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Unternehmenszweck: Langfristig erfolgreiche Unternehmen erfüllen einen nicht finanziellen Zweck

Der Kundennutzen und nicht der Gewinn steht im Vordergrund


Der Zweck von langfristig guten Unternehmen ist nicht Geld verdienen, sondern einen Kundennutzen zu erfüllen.
Achtet das Unternehmen nur auf den Gewinn, zerstört es die Zukunft des Unternehmens.


Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags


  • wenn die Produkte oder Services, die Bedürfnisse der Kunden außergewöhnlich befriedigen, werden sie zu Werbeträgern
  • die Sichtbarkeit des Zwecks der Arbeit macht Angestellte motivierter, produktiver und kreativer.
  • Beispiel Dräger: In Babytherm Bettchen liegen einige unserer Babys nach der Geburt, also unsere Zukunft!
  •  Unternehmen mit einem Zweck, welcher das Leben der Menschen verbessert, werden sich als wesentlich höherwertiges Investment erweisen


Warum ist der Unternehmenszweck wichtig?


Der Unternehmenszweck ist wichtig für die Kundenbindung, für die Mitarbeitermotivation und  schlussendlich für die Qualität des Investments.


Buffett- Indikator: fundamentale Über- oder Untertreibung der Märkte?

Buffett- Indikator signalisiert Übertreibung


Der Buffett- Indikator ist eine gute Kennziffer für die Bewertung der Märkte. Er setzt den Marktwert der Welt ins Verhältnis zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt.

Aktuell gibt es:
"Zu viel Geld, das zu wenig Geschäfte verfolgt" 
laut Howard Marks, deshalb lohnt sich ein Blick auf den Indikator.

Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
  • Buffett- Indikator = Marktkapitalisierung / Wirtschaftsleistung bzw. dem Bruttoinlandsprodukt
  • Verzehrung durch Landesgrenzen, nicht börsennotierte Unternehmen und Zinsumfeld
  • Die aktuellen Werte des Buffett- Indikators wurden nur vor der Dotcom- / Technologieblase und Finanzkrise  übertroffen > Risiko steigt

Was ist der Buffett- Indikator?


Der Indikator setzt sich zusammen aus Marktkapitalisierung in Relation zur Weltwirtschaftsleistung bzw. dem Bruttoinlandsprodukt. 

Buffett-Indikator = Marktkapitalisierung / Bruttoinlandsprodukt


Die Berechnung ist einfach! Laut einer groben Faustregel gilt ein Ergebnis über 100 Prozent als hoch, weil bei der Marktkapitalisierung nur börsennotierte Unternehmen berücksichtigt werden. Es fehlen noch Unternehmen außerhalb des Börsenparketts wie der gute deutsche Mittelständler oder nicht notierte Familienunternehmen, die einen enormen Beitrag zur Wirtschaftsleistung haben.

Also ist der Markt zurzeit in seiner Gesamtheit teuer. Dennoch wird es auch in teuren Märkten unterbewertete Unternehmen geben. Diese sind bloß schwer zu finden und man muss einige Steine umdrehen. Aktuell liegt der weltweite Buffett- Indikator bei knapp 112 Prozent. Dieser hohe Wert wird meist vor Krisen wie 2007 - danach folgte die Finanzkrise- und 1999 - danach folgte die Technologieblase -erreicht.

Deshalb mahnt uns der Buffett Indikator zur Vorsicht.

Zusätzlich sollte man nicht die Rahmenbedingungen vergessen.

Prof. Josef Lakonishok: der Contrarian-Investor verwaltet 119 Mrd. USD und keiner kennt ihn! Oder doch?

Wer ist Value Investor Josef Lakonishok?


Prof. Josef Lakonishok ist eine absolute Ausnahme an den Universitäten. Er glaubt nicht an die Effizienz des Marktes, sondern an die Angst und Gier der Markteilnehmer. Deshalb schaut er am Liebsten dort, wo nur ganz wenige schauen und die meisten Leute vor Angst wegrennen. Die fehlerhafte Auffassung anderer Professoren probiert er mit Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Papers entgegen zu wirken und wurde dafür bereits mehrmals ausgezeichnet.

