Bayern kann stolz auf diese Familienunternehmen sein...aber wer ist die TOP-Aktie?
Bayern besticht durch gutes Bier, fesche Mädels im Dirndl, fesche Buben in Lederhosen, erfolgreichen Fußball und einzigartigen Dialekt. Doch auch einige Unternehmen des Freistaates gehören zur Weltspitze. Mit guten Wachstumsraten und einer konservativen Führung stehen Atoss Software und die Rational AG auf starkem Fundament. Diese Unternehmen haben den Aktionären in der Vergangenheit viel Freude bereitet. Welches Unternehmen ist aber die bessere Wahl für die Zukunft.
Herausforderer: Atoss Software
König des Qualitätstests / Titelverteidiger: Rational AG
Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
- Das bayrische Qualitätsduell Atoss Software vs. Rational AG:
- Herausforderer Atoss Software besitzt keine Verbindlichkeiten gegenüber Banken, sondern sitzt auf einer ordentlichen Net Cash Position. Das Nettofinanzvermögen macht knapp 70 % der Bilanzsumme und immerhin 6 % der Marktbewertung aus. --> Punkt für das Münchner Unternehmen Atoss
- Atoss Software und die Rational AG haben ein ähnliches sehr hohes Margen- Niveau (27 % vs 26 % im Jahr 2018) erzielt~ß. Auch das Kapital der Aktionäre -Eigenkapital - wird bei Atoss nur leicht höher verzinst (39 % vs. 36 %). Unentschieden!
- Die Rational AG wächst noch stabil über 10 Prozent; Atoss ist etwas volatiler unterwegs auch wegen einiger Fehler, wie die Spekulation mit Gold, aber generell liegen die Wachstumsraten bei Atoss etwas höher
- Das Qualitätssiegel geht an Atoss Software. Das Münchner Unternehmen setzt sich gegen Rational im Qualitätsduell wegen der höheren Wachstumsraten und der besseren Bilanz durch.
Der Herausforderer im Bayrischen Duell ist Atoss Software. Das Münchner Unternehmen konzentriert sich auf Workforce Management. Es bietet Software und Cloud Lösungen für den Einsatz von Personal. Kunden sind große und mittlere Unternehmen, wie Edeka, Fressnapf, Hornbach, Ritter Sport, Lufthansa usw. Die Nachfrage der Kunden ist hoch, weil durch die demografische Entwicklung und den Fachkräftemangel das Personal ein enormer Erfolgsfaktor ist. Produktivität beim Personaleinsatz steigert die Wettbewerbsfähigkeit jedes Unternehmens.
Der Erfolg und die konservative Führung spiegeln sich in der Bilanzstärke wider.
Bilanz und Schuldentilgung
Das Unternehmen hat keine großen Darlehen auf der Bilanz. Bei genauerem Hinsehen findet man eine kleinere Position sonstige fin. Verbindlichkeiten. Dennoch ist die Liquidität auf der Bilanz gigantisch.
Knapp dreiviertel der Bilanzsumme besteht aus dem Nettofinanzvermögen. Hinsichtlich der Marktbewertung macht der NetCash knapp 6% aus. Das Unternehmen hat schon in der letzten Dekade auf Fremdkapital verzichten können und die überschüssige Liquidität per Sonderausschüttung an die Aktionäre in den Jahren 2012, 2015 und 2018 zurück gegeben. Leider hat das Unternehmen auch Spekulationen mit dem Geld betrieben und Gold-Barren gekauft. Grundsätzlich ist das ein Fehler gewesen, weil ein Teil der Erträge sehr volatil werden und nicht mehr vom Management beeinflussbar sind. Diesen Fehler und die große einmalige Abschreibung im Jahr 2013 haben wir etwas normalisiert und hoffen, dass das Management aus diesem Fehler gelernt hat.
Der Knick bei der Eigenkapitalquote erinnert deutlich an die Abschreibungen und den Verkauf des Gold-Vermögens. Danach konnte das Management die Quote auf einem sehr hohen Niveau von knapp 75 Prozent halten.
Es bestehen keine Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten. Nur nicht gesicherte Rahmenkreditlinie in Höhe von 512.000 EUR bei der Hausbank, welche wahlweise für Avalkredite oder
Kontokorrentkredite genutzt werden können, sind vorhanden.
Atoss hat keine Verbindlichkeiten gegenüber Banken, aber ein paar andere kleine finanzielle Verbindlichkeiten. Die Tilgungsdauer liegt unter einem dreiviertel Jahr.
Wie sieht die Bilanz beim Kontrahenten Rational aus?
Beim unabhängigen Familienunternehmen Rational übersteigt die Liquidität und Finanzielle Vermögens die finanziellen Verbindlichkeiten deutlich.
Die Nettofinanzposition beträgt meist über 40 % der Bilanzsumme. Mit dieser Liquidität kann man ohne Fremdkapital neue Produkte einführen, neue Werke aufbauen und bestehende Produktionshallen modernisieren.
Bezogen auf die Marktbewertung fällt die NetCash-Position mit 3 % mickrig aus.
