Alte Gewerke können durch Digitalisierung ihre Erfolgsbasis bewahren und ausbauen. Ein Beispiel Gref Voelsings.

Digitalisierung als Bedrohung? Nicht bei den alten Gewerken. Gref Voelsings wird auch die Digitalisierung für sich nutzen.


Bild Gref Voelsings
gref-voelsings.de

In vielen Bereich geht der Trend hin zu immer größeren Unternehmen mit ständig wachsender Marktmacht. In wenigen Bereichen, hauptsächlich bei den alten Gewerken wie z.B. Handwerker, Bäcker oder Metzger setzt sich dieser Trend nicht durch. Viele kleine Unternehmen bestehen weiter auf regionaler Basis und bewahren sich ihr Erfolgsrezept. Ein Beispiel ist Gref Voelsings aus Frankfurt, eine kleine Metzgerei mit 25 Mitarbeitern, die bereits schon in 5. Generation besteht. In der 124-jährigen Geschichte wurden viele Hindernisse überwunden und das Geschäftskonzept blieb aus Tradition das Gleiche, qualitative hochwertige Produkte für den regionalen Markt anbieten. Auch die Digitalisierung wird für das kleine regionale Geschäft kein Hindernis. Es wird eher als Chance gesehen.

Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
  • Geschäftskonzept ist qualitative hochwertige Produkte für den regionalen Markt anzubieten
  • ein Online-shop und die Plattformen ebay, amazon usw. bieten Chancen national und international zu verkaufen
  • Familienunternehmen Gref Voelsings strahlt Sicherheit durch eine hohe Eigenkapitalquote aus



Entwicklung von Gref Voelsings


Alles begann mit der Heirat von Karl Gref und Wilhelmine Völsing am 18. Januar 1894 und der damit verbunden Gründung einer kleinen Metzgerei. Mit der einzigartigen Rindswurst machte sich das Familienunternehmen schnell über die Grenzen Frankfurts hinaus bekannt. 

Die 2. Generation, Fritz und Hermann Gref übernahm die Geschäftsleitung vor dem 2. Weltkrieg und überwand in den folgenden Jahren ein besonders großes Hindernis, indem man das Weiterbestehen sicherte. Nach dem Weltkrieg wurde der Betrieb zunehmend mit technischen Geräten ausgestattet. Das Vieh für die Schlachtung wurde bis weit in die 60er Jahre hinein von der Geschäftsleitung in München ausgesucht und mit der Bahn nach Frankfurt gebracht. 



In dritter Generation übernimmt Gertrud Brener die Geschäftsleitung bis sie es 1991 an ihre Töchter Friederike Satvary & Dorothea Wohlberg übergab. Das Familienunternehmen bleibt weiterhin in Frauenhand. Die Jahrtausendwende war von vielen Umschwüngen gezeichnet. Es gab nun bei Gref Voelsings nicht nur heiße Wurst, Leberkäs und Solber, sondern auch ein tägliches Mittagsangebot und hausgemachte Spezialitäten. 1998 wurde ein Grill neben dem Hauptgeschäft eröffnet für Alternativen, wie Curry-Wurst und Pommes.

Seit 2004 ist auch die 5. Generation im Traditionsunternehmen tätig, vorerst als Unterstützung für Frederike Satvary. Tochter Franziska Scarpello und Ehemann Mauro Scarpello werden das Unternehmen in die Zukunft führen. Einen ersten Schritt in Richtung Digitalisierung ist das kleine Unternehmen bereits gegangen. Über 40 Produkte werden über einen eigenen kleinen Online-Shop verkauft. Leider verkauft das Unternehmen seine Produkte noch nicht über die großen Handelsplattformen, wie eBay oder Amazon. Hier besteht noch Potenzial.

Unternehmenskennzahlen


Das kleine Unternehmen mit 25 Mitarbeitern erzielte im Jahr 2017 einen Jahresüberschuss von 129.360,24 €. Das Eigenkapital zzgl. Pensionsrückstellungen beläuft sich auf 1,25 Mio. € und damit auf eine Eigenkapitalquote von 94,27%. Das Familienunternehmen strahlt eine enorme Konstanz und Sicherheit aus.

Quellen: 
https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet (Stand: 23.10.18)
https://www.gref-voelsings.de/shop/ (Stand: 23.10.18)
https://www.gref-voelsings.de/unternehmensgeschichte/ (Stand: 23.10.18)

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