Er hat nicht nur Erfahrung als Wissenschaftler, sondern setzt den Value Investing-Stil auch seit 1994 in der Praxis um. Mit seinem Unternehmen der LSV Asset Management hat er sich auf institutionelle Anleger (Pensionskassen usw.) konzentriert. Und das mit Erfolg, denn sein Unternehmen verwaltet im März 2018 Aktienportfolios im Wert von rund 119 Milliarden US-Dollar für nur rund 350 Kunden. Seine Gründungspartner Rob Vishny und Andrei Shleifer haben sich aus der Firma zurückgezogen und sind noch in ihrer akademischen Arbeit aktiv.

Als CEO und Chief Investment Officer verantwortet Lakonishok die Investments. Seine Investmentphilosophie entspricht dem antizyklischen Investieren. Er ist ein Beispiel dafür, dass der Value- Investmentstil von Ur-Vater Benjamin Graham auch heute noch sehr erfolgreich sein kann. Denn er hat zwei wichtige Eigenschaften in seinem Investmentstil, die man bei Graham auch beobachten konnte. Das Portfolio von Josef Lakonishok ist breit gestreut und in diesem Portfolio befinden sich sehr günstige Unternehmen.

Dies ist das Ergebnis seiner Analyse. Sein Ziel ist es, die Beurteilungsvorurteile und Verhaltensschwächen der anderen Marktteilnehmer auszunutzen, um langfristig bessere Ergebnisse zu erzielen. Mit großen Erfolg!

Exemplarisch können wir sein LSV Value Equity Fund einmal näher betrachten.

Mit dem LSV Value Equity Fund konnte der Value Investor seit Auflegung am 31.03.1999 eine jährliche Rendite von 8,6% erreichen. Im gleichen Zeitraum konnte der Benchmark Russell 1000 Value eine jährliche Rendite von 6,7% erzielen. Die Differenz klingt erst einmal nicht viel, jedoch ist der absolute Betrag durch den Zinseszinseffekt gewaltig. Hätte man von Beginn an 10.000 USD in diesen Fonds investiert, könnte man sich heute über 47.664 USD freuen. Ein Investment in den Benchmark hätte rund 34.499 USD gebracht, also rund 13.000 USD weniger. Die Differenz ist größer als der Einsatz. Ein guter Grund, um sich einmal mit der Philosophie von Prof. Lakonishok zu beschäftigen.

Warum streut Prof. Lakonishok breit?


Er ist sich bewusst, dass keine Analyse perfekt ist und auch kein getätigtes Investment perfekte Eigenschaften besitzt. In der heutigen Finanzwelt kann es immer wieder zu Überraschungen kommen. Bei den Unternehmen, in denen man investiert ist, können jederzeit unter anderem folgende Punkte passieren:

Value Investor Paramés: seit über 25 Jahren erfolgreich in Europa

Wer ist Francisco García Paramés?


Der Spanier Francisco García Paramés investiert schon mehr als 25 Jahre langfristig nach den Value Investing Kriterien.
Er wurde im Jahr 1963 in El Ferrol, Spanien geboren und absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Danach erlangte er einen MBA an der IESE Business School. Ein Großteil seiner beruflichen Laufbahn verbrachte er bei der Value Boutique Bestinver und danach gründete er Cobas Asset Management.

Value Investing Stil von Francisco García Paramés


Typisch für einen Value Investor ist er ein unersättlicher Leser. Dadurch konnte er sich den Investmentansatz von Warren Buffett autodidaktisch beibringen.

Der Vermögensverwaltungsstil von Francisco García Paramés beruht auf der strikten Anwendung der Prinzipien des Value Investings. Als Vorbilder definiert er unter anderem den Ur-Vater Benjamin Graham, aber auch Warren Buffett und Peter Lynch. Wichtig für seinen Stil ist die gründliche Analyse, die Auswahl von Qualitätsunternehmen zu attraktiven Preisen und das geduldige Warten auf deren Wertsteigerung.

Management und Investment haben vieles gemeinsam

Was haben gute Investoren und gute Manager gemeinsam?


"Im Grunde haben Management und Investment vieles gemeinsam. Manager zu sein hat einen besseren Investor aus mir gemacht. Und Investor zu sein hat einen besseren Manager aus mir gemacht."
Warren Buffett

Quelle: Buffett & Clark(2011): Die Macht der Ehrlichkeit, S. 83.

