Benjamin Graham nahm die Verfügbarkeit von wirklich preisgünstigen Aktien als Indikator für die Marktbewertung
"Wirklich preisgünstige Aḱtien sind in Hausse-Märkten verschiedentlich knapp geworden. Vielleicht hätte man sogar feststellen können, ob das Marktniveau zu hoch oder zu niedrig wurde, indem man gezählt hätte, wie viele Aktien unter ihrer Kennzahl aus Umlaufvermögen minus kurzfristige Verbindlichkeiten gehandelt wurden. Wenn diese Kaufgelegenheiten nahezu verschwunden sind, sollten die Anleger, wie die Vergangenheit zeigt, aus dem Aktienmarkt aussteigen und sich bis zum Hals mit US- Schatzbriefen eindecken."
Quelle: Montier(2010): Die Psychologie der Börse, S.482
Gibt es heute noch NetNets?
NetNets gibt es heute sehr sehr selten. NetNets sind Aktien mit einem günstigen Preis, welche unter den Umlaufvermögen (also Vermögen was man schnell liquidieren kann) abzüglich aller Schulden und Verbindlichkeiten gehandelt wird.
Der Markt ist etwas effizienter geworden, zugegeben. Außer in Krisenphasen kann es zu einer großen Übertreibung und zur Ineffizienz der Märkte kommen. In diesem Moment sind NetNets, also Aktien unter dem Liquidatsionswert, wieder zu finden.
Könnte es bald wieder NetNets geben?
Die Marktbewertung ist hoch. Die Zinsen sind niedrig. Wegen der Zinspolitik gibt es keine rentablen Alternativen. Die niedrigen Zinsen blähen die Gewinne der Unternehmen, wegen der niedrigen Zinsaufwendungen auf. Darüber hinaus ist der Ansturm auf ETFs enorm. Die preisgünstige Variante, sein Geld am produktiven Vermögen teilhaben zu lassen, setzt einige aktive Fondsmanager und Analysten unter Druck, ihre Kosten zu rechtfertigen. Das wird nicht jeden gelingen und einige werden ihren Job verlieren. Dadurch wird auch die Ineffizenz des Marktes wieder zunehmen, weil einige Unternehmen außerhalb des Index- und ETFsuniveriums nicht mehr unter der Beobachtung von fachkundigen Analysten stehen. Das Resultat könnte sein, das kleine NetNets zunehmen und uns als Value Investoren weitere Chancen eröffnen.
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