdigkeit
  • stockende Wachstumsrate vor allem bei Victoria's Secret in letzter Zeit. L Brands verzeichnete im ersten Quartal eine negative Rate im Umsatz von 1% bei fortgeführten Geschäftsbereichen und 7% mit aufgegebenen Geschäftsbereichen, wie Victoria's Secret Bademoden und im zweiten Quartal 2% und 5%.
Es ist klar, dass die Grenzen von stationären Handel und Online immer mehr verschwinden. L Brands kann durch die bekannten Marken und der Beliebtheit bei der jungen Zielgruppe verschiedenste Berührungspunkte wie stationär, online und mobil nutzen, um eine Kaufentscheidung effizienter herbeizuführen und so Potenziale zu heben.
Vor allem die Dürfte kommen laut den Bewertungen gut bis sehr gut bei der Zielgruppe an.

Nur auf die Stores sollte sich das Unternehmen nicht verlassen, weil die Fixkosten wie Miete, Verkaufspersonal usw. bei rückläufiger Nachfrage, wie gegenwärtig, sehr auf die Margen drücken.


Investmentpotenzial von Limited Brands


Nach dem Rückgang der Wachstumszahlen hat sich der Kurs fast gedrittelt und Limited Brands ist gegenwärtig mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,1 -d.h. eine Gewinnrendite von 9%- und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,85 bewertet. Nur zum Vergleich: Die genannten Unternehmen Nike, Michael Kors und Coach werden gegenwärtig mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,7x, 1,5x und 2,5x gehandelt. Ein weiteres Familienunternehmen mit Konzentrationen auf Dessous ist Van de Velde NV und wird gegenwärtig mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,7 und Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,7 bewertet.

Bei einem normalisierten Gewinn je Aktie von 3,00 US Dollar liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 12. L Brands erwartet 3,0 und 3,2  US Dollar Gewinn je US Dollar für 2017 und konnte die vergangenen Geschäftsjahre 2014, 2015 und 2016 je 3,5; 3,99 und  3,74 erzielen. Die Wachstumsrate des Gewinns müsste bei einen KGV von 12 rund 1,75 % ((12-8,5)/2) über die nächsten 7-10 Jahre betragen, um den gegenwärtigen Kurs zu rechtfertigen.

Kommen Sie zu der Einschätzung, dass aufgrund der starken Marken und der Konzentrationen auf Unterwäsche und Beauty höheres Wachstum plausibel erscheint, könnte eine Unterbewertung nach der Graham Wachstumsformel vorliegen.


Quelle:
https://www.bloomberg.com/news/articles/2017-04-19/victoria-s-secret-and-nike-rank-among-top-brands-for-millennials
http://investors.lb.com/phoenix.zhtml?c=94854&p=irol-irHome





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Schloss Wachenheim AG und das lohnende Geschäft mit dem Sekt

Was passt besser zu einem Sektfabrikant als ein Schloss?

Sekt ist ein Produkt, das sich über Jahrhunderte kaum verändert hat und immer noch nach dem traditionellen Rezept produziert wird. So kann auch die Schloss Wachenheim AG auf eine lange Tradition zurückblicken und ist heute der größte Hersteller für Sekt weltweit mit vielen verschiedenen Marken.

schloss-wachenheim.com
Alles begann mit der Errichtung eines Schlosses durch Freiherr Johann Georg von Sussmann um 1725. Die Tradition des Weinanbaus startete 1880 mit dem Kauf des Schlosses Wachenheim durch Weinhändler Georg Böhm. Er hatte die Idee, das Schloss in eine Schaumweinfabrik umzuwandeln. Die offizielle Firmengründung erfolgte 1892 unter dem Namen "Sektkellerei Schloss Wachenheim AG“, damit ist die Aktiengesellschaft mit über 125 Jahren eine der ältesten AGs in Deutschland.

Von 1924-1939 ließ Carl Josef Wagner das Schloss umgestalten, um es für Besucher interessant zu machen. Viele der gebauten Objekte, wie die Abfüllhalle, sind bis heute erhalten.

