Bertrandt, ein Ingenieurdienstleister mit Inhaber Porsche?

Der schwäbische Dienstleister Bertrandt wird zu einem großen Teil von Porsche gehalten. Wie funktioniert so etwas?

Die Porsche Holding kaufte 2014 einen weiteren Anteil von 4 % an der Bertrandt AG, direkt vom Familienunternehmer Dietmar Bichler. Damit hält Porsche jetzt 29 % an dem Automobildienstleister, somit eine Sperrminorität. Doch wie funktioniert das für einen selbstständigen Dienstleister in der Automobilindustrie?

Logo Bertrandt
bertrandt.com
Bertrandt arbeitet nicht nur für Porsche oder den Volkswagenkonzern, sondern auch für Daimler, BMW und andere große Automobilkonzerne. Diese Unternehmen stehen aber eher in Konkurrenz zu Porsche. 

Anscheinend ist die Dienstleistung des Unternehmens so gut, dass die anderen Automobilkonzerne auch die starke Beteiligung von Porsche in Kauf nehmen. Die Kunden erachten es als positiv, dass das gesammelte Know-how in ihren Projekten nicht problemlos von chinesischen Konkurrenten durch die Sperrminorität  übernommen werden kann und die Entwicklungsexpertise aus Deutschland abwandert.
Bertrandt bietet Entwicklungslösungen in allen Bereichen des Autobaus. Zudem spezialisiert sich das Unternehmen weiter auf die Assistenzsysteme, die an Bedeutung gewinnen, sowie auf das autonome Fahren.

Porsche mischt sich nicht in die operativen Geschäfte des Unternehmens ein, sondern hält die Beteiligung nur als Kapitalanlage. Die Führung des Unternehmens liegt allein in den Händen des Vorstandsvorsitzenden Dietmar Bichler. 

Bertrandt findet jedoch nicht nur Lösungen für Automobilunternehmen, sondern auch für Unternehmen der Flugzeugbranche. Das bringt dem Unternehmen Sicherheit bei einer schwächelnden Automobilbranche.

Das Unternehmen wächst kontinuierlich ungefähr 8% pro Jahr in der Vergangenheit und erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Jahresüberschuss von 92 Mio. € bei ca. 13.000 Mitarbeitern. Der Umsatz betrug 992 Mio. €.
"Bei insgesamt stabilen Rahmenbedingungen sehen wir weitere Wachstumspotenziale" Dietmar Bichler 


Dennoch ist auf Grund von Zurückhaltung der Automobilhersteller bei Projektvergabe und Konkurrenz von Konstruktionsingenieuren aus Osteuropa gegenwärtig ein Überangebot in der Branche spürbar, welches enormen Preisdruck erzeugt und Bertrandt dazu veranlasst, die Ertragsziele zurück zu schrauben. Aktuell ist der Ingenieurdienstleister mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,5 bewertet, was nach der Wachstumsformel von Graham einer Gewinnwachstumsrate von 2,5 % über die nächste Dekade entspricht. (In der Vergangenheit konnte Bertrandt höheres Wachstum erzielen.)

Quelle:
http://www.automobilwoche.de/article/20140703/NACHRICHTEN/140709972/engineering-porsche-baut-beteiligung-an-bertrandt-aus (Stand: 1.6)
http://www.bertrandt.com/fileadmin/data/downloads/01_InvestorRelations/03_Geschaeftsberichte/2015l2016_Bertrandt-AG-Geschaeftsbericht-20161215_Web.pdf (Stand:1.6)
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Porsche-erhoeht-Anteil-an-Dienstleister-Bertrandt-78698.html (Stand: 1.6)

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