- langfristige Orientierung

Was haben gute Investoren und gute Manager

 Sowohl Investoren als auch Manager müssen eine langfristige Zielvorstellung eines Investments und eines Unternehmens haben. Jeder gute Investor denkt über mindestens fünf bis zehn Jahre. Den gleichen Zeitraum sollte auch jeder Manager im Blick haben. Doch Manager werden meist anhand der Quartalszahlen gemessen. Dieser Druck von Quartalszahlen verhindert die langfristige Entwicklung des Unternehmens, da nachhaltige Investitionen für einen langfristigen Gewinn nicht im Fokus stehen. Durch die kurzfristige Denkweise von Quartalszahlen zu Quartalszahlen vergibt das Unternehmen große Chancen, sich nachhaltig besser aufzustellen und in Zukunft größere Gewinne zu erzielen.


 - gründliche Analyse 


 Sowohl Manager als auch Investoren tätigen Investitionen auf Basis einer gründlichen Analyse. Die Analyse teilt sich in quantitative und qualitative Faktoren. Hilfreich bei der qualitativen Analyse sind bewährte Instrumente, wie:
SWOT-analyse,
Pestelanalyse
Porters five forces
BCG - Matrix
Canvas-Methode.

Diese Tools geben einen guten Einblick in die Umwelt und Perspektive des Unternehmens als auch in die Geschäftsaktivitäten. Neben den qualitativen Methoden ist es auch wichtig, die quantitative Perspektive zu analysieren. Hierbei helfen die Methoden, die Sie auf der Seite Unternehmensbewertung finden können. Es werden nur Entscheidungen getätigt, bei denen die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sich die Investition anhand der Zahlungsströme und Erträge in Zukunft auszahlt.

 -  Kostendisziplin


 Sowohl für Manager als auch für Investoren sind nur Kosten relevant, die einen Mehrwert generieren. Unnütze Kosten, wie Mittelmanagement, Office oder horente Reisekosten müssen gesenkt werden.

“Ein wirklich guter Manager wacht ebenso wenig mit dem Entschluss auf: “Heute schraube ich die Kosteb zurück,“ wie er nach dem Aufwachen beschließen muss zu atmen.“
 Quelle: Buffett & Clark(2011): Die Macht der Ehrlichkeit, S. 79.

 - rationale Entscheidungen


 Nach einer gründlichen qualitativen und quantitativen Analyse sollten Entscheidungen fern ab von Angst und Gier getroffen werden. Gefühle gegenüber allen Beteiligten sollten dabei ausgeblendet werden. Gerne können Sie weitere Punkte ergänzen.


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Die reichste deutsche Unternehmerfamilie - Familie Boehringer

Die Unternehmerfamilie hinter dem Boehringer-Ingelheim Konzern ist die reichste Familie in Deutschland

Bild Boehringer-Ingelheim
boehringer-ingelheim.de

Geschichte des Familienunternehmens Boehringer-Ingelheim 


1885 erwarb Albert Boehringer eine kleine Weinsteinfabrik mit 28 Mitarbeitern, damit begann die Geschichte des zweitgrößten Pharmakonzerns Deutschlands. Durch die Entdeckung das Milchsäure sich in Massen herstellen lässt, wird das Unternehmen zum größten Hersteller von Milchsäuren. 1939 hatte das Unternehmen bereits 1500 Angestellte, jedoch wurde über dem 2. Weltkrieg die Produktion von Milchsäure eingestellt und neue Präparate erfunden. 

Nach dem Krieg brachte der Konzern wichtige Neuerungen in den Bereichen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems und des Magen-Darm-Traktes hervor. Bis 1955 zählte das Unternehmen bereits 5500 Angestellte. Auch durch den wirtschaftlichen Aufschwung war ein solcher Erfolg möglich. Die Internationalisierung wurde mit einer ersten Auslandsgesellschaft in Wien vorangetrieben. Mit einem Mittel gegen Herzinfarkts (Actilyse) 1988 gelang ein Schritt zur Heilung einer schwer lebensbedrohlichen Krankheit.

1992 wurde Erich von Baumbach der Vorstand des Gesellschafterausschusses, der Schwiegersohn von Albert Boehringer jr. spielet eine wichtige Rolle in der Unternehmerfamilie. Bereits 1995 beschäftigte das Unternehmen 23.277 Mitarbeiter. Forschung und Entwicklung machte einen sehr großen Teil des Unternehmens aus, die Kosten lagen bei über 1 Mrd. Mark im Jahr. Dadurch wurden viele neue Medikamente auf den Markt gebracht. Mit der Übernahme der Gesellschafterversammlung von Christian Boehringer 2007 lag die Führung der Gesellschafter wieder in Familienhand. Zudem trat Hubertus von Baumbach 2009 an die Spitze des Unternehmens und hat damit die Verantwortung für das operative Geschäft.