In den 90er Jahren fand ein großer Umschwung im Unternehmen statt. Die Sektkellerei wurde von der Trierer Sektkellerei Faber übernommen. Beide Unternehmen formieren ab da unter dem Namen "Schloss Wachenheim AG". Die Fusion brachte viele Chancen für beide Unternehmen. Zu der Schloss Wachenheim AG kamen weitere Unternehmen aus Deutschland, Frankreich und Osteuropa. Heute ist der Konzern der größte und bedeutendste Sekthersteller in Europa als auch weltweit.

Das Stammhaus Schloss Wachenheim wurde in den 90er Jahren sehr kostenintensiv modernisiert und ist heute einer der fortschrittlichsten Flaschengärbetriebe in Deutschland.

Familienunternehmen mit bekannten Marken


Geleitet wird das Unternehmen von Nick Reh, ein Mitglied der Unternehmerfamilie Faber. Seine Geschwister sind ebenfalls im Weingeschäft tätig und unterstützen ihren Bruder bei der Entwicklung des Konzerns. Insgesamt hält die Familie 70% des Wachenheim Konzerns.
„Die Familie ist extrem wichtig“ Nick Reh

Unter der Dachgesellschaft formiert der Konzern bedeutende Marken wie Faber, Bar Royal, Blu, Robby Bubble, CinCin und Piccolo. Mit diesen Marken ist die Schloss Wachenheim AG weltweit Marktführer in der Sektherstellung. Der größte deutsche Konkurrent ist Rotkäppchen Sekt.

Mit 293,2 Mio € Umsatz und 1209 Mitarbeitern erreicht der Konzern einen Jahresüberschuss von 13,5 Mio. €.

Investmentpotenzial von der Schloss Wachenheim AG


Schloss Wachenheim AG hat eine solide Bilanz und ist zurzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,8 - bedeutet eine Gewinnrendite von 8,5%- und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,5 bewertet. Der Sekthersteller konnte über die letzten zwei Jahre jeweils 1,29 € je Aktie und über die letzten zwölf Monate 1,61 € je Aktie verdienen. Der gemittelte Gewinn je Aktie entspricht dann rund 1,40 €. Das Verhältnis zum gegenwärtigen Kurs ist rund 13,5.
Nun die wichtige Frage: Welches Wachstum muss die Schloss Wachenheim AG erwirtschaften, um diesen Preis zu rechtfertigen? Nach der guten Wachstumsformel von Graham sollte das Gewinnwachstum bei 2,5 Prozent p.a. ((13,5-8,5)/2) über die nächsten 7-10 Jahre liegen, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen. Gewinnsteigerung von bestenfalls über 18% absolut innerhalb der nächsten 7 Jahre kann über die Erhöhung der Absatzmenge und / oder Preise sowie die Steigerung der Produktivität sowie der Marge erfolgen. Trauen Sie das dem Hersteller von Perlwein unter den Marken wie Faber, Cin Cin und Nymphenburg  mindestens zu? Dann deutet es auf eine Unterbewertung hin.

Quellen: 
https://www.schloss-wachenheim-pfalz.de/cms/geschichte-1001.html (Stand: 15.08.17)
https://www.schloss-wachenheim.com/cms/start_investor_relations-1006.html (Stand: 15.08.17)
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/nick-reh-hat-aus-schloss-wachenheim-den-groessten-sekthersteller-der-welt-gemacht-schampus-fuer-alle-seite-3/2292246-3.html (Stand: 15.08.17)
https://www.bloomberg.com/quote/SWA:GR  (Stand: 15.08.17)




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Königsinvestor wird ein Jahr -Ergebnisse und Perspektiven-

Königsinvestor wird ein Jahr!

Ergebnisse:


Es gibt exzellente Unternehmer und es gibt überragende Value Investoren. Unsere Aufgabe, die beiden Denkweisen und langfristigen Prinzipien zu kombinieren und so einen nachhaltigen Erfolg zu ermöglichen, ist schwierig und keinesfalls trivial. Wir wollen uns diesem  Projekt mit Herzblut widmen, weil es eine gute Basis für den langfristigen Erfolg an der Börse ist. Bisher stößt das Projekt auf gute Nachfrage, so gehen wir bald auf die 14000 Seitenaufrufe zu. Die große Anzahl an Seitenaufrufen kommt für uns überraschend, weil wir nicht den schnellen Weg zum Reichtum anbieten und schon gar keine Spekulanten bedienen wollen, sondern  nur eine kleine Nische von langfristigen Investoren in gut geführte Familienunternehmen.  
Königsinvestor wird ein Jahr

