Der Zinseszins-Effekt
Einstein hebt den Zinseszins- Effekt angeblich als das achte
Weltwunder hervor und ich bin auch ein
großer Anhänger des Prinzips. Es geht sogar soweit, dass ich von meiner Familie
belächelt werde, wenn ich mir Gedanken mache, was aus den 5€ für ein
Burger-Menü einer Fastfood-Kette heute dank des Zinseszins-Effektes in 10 oder
20 Jahren werden könnte. Also bei einer angenommenen Verzinsung von 10% rund
12,79€ nach 10 Jahren, also ein ordentliches Schnitzel oder 33,64 € nach zwanzig Jahren - ein gutes
Rumpsteak. Diese Denkweise ist komisch,
zugegeben, aber sie hilft mir auch
diszipliniert zu sparen und jede Investition aus einer anderen Perspektive zu
betrachten.
Was ist der Zinseszins-Effekt?
Das Geniale am Zinseszins-Effekt ist die exponentielle Entwicklung
des Kapitals. Wir nehmen mal ein Startkapital von 100 € an. Auf diese 100 €
erhalten wir im ersten Jahr 10%, also
10€ Zinsen. Im zweiten Jahr gelingt uns wieder die 10 % ige Verzinsung des
Kapitals von 110€ und es kommen absolut
11€ hinzu. Also haben wir nach zwei Jahren das Startkapital von 100 € auf 121
€, also um 21 % vermehrt. Der Chart veranschaulicht schön den Effekt des
Zinseszinses über mehrere Jahre. Im Jahr 2030 hat man bei einer Verzinsung von
10 % p.a. aus 100 € rund 345 € gemacht.
Was sind die Tücken des Zinseszinses?
Als junger Investor hat Warren Buffett seine Partner mit
einer ähnlichen Tabelle wie unten auf die Tücken des Zinseszinses aufmerksam gemacht. Eine minimale Veränderung des Zinses (auch durch externe
Kosten wie Gebühren und Steuern) sowie eine Kürzung oder Verlängerung der
zeitlichen Dauer hat große Auswirkungen auf das Endergebnis, wie die
Zinseszins-Tabelle veranschaulichen soll.
Laut dem Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI) konnte der DAX über die letzten fünfzig Jahre (von 1965 bis 2015) eine
durchschnittliche, jährliche Verzinsung von 7,8 Prozent erzielen. Deshalb
nehmen wir uns etwas Zeit und schauen einmal auf die Tabellenspalte mit einem Zins
von 8 %. Durch Zinseszins-Effekt über 10 Jahre entstehen aus 100 € nun 215,89
€, also ein Gewinn von 115, 89 €. Nach zwanzig Jahren erhält man einen Gewinn
von rund 366 €. Das heißt, verdoppelt sich die Zeit verdreifacht sich der Gewinn. Verdreifacht
sich die Dauer der Verzinsung von 10 auf 30 Jahre, verachtfacht sich fast der Gewinn,
denn bei einer jährlichen Netto- Verzinsung von 8 % erhält man bei einem
Startkapital von 100€ nach dreißig Jahren rund 1006 €, also einen Gewinn von 906 €.
Das ähnliche Prinzip wirkt auch beim Zins. Konzentrieren wir uns auf die Verzinsung nach 10 Jahren und setzen 4 % als Basiszins. Verdoppelt sich der Zins, steigt der Gewinn um das 2,4 fache. Vervierfacht sich der Zins von 4% auf 16 %, so steigt der Gewinn um das 7 fache und versechsfacht sich der Zins, also von 4 auf 24 %, so steigt der Gewinn von 48,02 € auf 759,44 € also um das fast 16- fache. Folglich sollte man immer nach einer hohen Verzinsung streben, was aus meiner Sicht in Zeiten des Niedrigzinses nur durch antizyklisches Investieren insbesondere Value Investing möglich ist oder durch ETFs mit möglichst geringer Kostenstruktur gewährleistet ist.
Quelle; Miller (2016): Warren Buffetts fundamentale Investment-Geheimnisse: Die Essenz der Partnership Letters des erfolgreichsten Investors aller Zeiten
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