Aktuelle Zahlen von Boehringer-Ingelheim


2016 war das Unternehmen mit einem Umsatz von 15,85 Mrd. € und 45.692 Angestellte eines der größten Pharmakonzerne der Welt. Eine Besonderheit liegt darin, dass alle Anteile in der Unternehmerfamilie liegen.




Die Unternehmerfamilien


Hinter dem Unternehmen stehen zwei Familien die zusammen im Gesellschafterausschuss, von Baumbach und Boehringer. Die Familie von Baumbach wird durch Hubertus von Baumbach vertreten, dem Vorstand des Konzerns. Christian Boehringer gilt als Oberhaupt der Familie Boehringer und ist Vorstand des Gesellschafterausschusses. 
Zusammen verfügen die beiden Familien über ein Vermögen von 41,3 Mrd. €, was im vergangenen Jahr um 3,3 Milliarden anwuchs.

Quellen: 
https://www.boehringer-ingelheim.de/unternehmensprofil/geschichte (Stand: 29.8)
http://app.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/siemens-porsche-merck-das-sind-deutschlands-reichste-unternehmer-clans/20245870.html?social=facebook. (Stand: 29.8)
https://www.boehringer-ingelheim.de/unternehmensprofil/unser-unternehmen/zahlen-und-fakten (Stand: 29.8)



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Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) - einfache, transparente, aber manchmal auch verzerrende Bewertungskennziffer

Was ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis?


Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (auch KGV genannt) findet man bei jeder fundamental orientierten Unternehmensvorstellung in Zeitungen sowie Vorträgen oder im Gespräch mit Value Investoren wieder. Also sollten wir einmal klären, was hinter der Bewertungsmetrik Kurs-Gewinn-Verhältnis steht, welche Vor- und Nachteile das KGV hat und welche Varianten es noch gibt!
Kurs Gewinn Verhältnis ist eine Bewertungskennziffer

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis berechnet man indem man den gegenwärtigen Kurs der Aktie durch den Gewinn je Aktie des letzten Geschäftsjahres oder der letzten zwölf Monate teilt. Als Beispiel nehmen wir das Familienunternehmen SIXT und konzentrieren uns auf die Vorzugsaktie zu einem aktuellem Kurs von 48,50 EUR. Dem Anteilseigner der Vorzugsaktie steht ein Gewinn je Aktie von 3 EUR der letzten zwölf Monate oder vom letzten Geschäftsjahr zu. Teilen wir jetzt den Kurs von 48,5 EUR durch den Gewinn je Aktie (3 EUR) erhalten wir ein Verhältnis von 16,166, also rund 16,2. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Sixt Vorzugsaktien beträgt damit 16,2.

Formel:                 Kurs je Aktie / Gewinn je Aktie = Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Beispiel SIXT Vz:      48,5           /              3              =             16,166

Durch diese einfache Division kann man eine Aussage tätigen, wie lang das Unternehmen braucht, um den Kaufkurs durch den Gewinn an den Aktionär wieder zurückzugeben. Der SIXT Vorzugsaktionär müsste bei konstantem Gewinn rund 16 Jahre warten bis sich die Investition dank des Gewinns gelohnt hat.

Wie entsteht daraus die Gewinnrendite?


Was entspricht das für eine Rendite auf den investierten Betrag, kommt als nächste Frage auf. Hierzu muss man eins durch das Kurs-Gewinn-Verhältnis teilen. Am Beispiel SIXT Vorzugsaktien erhält man gegenwärtig eine Gewinnrendite von 6,2 Prozent (1/16,2).

Formel:                 (1 /  Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)) *100 = Gewinnrendite

Beispiel SIXT Vz:      (1           /              16,166)     *100        =             6,2%


Was sind die Vorteile des KGVs?


Das KGV bietet auch eine gute Vergleichbarkeit gegenüber der Bewertung des Gesamtmarktes und / oder gegenüber Konkurrenten. Wichtig ist hierbei, stets Gleiches mit Gleichem zu vergleichen, also nicht das aktuelle KGV von Unternehmen X  mit einem prognostizierten KGV von Unternehmen Y vergleichen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist eine sehr transparente Metrik, welche sehr gut zu verstehen ist. Der Unternehmenseigentümer profitiert vom Gewinn des Unternehmens, wie der Immobilienbesitzer von den Mieteinnahmen abzüglich der Kosten. Das KGV spiegelt wider, wie viele Jahre der Eigentümer bei gleich bleibenden Gewinn benötigt, um den investierten Betrag zurück zubekommen oder wievielmal der Investor das gegenwärtigen Nettoergebnis je Aktie für eine Aktie zahlen muss.