Perspektiven von Königsinvestor:


Wir wollen auch mit unserer antizyklischen Verhaltensweise langfristigen Mehrwert schaffen und nicht auf Teufel komm raus bei den gegenwärtig hohen Bewertungen in einigen Branchen investieren. Da sind wir der gleichen Meinung wie James Montier, der sich in der FuW am 04.04.2017 wie folgt äußerte:

“Wer aufgrund von Bewertungen investiert, muss einen Horizont von über drei Jahren haben. Denn es gibt nichts, was teure Vermögenswerte davon abhält, noch teurer zu werden. Das könnte auch diesmal wieder passieren. Ich denke einfach nicht, dass man das Investieren nennen kann, denn es ist Spekulieren.
FuW: Weshalb ist das Spekulieren?
James Montier:
Weil man etwas kauft, obschon man weiss, dass es teuer ist. Aber man kauft es trotzdem, weil man glaubt, vor allen anderen aussteigen zu können. Wie wir wissen, ist das äusserst schwierig.“




Diese Zeit von bis zu drei Jahren wollen wir nutzen, um unsere Investoren-Tools zu schärfen und neue Methoden zur Unternehmensbewertung kennen zu lernen. Und noch viel wichtiger: Um Familienunternehmen mit ihrer Kultur und Geschichte zu verstehen und bei günstigeren Kursen problemlos mit unserer geforderten Einstiegsrendite in die besten Unternehmen mit nachhaltiger Denkweise und Kultur investieren zu können.

Wir haben einen großen Vorteil, welchen wir für eine langfristige Rendite nutzen wollen: Unser Alter (unter 30 Jahre).  Wir haben Zeit, viele Tools und Methoden zu lernen und zu analysieren und viele großartige Unternehmen kennen und verstehen zu lernen und ihren Wettbewerbsvorteil zu analysieren. Der Zinseszins- Effekt kann sich so grandios entfalten, ganz nach einem chinesischen Glückskeks-spruch:

“Ihre finanzielle Situation kann sich verbessern, wenn Sie beharrlich am Ball bleiben.“

Wir bedanken uns bei unserem Lesern, Partnern und Unterstützern.

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Was haben wir von Value Investoren und Unternehmern gelernt?

Value - Investoren und Familienunternehmer Rückblick im ersten Halbjahr 2017


Was haben wir von Value Investoren und Unternehmern gelernt?

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langfristiger Horizont


Ganz nach dem Motto von Charlie Munger:

"Viel Geld verdient man nicht mit Kaufen und Verkaufen ... aber mit Warten"
"the big money is not in the buying and selling... but in the waiting."
"Wir sind ein börsennotiertes Unternehmen mit dem Charakter einer Familiengesellschaft." Jungheinrich AG. Das Unternehmen denkt langfristig und sieht eine gute Perspektive in der Zukunft.

"Für jemanden, der regelmäßig investiert und einen langen Atem hat, ist es positiv, wenn die Kurse zeitweise sinken." meinte Peter Lynch
"Mir war bewusst, dass ich als 29-Jähriger den Vorstand eines börsennotierten Unternehmens vor allem deshalb übernehme, weil ich der Sohn bin. Es galt, mich zu beweisen. Das sorgte für Bodenhaftung." Per Ledermann Nachfolger der Edding AG

Schwachstellen, Schwachpunkte und Maßnahmen:


“Eine Sache - die interessant ist und über die die Menschen nicht genug nachdenken- werden Sie bei den meisten Unternehmen und den meisten Menschen feststellen: Meistens erwischt einen das Leben am schwächsten Punkt. Die nach meiner Erfahrung größten Schwachpunkte: Ich habe mehr Menschen gesehen, die wegen Alkohol und Hebeln gescheitert sind - wobei Hebel geliehenes Geld sind.“ so Value-Investor Warren Buffett
„Hermle wird zwar Federn lassen müssen, aus der bevorstehenden Konsolidierung der Branche aber als Sieger hervorgehen.“ Stefan Maichl über Hermles Position in der Maschinenbau-Krise. Das Familienunternehmen wird trotz der Schwächephase gestärkt aus der Krise hervorgehen.  