Das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme liegt bei starken 75 % und nimmt seit 2013 stetig zu.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind sehr gering. Die Rational AG benötigt weniger als 10% des operativen Cashflows und des Betriebsergebnisses, um die Schulden zu tilgen. Diese Qualitätskennziffer wurde auch kontinuierlich verbessert.
Margen und Renditen
Ein starkes Fundament entsteht langsam durch ein hervorragendes operatives Geschäft. Wie läuft es operativ?
Hierfür werfen wir einen Blick auf die Margen und Renditen.
Die Softwarebranche ist in der Regel nicht kapitalintensiv, aber entwicklungsintensiv. Atoss strebt hohe Betriebsergebnis (EBIT)-Margen von 25 bis 28 Prozent an. Wenn es besser läuft, werden die Entwicklungsbemühungen intensiviert. Aktuell wird einiges in das Cloud-Services-Geschäft investiert, das drückt auch etwas die Margen. Jedoch sollen auf eine Sicht von 5 Jahren höhere Margen möglich werden.
Von jedem EURO Umsatz bleiben 18 Cent an Gewinn und 20 Cent operativen Cashflow im Unternehmen.
OK, was bietet der Titelverteidiger Rational:
Die Rational AG erfüllt mit den Produkten die Wünsche der Profi-Köche und entwickelt dadurch ein exzellentes operatives Geschäft. Von jedem Euro Umsatz bleiben knapp 20 Cent Gewinn und Cashflow im Unternehmen. Diese Werte sind sehr gut und nehmen auch nur leicht ab.
Die Eigenkapitalrendite ist ebenfalls sehr hoch. Für jeden zusätzlichen EURO Gewinn müssen die Eigentümer weniger als drei Euro Eigenkapital zur Verfügung stellen.
Wachstum
Langfristige Investoren profitieren am meisten vom profitablen Wachstum! Die beiden Familienunternehmen arbeiten sehr profitabel, können sie aber auch mit Wachstumsraten glänzen?
Atoss Software wächst im Umsatz zweistellig und auch der Gewinn je Aktie wächst, bloß sehr volatil.
Im 5-Jahresschnitt lag das jährliche Umsatzwachstum bei 12 % und das Wachstum des Gewinns je Aktie bei 14,6 %.
Da kann Rational auch mithalten. Das Unternehmen aus Landshut konnte den jährlichen Umsatz über die letzten fünf Jahre um knapp 11 % und den Gewinn je Aktie um knapp 10 % steigern.
Reines Wachstum reicht nicht aus für eine Qualitätsaktie. Es muss auch profitabel sein und das haben beide Familienunternehmen beim Kriterium Margen und Renditen bewiesen.
Auswertung Atoss Software vs. Rational
- Bilanz und Schuldentilgung
Das Unternehmen Atoss Software ist gut auf jede Form von Krise vorbereitet. Mit der hohen Eigenkapitalquote und dem Finanzvermögen muss das bayrische Familienunternehmen in der Krise keine Mitarbeiter entlassen. Die Gründerfamilie hält noch über 50% der Aktien und wird auch die Softwarelösungen in einer Krise verbessern wollen und deswegen gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Es sind keine Verbindlichkeiten gegenüber einer Bank vorhanden. Dadurch geht der Punkt an Atoss Software.
- Margen und Renditen
In der Kategorie Margen und Renditen gibt es ein Kopf an Kopf Rennen. Die Margen und Renditen von Atoss Software sind etwas höher und dürften durch das Cloudgeschäft auch noch etwas steigen. Jetzt ist der Unterschied mit einer durchschnittlichen EBIT- Marge minimal, deshalb gibt es ein Unentschieden!
- Wachstum
Die Wachstumsraten von Rational sind deutlich stabiler, aber Atoss kann das höhere Wachstum vorweisen. Der Fachkräftemangel und die Cloudservices können das Wachstum noch beschleunigen, deshalb geht der Punkt an die Atoss Software AG.
Fazit des Qualitättests:
Atoss Software zeigt die bessere Bilanz, leicht höhere Renditen und Margen und bessere Wachstumsraten. Dadurch wechselt der Titel des Qualitätschampions von Rational zu Atoss Software aus München.
Wie sind die bayrischen Familienunternehmen bewertet?
Wir wollen erstklassige Unternehmen zum fairen Preis kaufen. Beide Unternehmen haben hervorragende Qualität bewiesen , nun wie ist der Preis?
Bewertungskennziffern Rational AG / Atoss Software
KGV = 41 / 47
KGV (cashbereinigt) = 40 / 44
KUV= 8,3 / 8,4
KBV = 13,5 / 18,4
Dividendenrendite = 1,6% / 1,1 %
Auf Basis des KGVs ist ein Wachstum von 16 Prozent p.a. von der Rational AG und knapp 20 Prozent von Atoss Software eingepreist. Atoss will aber langfristig nur 10 bis 15 % p.a. und dieses Jahr knapp 11 bis 13 Prozent wachsen. Das signalisiert eine Überbewertung und wir sollten Geduld bewahren bis es die TOP- Qualitätsaktie zu attraktiven Preisen zu kaufen gibt.
Qualitätstests: Wer ist der König des Qualitätstests?
Können die bayrischen Familienunternehmen die hohen Erwartungen erfüllen oder gibt es bald attraktive Kurse für Value Investoren?
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