Welche Nachteile hat das Kurs-Gewinn-Verhältnis?


Leider kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis manchmal eine Schein- Attraktivität des Investments vortäuschen, weil der Gewinn starken Schwankungen unterworfen ist.

Ein Beispiel: Das Unternehmen hat in den letzten 12 Monaten Unternehmensbereiche oder Unternehmensimmobilien veräußert und so einen außerordentlichen Gewinn verbucht. Von diesem einmaligen Gewinn kann der zukünftige Aktionär nur noch durch eine Sonderdividende oder einer guten Bilanzstruktur profitieren. Man sollte den Blick auf das Kerngeschäft des Unternehmens nicht verlieren.

Zum Beispiel können brasilianische Unternehmen mit schlechten operativen Geschäft auch zu einem sehr günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis bewertet sein, weil sie durch eine gute Bilanz mit Net Cash hohe Zinserträge erwirtschaften und der hohe Netto- Gewinn nicht vom Kerngeschäft abhängt, sondern von den außergewöhnlichen Rahmenbedingungen. Deshalb sollte man bei jedem interessanten Unternehmen einen Blick in den Geschäftsbericht werfen und nicht nur anhand von günstigen Metriken kaufen. Das KGV gibt keinen Einblick in die finanzielle Stabilität des Unternehmens.

Darüber hinaus sind bei zyklischen Unternehmen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse in Boom-Phasen besonders niedrig, jedoch kann der hohe Gewinn meistens nicht lang aufrechterhalten werden und das Kurs-Gewinn-Verhältnis normalisiert sich bald wieder.

Welche KGV- Varianten gibt es noch?


Um diese Verzerrungen (wie beispielsweise hohe Zinserträge, einmalige Erlöse oder Zyklushochs) zu normalisieren, lohnt sich ebenso ein Blick auf langfristige Kurs-Gewinn-Verhältnisse. Die bekanntesten Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind das Graham-KGV und das Shiller-KGV. Diese beiden Varianten beziehen sich auf die Gewinne der letzten 10 Jahre und sind so deutlich weniger anfällig für kurzfristige Schwankungen.


Graham-KGV:

Formel:                 Kurs je Aktie / Gewinn je Aktie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre = Graham- Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Beispiel SIXT Vz:      48,5           /              2,11              =             23


Shiller-KGV:

Formel:                 Kurs je Aktie / Gewinn je Aktie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre (inflationsbereinigt) = shiller - Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass Shiller den Gewinn je Aktie noch inflationsbereinigt. Auf diese Tools zur Unternehmensbewertung werden wir noch im Detail eingehen.

Ist ein prognostiziertes KGV nützlich?


Die prognostizierten KGVs basieren auf Gewinnschätzungen von Branchenanalysten, welche in der Regel sehr zyklisch agieren. Die Meinung der Analysten ist in guten Zeiten von Euphorie und in schlechten Zeiten von Pessimismus geprägt. Insgesamt sollte man bei prognostizierten KGVs einen eigenen Plausibilitätscheck durchführen.

Quelle:
www.bloomberg.com/quote/SIX3:GR (abgerufen 9.8.2017)
www.fuw.ch/article/was-das-kgv-dem-anleger-verraet/ (abgerufen 9.8.2017)

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Was haben wir von Familienunternehmern gelernt?

Familienunternehmer - Rückblick im ersten Halbjahr 2017

Sortiert nach Themen: 

Unternehmenswert 

„Sie müssen unterscheiden, was ein Unternehmen wert ist und was man auf der hohen Kante hat. Den Wert will ich nicht versilbern.“ Claus Hipp 
"Wir sind ein börsennotiertes Unternehmen mit dem Charakter einer Familiengesellschaft." Jungheinrich AG
„Hermle wird zwar Federn lassen müssen, aus der bevorstehenden Konsolidierung der Branche aber als Sieger hervorgehen.“ Stefan Maichl über Hermles Position in der Krise
Familienunternehmen zeichnen sich durch einen Wert aus, der sich nicht kurzfristig abschätzen lässt. Durch eine langfristige Denkweise und eine gute Bonität zeigt sich der wirkliche Wert des Unternehmens erst in der Zukunft.