Laut Charlie Munger gibt es:

“zwei Arten von Unternehmen: Die erste verdient 12 Prozent, die man am Ende des Jahres aus ihnen herausnehmen kann. Die zweite Art verdient ebenfalls 12 Prozent, aber all das verdiente Geld muss wieder investiert werden - es gibt nie freies Cash. Das erinnert mich an den Mann, der sich all seine Maschinen anschaut und sagt: “Das ist mein gesamter Gewinn.“ Wir hassen diese Art von Unternehmen.“
Claus Hipp über den Unterschied des Unternehmenswertes und tatsächlich vorhandenem Cash:
„Sie müssen unterscheiden, was ein Unternehmen wert ist und was man auf der hohen Kante hat. Den Wert will ich nicht versilbern.“ als Erklärung sein geschätztes Privatvermögen
Johann Rupert vom Schweizer Luxusgüterhersteller Compagnie Financière Richemont:
“Ich habe in meinem Leben zu viele Katastrophen gesehen. Die Cashreserven sind unsere Festung.“
Zum Thema Cash und Schulden teilt Warren Buffett diese Meinung:
"Geliehenes Geld hat keinen Platz im Investoren-Werkzeugkasten. An den Märkten kann jederzeit alles passieren.


Einstellung und Verantwortung 

„In jeder Schweißnaht, jedem präzise gebogenen Blech, jeder parametrischen Planung, in Gehäusen, in der Medizintechnik und in der Kunst steckt unser Anspruch, mit Metall Erlebnisse zu schaffen“ Uwe Arnold, Chef der Arnold AG über die Unternehmenseinstellung
Klaus-Michael Kühne nach der Übernahme und Rettung von Hapag Loyd. Eines der einflussreichsten Unternehmen in Hamburg:
"Das war aus Verantwortung für die Stadt Hamburg." Klaus-Michael Kühne nach der Übernahme und Rettung von Hapag Loyd
"Es ist bemerkenswert, welche langfristigen Vorteile sich Leute wie wir verschaffen, indem sie versuchen, konsistent nicht dumm zu sein statt besonders intelligent. Es muss eine gewisse Wahrheit in dem Sprichwort liegen, dass es immer die besten Schwimmer sind, die ertrinken." so Value Investor Charlie Munger.

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Mit der 72er Regel den Verdoppelungszeitraum von Kapital sowie Umsatz und Gewinn ermitteln.

Das Wunder von den Alb - Die Berthold Hermle AG

Das Aktien-Anleihe-Prinzip: Buffetts Weg zum Reichtum​


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Was haben wir gelernt?




Wir blicken auf ein sehr interessantes und lehrreiches erstes Halbjahr 2017 zurück. Seit mehreren Monaten konnten wir durch unsere Recherchen viel über die Einstellungen und Denkweisen von Unternehmern und Investoren lernen. Wir erfuhren viele neue Dinge über Investmentstrategien, die unser Leben als Investor nachhaltig prägen und langfristig große Erfolge gewährleisten.

Wir danken unseren Lesern, dass Sie dieses Interesse mit uns teilen und die Beiträge mit befreundeten Investoren- sowie Unternehmer teilen und diskutierten!



Quelle:
Griffin(2016): Charlie Munger, Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
Kostolany(2015): Die Kunst, über Geld nachzudenken,
Mary Buffett & David Clark (2015): So liest Warren Buffett Unternehmenszahlen.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) - einfache, transparente, aber manchmal auch verzerrende Bewertungskennziffer

Was ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis?


Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (auch KGV genannt) findet man bei jeder fundamental orientierten Unternehmensvorstellung in Zeitungen sowie Vorträgen oder im Gespräch mit Value Investoren wieder. Also sollten wir einmal klären, was hinter der Bewertungsmetrik Kurs-Gewinn-Verhältnis steht, welche Vor- und Nachteile das KGV hat und welche Varianten es noch gibt!
Kurs Gewinn Verhältnis ist eine Bewertungskennziffer

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis berechnet man indem man den gegenwärtigen Kurs der Aktie durch den Gewinn je Aktie des letzten Geschäftsjahres oder der letzten zwölf Monate teilt. Als Beispiel nehmen wir das Familienunternehmen SIXT und konzentrieren uns auf die Vorzugsaktie zu einem aktuellem Kurs von 48,50 EUR. Dem Anteilseigner der Vorzugsaktie steht ein Gewinn je Aktie von 3 EUR der letzten zwölf Monate oder vom letzten Geschäftsjahr zu. Teilen wir jetzt den Kurs von 48,5 EUR durch den Gewinn je Aktie (3 EUR) erhalten wir ein Verhältnis von 16,166, also rund 16,2. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Sixt Vorzugsaktien beträgt damit 16,2.

Formel:                 Kurs je Aktie / Gewinn je Aktie = Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Beispiel SIXT Vz:      48,5           /              3              =             16,166

Durch diese einfache Division kann man eine Aussage tätigen, wie lang das Unternehmen braucht, um den Kaufkurs durch den Gewinn an den Aktionär wieder zurückzugeben. Der SIXT Vorzugsaktionär müsste bei konstantem Gewinn rund 16 Jahre warten bis sich die Investition dank des Gewinns gelohnt hat.

Wie entsteht daraus die Gewinnrendite?


Was entspricht das für eine Rendite auf den investierten Betrag, kommt als nächste Frage auf. Hierzu muss man eins durch das Kurs-Gewinn-Verhältnis teilen. Am Beispiel SIXT Vorzugsaktien erhält man gegenwärtig eine Gewinnrendite von 6,2 Prozent (1/16,2).

Formel:                 (1 /  Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)) *100 = Gewinnrendite

Beispiel SIXT Vz:      (1           /              16,166)     *100        =             6,2%


Was sind die Vorteile des KGVs?


Das KGV bietet auch eine gute Vergleichbarkeit gegenüber der Bewertung des Gesamtmarktes und / oder gegenüber Konkurrenten. Wichtig ist hierbei, stets Gleiches mit Gleichem zu vergleichen, also nicht das aktuelle KGV von Unternehmen X  mit einem prognostizierten KGV von Unternehmen Y vergleichen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist eine sehr transparente Metrik, welche sehr gut zu verstehen ist. Der Unternehmenseigentümer profitiert vom Gewinn des Unternehmens, wie der Immobilienbesitzer von den Mieteinnahmen abzüglich der Kosten. Das KGV spiegelt wider, wie viele Jahre der Eigentümer bei gleich bleibenden Gewinn benötigt, um den investierten Betrag zurück zubekommen oder wievielmal der Investor das gegenwärtigen Nettoergebnis je Aktie für eine Aktie zahlen muss.


Welche Nachteile hat das Kurs-Gewinn-Verhältnis?


Leider kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis manchmal eine Schein- Attraktivität des Investments vortäuschen, weil der Gewinn starken Schwankungen unterworfen ist.

Ein Beispiel: Das Unternehmen hat in den letzten 12 Monaten Unternehmensbereiche oder Unternehmensimmobilien veräußert und so einen außerordentlichen Gewinn verbucht. Von diesem einmaligen Gewinn kann der zukünftige Aktionär nur noch durch eine Sonderdividende oder einer guten Bilanzstruktur profitieren. Man sollte den Blick auf das Kerngeschäft des Unternehmens nicht verlieren.

Zum Beispiel können brasilianische Unternehmen mit schlechten operativen Geschäft auch zu einem sehr günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis bewertet sein, weil sie durch eine gute Bilanz mit Net Cash hohe Zinserträge erwirtschaften und der hohe Netto- Gewinn nicht vom Kerngeschäft abhängt, sondern von den außergewöhnlichen Rahmenbedingungen. Deshalb sollte man bei jedem interessanten Unternehmen einen Blick in den Geschäftsbericht werfen und nicht nur anhand von günstigen Metriken kaufen. Das KGV gibt keinen Einblick in die finanzielle Stabilität des Unternehmens.

Darüber hinaus sind bei zyklischen Unternehmen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse in Boom-Phasen besonders niedrig, jedoch kann der hohe Gewinn meistens nicht lang aufrechterhalten werden und das Kurs-Gewinn-Verhältnis normalisiert sich bald wieder.

