Die Erwin Hymer-Group will sich stärker mit ihren Partnern vernetzen. Gelingt das mit einem Börsengang?
Starkes Familienunternehmen im Wachstum
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erwinhymergroup.com |
Die Erwin Hymer-Group verzeichnete in den letzten Jahren ein sehr starkes Wachstum durch einen Boom im Reisemobilgeschäft. Das Familienunternehmen aus Bad Waldsee kann auf eine lange erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurückblicken. Erwin Hymer begann mit dem Bau von Wohnmobilen im Jahr 1956.
Heute erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von 2,1 Mrd. € und produziert 55.000 Fahrzeuge. Insgesamt arbeiten im Unternehmen 6.000 Mitarbeiter. Das Wachstum ist dabei enorm ersichtlich, der Umsatz des Unternehmens stieg vom Geschäftsjahr 15/16 bis 16/17 um 32%. Die Absatzzahlen stiegen im gleichen Zeitraum sogar um 38%.
Hinter Hymer steckt, jedoch nicht nur eine Marke, sondern weitere 21 Marken im Bereich von Reisemobilen, Zubehör und Vermietung. Darunter größere Marken wie Dethleffs und LMC.
Grund für möglichen Börsengang
Im neuen Jahr stehen große Investitionen an, um das Wachstum des Unternehmens zu sichern. Hierzu überlegt die Familie Hymer den Kapitalbedarf nicht aus Fremdquellen zu decken, sondern die Eigenkapitalbasis weiter zu stärken. Momentan liegt die Eigenkapitalquote bei 40%, wodurch eine Fremdkapitalfinanzierung durchaus möglich wäre.
Der Börsengang scheint nicht die bevorzugte Variante zu sein, aus Sicht der Gesellschafter und des Vorstandes. Die Erwin Hymer-Group war bereits seit 1990 an der Börse notiert, was für das Unternehmen einen viele höheren Verwaltungsaufwand bedeutete. Schließlich kaufte die Erwin Hymer Vermögensverwaltungs AG ab 2011 die an der Börse ausgegebenen Aktien zurück und die Börsennotierung endete.
Der bevorzugte Weg des Vorstandes und der Familie scheint momentan die Aufnahme eines neuen Großinvestors zu sein. Damit umgeht das Unternehmen den höheren Verwaltungsaufwand und die Publizitätspflichten an der Börse.