Nachfolge 

"Mir war bewusst, dass ich als 29-Jähriger den Vorstand eines börsennotierten Unternehmens vor allem deshalb übernehme, weil ich der Sohn bin. Es galt, mich zu beweisen. Das sorgte für Bodenhaftung." Per Ledermann Nachfolger der Edding AG
„Es kann nur ein Externer die operative Verantwortung haben.“ Wolfgang Porsche über Konflikte in der Porsche Familie
"Als ich anfing, dachte ich, ich müsste überall mit drinstecken, unter jeden Stein gucken. Mit der Zeit lernt man, dass man fürs Unternehmen wertvoller ist, wenn man sich nicht zu tief ins Operative begibt, sondern nur da, wo es nötig ist, hilft. Die Mitarbeiter wissen, dass ich eine offene Tür habe." Per Ledermann Nachfolger der Edding AG

Übernahme und Expansion

„Wir sind davon überzeugt, dass auch chinesische Kunden großes Interesse an der Qualität und den günstigen Preisen haben, die wir ihnen bieten können" Christopher Schwaiger, Landesgeschäftsführer China Aldi
"Ich sehe viele neue Chancen. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass wir an der einen oder anderen Stelle mehr Freiheitsgrade bekommen." Karl-Thomas Neumann Opel-Chef nach der Übernahme durch PSA
„Eine Firma kann sich nicht globaler Player nennen, wenn sie keine starke Position in den USA hat“ Ernst Tanner - Lindt Chef

Marktentwicklung 

„Zu viele Menschen glauben ihren eigenen Pressemitteilungen. Messt Erfolg nicht an Berichterstattung, sondern ökonomischem Einfluss. […] Betreibt ein Start-up wie eine Bäckerei: Backt am Morgen, verkauft über den Tag und zählt die Einnahmen in der Nacht! […] Fürchtet euch nicht davor, im Dreck zu leben. […] Geht zu McKinsey, wenn ihr gescheitert seid. Warum vorher? Jetzt seid ihr jung. Ihr solltet glücklich sein. Gott hat euch das Internet gegeben!“ Oliver Samwer Chef, Geschäftsführer Rocket Internet



Einstellung und Verantwortung 

„Stolz ist ein ganz dummes Wort. Stolz bringt Hochmut mit sich, Überheblichkeit. Ich reagiere allergisch auf das Wort Stolz.“ Erich Sixt, Chef der Autovermietung Sixt
„In jeder Schweißnaht, jedem präzise gebogenen Blech, jeder parametrischen Planung, in Gehäusen, in der Medizintechnik und in der Kunst steckt unser Anspruch, mit Metall Erlebnisse zu schaffen“ Uwe Arnold, Chef der Arnold AG über die Unternehmenseinstellung
"Das war aus Verantwortung für die Stadt Hamburg." Klaus-Michael Kühne nach der Übernahme und Rettung von Hapag Loyd

Unternehmensgeschichte  




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Bettina Würth die Schraubenkönigin Deutschlands


Wir blicken auf ein sehr interessantes und lehrreiches erstes Halbjahr 2017 zurück. Seit zehn Monaten konnten wir durch unsere Recherchen viel über die Einstellungen und Denkweisen von Unternehmern und Investoren lernen. Durch die Einblicke in erfolgreiche Familienunternehmen die schon seid mehreren Generationen bestehen, konnten wir die Sichtweise eines Familienunternehmers auf ein Investment veranschaulichen. Die Kombination aus Unternehmer und Investoren bietet das größte Potenzial für erfolgreiches Investieren.

Bild Koenigsinvestor.de

Wir danken unseren Lesern, dass Sie dieses Interesse mit uns teilen und die Beiträge mit befreundeten Investoren- sowie Unternehmer teilen und diskutierten!

Quellen: 
https://www.trumpf.com/de_DE/unternehmen/trumpf-gruppe/meilensteine-in-der-trumpf-geschichte/epoche-2013-heute/ (Stand: 27.06.2017)
http://www.zeit.de/2016/30/kuehne-nagel-geschichte-nazi-zeit
https://www.hermle.de/de/investor_relations/zahlen_fakten/unternehmenskennzahlen
https://www.arnold.de/de/ueber-uns#zahlen (Stand: 14.05)