Welche KGV- Varianten gibt es noch?


Um diese Verzerrungen (wie beispielsweise hohe Zinserträge, einmalige Erlöse oder Zyklushochs) zu normalisieren, lohnt sich ebenso ein Blick auf langfristige Kurs-Gewinn-Verhältnisse. Die bekanntesten Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind das Graham-KGV und das Shiller-KGV. Diese beiden Varianten beziehen sich auf die Gewinne der letzten 10 Jahre und sind so deutlich weniger anfällig für kurzfristige Schwankungen.


Graham-KGV:

Formel:                 Kurs je Aktie / Gewinn je Aktie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre = Graham- Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Beispiel SIXT Vz:      48,5           /              2,11              =             23


Shiller-KGV:

Formel:                 Kurs je Aktie / Gewinn je Aktie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre (inflationsbereinigt) = shiller - Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass Shiller den Gewinn je Aktie noch inflationsbereinigt. Auf diese Tools zur Unternehmensbewertung werden wir noch im Detail eingehen.

Ist ein prognostiziertes KGV nützlich?


Die prognostizierten KGVs basieren auf Gewinnschätzungen von Branchenanalysten, welche in der Regel sehr zyklisch agieren. Die Meinung der Analysten ist in guten Zeiten von Euphorie und in schlechten Zeiten von Pessimismus geprägt. Insgesamt sollte man bei prognostizierten KGVs einen eigenen Plausibilitätscheck durchführen.

Quelle:
www.bloomberg.com/quote/SIX3:GR (abgerufen 9.8.2017)
www.fuw.ch/article/was-das-kgv-dem-anleger-verraet/ (abgerufen 9.8.2017)

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B.Braun Melsungen von der Apotheke zum Weltkonzern


Die Geschichte des deutschen Familienkonzerns B. Braun Melsungen AG

B.Braun Melsungen Sharing Expertise
bbraun.de
Bereits 1839 begann die Unternehmensgeschichte von B.Braun mit dem Kauf einer kleinen Apotheke in Melsungen von Julius Wilhelm Braun im Alter von 31 Jahren. Innerhalb kürzester Zeit erweiterte der Jungunternehmer sein Geschäftsmodell um einen Versandhandel für Heilkräuter. Stillstand war für ihn nie eine Option. 

Auch seine ältester Sohn Bernhard Braun suchte dauerhaft nach neuen Lösungen und erfand so den Migränestift gegen Kopfschmerzen und Pflaster gegen Wunden. Damit begann die Produktion von pharmazeutischen Erzeugnisse. Das Produktionsspektrum wurde erweitert auf den so genannten "Höllensteinstift", ein probates Mittel gegen Warzen.

Der Enkel von Julius Wilhelm Braun, Carl Braun schafft den Einstieg in die industrielle Fertigung von Pharmazieprodukten mit einer revolutionären Erfindung in der Medizin. 1908 entdeckte Carl Braun mit Katgut ein steriles Nahtmittel. Damit löste er eines der größten Probleme in der Medizin und erreichte das sich Narben nicht mehr entzündeten. Die Nachfrage der Produkte schoss nach oben und B.Braun wuchs zu einer industriellen Größe. Die Erfindung des Nahtmittels legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte von B.Braun. 
"Wir bleiben ein unabhängiges Familienunternehmen, das mutig Ideen für die Medizin entwickelt, um das Leben und die Gesundheit von Menschen zu verbessern." Unternehmensleitbild B.Braun

Unter der Führung von Otto Braun und seinem Sohn Ludwig Georg Braun wuchs das Unternehmen dynamisch weiter. Die internationale Expansion wurde stark vorangetrieben. Heute ist B.Braun Melsungen auf allen Kontinenten vertreten und beschäftigt 58.000 Angestellte. Durch immer neue Erfindungen gelingt es dem Unternehmen, sich immer weiter zu entwickeln und stark zu wachsen. Der Fortschritt in der Medizin ist stark von der Arbeit bei B.Braun Melsungen abhängig, damit ist B.Braun eines der wichtigsten und größten deutschen Familienunternehmen.

