Knipex sieht sich von US-Strafzöllen bedroht. Kann das Familienunternehmen in 4. Generation die 25 % Strafzölle verkraften?
Als Reaktion auf die Subventionierung von Airbus durch europäische Staaten, darunter auch Deutschland, reagiert die USA mit Strafzöllen auf europäische Produkte. Die Fronten zwischen der USA und Europa verhärten sich. Was sind die Konsequenzen für den deutschen Mittelstand?
Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
- Die US-Strafzölle als Reaktion auf die Airbus-Subventionen treffen viele verschiedene Branchen - Unternehmen fühlen sich benachteiligt
- Knipex - Weltmarktführer für Profizangen kann auf Dauer die Strafzölle i.H.v. 25 % nicht kompensieren
- Die Politik sieht kaum eine Möglichkeit die Strafzölle zu verhindern
- Ralf Putsch (Geschäftsführer und Inhaber von Knipex) sieht nur eine Auslagerung der Produktion nach Asien als möglichen Ausweg
Beispiel: Weltmarktführer für Profizangen - Knipex
Das Familienunternehmen Knipex aus Wuppertal besteht seit 137 Jahren erfolgreich im Bereich der Zangenproduktion. Die 25 % Strafzölle auf Zangen aus der EU durch die USA, dem wichtigsten Auslandsmarkt für Knipex, bedrohen die Produktion des Unternehmens in Deutschland. Für den Vertreter der Inhaberfamilie in vierter Generation und dem Geschäftsführer von Knipex Ralf Putsch ist diese Reaktion der USA unverständlich:
„Es sei nicht akzeptabel, dass deutsche mittelständische Hersteller für die Subventionierung von Airbus büßen müssen.“ Ralf Putsch, Geschäftsführer von Knipex
Knipex ist es gelungen durch hohe Spezialisierung und gute Qualität alle 1.600 Produktionsmitarbeiter des Konzerns in Deutschland zu halten. Dieser Erfolg fällt dem Familienunternehmen nun zu Last. Hersteller die in Asien wesentlich günstiger produzieren sind nicht von den 25 % Strafzöllen auf Zangen und Werkzeuge betroffen. Aus diesem Grund sieht Putsch nicht die Möglichkeit die Strafzölle durch Preiserhöhungen an den Endkunden weiterzugeben. Der Verlust an langjährigen Kunden in den USA wäre enorm.
Ralf Putsch fällt ein hartes Fazit zu der entstandenen Situation für Knipex:
„Schlucken können wir die 25 Prozent auf Dauer nicht – dann machen wir Verluste.“ Ralf Putsch
Ausweg: Produktion in Asien
Aus seiner Sicht bleibt bei dauerhaften Bestehen der Strafzölle nur eine Teilverlagerung von Produktion ins Ausland und damit der Abbau von Kapazitäten in Deutschland. Dies wäre keine gute Entwicklung für die Region Wuppertal und möglicherweise weitere Produktionsstandorte von Knipex und den Tochterunternehmen in Deutschland.
Ralf Putsch versucht vorher alles um die Konsequenz der Auslagerung, die über 137 Jahre vermieden werden konnte, zu verhindern. Er schrieb an die 3 Wuppertaler Bundestagsabgeordneten, doch das Ergebnis viel ernüchternd aus. Jürgen Hardt, der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion, sieht die Nachteile für die bergische Werkzeugindustrie als empfindlich an. Er sei jedoch pessimistisch, dass die Zölle aufzuhalten seien.
Quellen:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=726&v=8trsFzeQC-c (Stand: 10.11.2019)
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/ralf-putsch-zangenhersteller-knipex-schlaegt-wegen-us-strafzoellen-alarm/25121598.html (Stand: 10.11.2019)
https://www.knipex.de/unternehmen/unsere-geschichte (Stand: 10.11.2019)
https://www.stuttgart.ihk24.de/Fuer-Unternehmen/international/Aktuelles/strafzoll-usa-china-eu/4109720 (Stand: 10.11.2019)
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