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Quelle: 
https://www.bbraun.de/de/unternehmen/geschichte/unsere-erfolgsgeschichte.html
https://www.bbraun.de/de/unternehmen/geschichte/wundverschluss.html

Buffett entwickelte den heiligen Gral des Investierens. Warum?

Dank Benjamin Graham entwickelte Buffett den Heiligen Gral des Investierens.


Was war der Ursprung von Buffett's Investment Methode?


In seiner Zeit bei Benjamin Graham hatte Buffett bei einem der besten Value Investing Lehrmeister studieren dürfen. Dieses Studium verhalf ihm dabei, die Schwächen von Benjamin Graham zu analysieren. Benjamin Graham konnte schon auf hervorragende Investmentrenditen zurückschauen, dennoch unterliefen ihm einige Fehler oder Tätigkeiten, welche die Performance minderten. Und weil man ja bekanntlich aus Fehlern am meisten lernt, schaute sich Warren Buffett die Fehler seines Lehrmeisters genauer an und probierte sie zu verbessern.

Was waren die Fehler von Benjamin Graham?


Benjamin Graham kaufte eigentlich alle Unternehmen, egal ob von guter oder schlechter Qualität, wenn der Preis nur günstig genug war und er in seinen Augen einen Abschlag zum inneren Wert erhalten konnte. Das führte dazu, dass auch einige Unternehmen mit minderer Qualität nicht zu ihrem Inneren Wert zurück kehrten oder bei denen sogar die Insolvenz nicht aufzuhalten war.

Weil die Investmentqualität dieser Unternehmen oder deren Geschäftsmodelle wirklich schlecht und nicht vorhersagbar waren, ließen sich Totalverluste nicht vermeiden. Diese Totalverluste im Portfolio ärgerten vor allem Warren Buffett sehr.
Denn seit seiner Jugend hatte er zwei Lektionen gelernt:
Verliere niemals Geld lautete seine Regel Nummer 1 und Regel Nummer 2, vergiss nicht Regel Nummer 1.


Benjamin Graham war sich diesem Risiko des Totalverlust bewusst, weshalb er seine Investments breit diversifizierte. Durch die breite Diversifizierung mit teilweise über 100 Unternehmen musste er viele Trades vornehmen, die Kosten verursachen und konnte in der Analyse den einzelnen Unternehmen nicht so viel Zeit widmen.

Des Weiteren verkaufte Graham die Unternehmen innerhalb von zwei Jahren wenn sie fielen oder bei einer Rendite von über 50 %. Das gefiel Warren Buffett ebenso wenig. Er beobachtete, dass Kurse weiter stiegen und die Unternehmen sich gut entwickelten nachdem sein Lehrmeister Benjamin Graham auf den Verkaufsbutton gedrückt hatte oder dass Unternehmen, bei denen Graham Verluste realisierte, weiterhin unterbewertet waren und später im Kurs stiegen.

In Buffetts Augen ließ man dadurch ein großes Stück der Rendite auf der Strecke liegen und konnte im Endeffekt nicht die absolut beste Performance erzielen. Der schnelle Verkauf von Unternehmensanteilen führte auch zu einer zusätzlichen Steuerbelastung, die den Erfolg vom langfristigen investieren reduziert. Nach dem Motto:

"Es war, als hätten sie Fahrkarten für eine Zugfahrt gekauft, wären aber lange vor dem Zielbahnhof ausgestiegen, weil sie gar nicht wussten, wohin der Zug fahren würde."

Quelle:Mary Buffett & David Clark (2015): So liest Warren Buffett Untrnehmenszahlen. S. 24.

Was war die Quintessenz aus der Fehleranalyse des Lehrmeisters Benjamin Graham?

Unternehmen mit Burggraben

Es war der Heilige Gral des Investierens. Warren Buffett wollte Unternehmen finden, welche eine ausgezeichnete Rentabilität und Wirtschaftlichkeit haben. Diese Unternehmen sollten ihre Marktstellung durch einen Wettbewerbsvorteil sichern und ausbauen können. Wenn Warren Buffett geduldig auf eine Möglichkeit wartete, ein Unternehmen mit enormen Wettbewerbsvorteil zum günstigen Preis kaufen zu können, musste er nach Erwerb des Qualitätsunternehmens nur noch warten bis das Unternehmen am Markt richtig bewertet wird und es sein langfristiges Potential entfaltet. Durch diesen Ansatz konnte er herausragende Renditen erzielen, wie im Fall Coca-Cola und American Express, welche wir in dem Artikel Aktien-Anleihe Prinzip geschildert haben. 

Was sind die Vorteile von Investitionen in Qualitätsunternehmen zum günstigen Preis?


  • die Verbreiterung der Wettbewerbsvorteile führt zu besserer Wirtschaftlichkeit und der stetigen Steigerung von Gewinn-, Free Cashflow und Dividenden
  • Minimierung des Insolvenzrisikos
  • Risikominimierung, weil man Qualitätsunternehmen zu einem günstigen Preis kauft
  • Gewinnpotenzial steigt, auf Grund des niedrigen Preises im Vergleich zur zukünftigen Ertragskraft
  • Kapitalertragssteuer in die Zukunft verschoben

Gelernt hat Warren Buffett, dass die Zeit ihn steinreich macht, wenn er in Unternehmen mit dauerhaften Wettbwerbsvorteil investiert. Darüber sollten wir nachdenken!

Quelle:Mary Buffett & David Clark (2015): So liest Warren Buffett Untrnehmenszahlen. S. 23-26.



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PSA jetzt zweitgrößter Automobilkonzern in Europa

PSA ein Mitglied der Henokiens, jetzt eines der einflussreichsten Unternehmen Europas

groupe-psa.com

Mit der Übernahme von Opel ist die PSA-Gruppe nun der zweitgrößte Automobilkonzern und damit einer der wichtigsten Unternehmen in Europa. Insgesamt arbeiten im Konzern jetzt ca. 230.000 Angestellte, damit wird ein Umsatz von ca. 70 Mrd. € erreicht. Zu der Gruppe gehören weiterhin das Mutterunternehmen Peugeot und Tochterunternehmen, wie Citroën und Dongfeng. 

Die Unternehmerfamilie Peugeot zeigt sich eher weniger in der Öffentlichkeit. Über die Mitglieder ist eher wenig bekannt. Momentan ist Robert Peugeot der Hauptanteilseigner der Peugeot-Holding und Chairman von PSA seit 2003. Er zählt zu den reichsten Franzosen mit einem Privatvermögen von 4,84 Mrd. €. Die Familienholding hält momentan einen Anteil von 13,7% an PSA. Damit ist sie größter Anteilseigner zusammen mit dem französischen Staat und Dongfeng Motor. Leider hat die Unternehmerfamilie infolge der langen Krise der PSA an Einfluss verloren. Das war der Preis der Rettung des über 200 Jahre alten Unternehmens in der schnelllebigen Automobilwelt durch den chinesischen Autokonzern Dongfeng. Nur durch Zusammenschlüsse  können die Automobilhersteller den Wettbewerbsdruck reduzieren. Der größte Automobilkonzern in Europa bleibt weiterhin Volkswagen.

Investmentpotenzial der PSA


Das zyklische Unternehmen ist momentan mit einen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9,5 bewertet. Nach der Wachstumsformel von Benjamin Graham muss das Unternehmen bei so einer Bewertung jährlich um 0,5% im Gewinn wachsen. Wenn dieses Wachstums über einen Zeitraum von 7-10 Jahren gehalten oder übertroffen werden kann, könnte PSA ein plausibles Investment sein. Entscheiden Sie selbst, ob das für dieses Unternehmen auch hinsichtlich autonomes Fahren und neue Antriebe realistisch ist.

Lesen Sie auch die Unternehmensgeschichte von Opel, einem deutsche Traditionsunternehmen.

Interessant ist auch der Club der Henokiens. Lebens Sie "Die Hénokiens - Club der traditionsreichsten Familienunternehmen" für mehr Informationen.
Quelle:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/psa-schliesst-uebernehmen-von-opel-ab-a-1160823.html (Stand: 1.8)
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/peugeot-familie-gruenes-licht-fuer-dongfeng-einstieg/9497742.html (Stand: 1.8)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/frankreich-die-letzte-schlacht-von-thierry-peugeot-12777273.html (Stand: 1.8)
http://www.henokiens.com/content.php?id=5&lg=en (Stand: 1.8)