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Dividendenjäger verdienen langfristig weniger Dividenden als Wachstumsinvestoren!

Die erfolgreiche Dividendenjagd entscheidet nicht die aktuelle Dividendenrendite



Der finanzielle Freiheit einen Schritt näher kommen, könnte auch ein guter Vorsatz für 2020 sein. Freiheit und Unabhängigkeit erreicht man durch stetige und leicht steigende Einnahmen. Es gibt für dieses Ziel unterschiedliche Lösungsansätze. Ein beliebter Weg ist das Investment in Aktien mit hohen Dividendenrenditen. Das ist leider nicht der beste Weg, wie wir gleich sehen werden.


Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags

  • Hat man die Atoss Software -Aktie  im März 2004 für knapp 15 EUR erworben, hätte man alleine durch Dividenden das 1,6 fache des Kaufpreises zurück erstattet bekommen
  • Daimler: Bei einem Kaufpreis von 35 EUR im März 2004 hat Daimler seitdem nur knapp 94 Prozent des Kaufpreises durch Dividenden erstattet 
  • Gewinner sind Wachstumsaktien mit starker Bilanz, gering kapitalintensivem Geschäft und Dividendensteigerungspotenzial

Sie wollen langfristige Einnahmen, welche Beispielinvestments würden Sie tätigen?



Atoss Software - 0,99% Dividendenrendite-

Daimler - 6,5% Dividendenrendite-


Dividendenjäger würden sich klar für Daimler entscheiden. Ist das aber langfristig der Erfolgsweg?

Ben Graham erzielt als Wachstumsinvestor knapp 29,2 % p.a.

Ben Graham ist bekannt als Investor, der in preisgünstige Unternehmen (Value) investiert.  Aber er war besser als Growth- Investor


Benjamin Graham ist der Gründer der vernünftigen Wertpapieranalyse und war bekannt als Investor in sog. Zigarettenstummel. Das sind Investments, die den Besitzer nur noch einen ertragreichen Zug gewähren und danach leider keine Zukunft mehr haben. Diesen Investmentansatz hat Benjamin Graham gewählt, um das Risiko zu reduzieren. Risiko war aus seiner Sicht ein zu hoher Preis für die Zukunftsperspektiven des Unternehmens wegen des zukünftigen Kapitalverlustes oder eine sehr schlechte Bilanz mit hohen Schulden.
Beides Risiken, die Investoren gegenwärtig zu oft eingehen.
Ben Graham der Gründer der Wertpapieranalyse

Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags

  • Benjamin Graham reduziert das Risiko durch Investments mit niedrigem Preis und starker Bilanz
  • Sein Wachstumsinvestment Geico war aber erfolgreicher > Das Risiko wurde durch ein starkes Geschäftsmodell und verlässliche Kunden reduziert
  • Geico legte eine Performance von 29,2 % p.a. hin
  • Benjamin Graham erzielte insgesamt eine Performance von 17,6 % p.a. (1936-1945) während der großen Depression
  • Die Erkenntnis von Graham: “Das wahre Maß für den Wert von Aktien findet man in Kursen im Verhältnis zu den Gewinnen, Dividenden und Aussichten -in geringerem Ausmaß - auch zum Substanzwert.“ 

Gute Tools von Ben Graham



Seine “Zigarettenstummel“ hatten eine hervorragende Bilanz mit Aktien oder Bankguthaben, sowie kaum Schulden und der Preis lag deutlich unter den liquidierbaren Vermögenswerten. So konnte Graham das Risiko minimieren und das Management zum letzten Zug - der Ausschüttung der Vermögenswerte - bitten. Das war sehr erfolgreich und kaum Risiko behaftet. Mit dem Versicherer Geico ging Benjamin Graham mehr Risiko und wurde dafür belohnt:

Das Wachstumsinvestment Geico


Versicherer sind in einem harten Wettkampf untereinander. Versicherungen müssen etwas Besonderes machen oder leisten, um den Aktionären langfristig Freude zu bereiten. Geico hat ein besonderes Geschäftsmodell und eine gute Zielgruppe. Deshalb war das langfristige Wachstum  realistisch.

Warum verdienen Dividendenjäger langfristig nicht die höchsten Dividendeneinnahmen?

Warum verdienen diejenigen, welchen die Dividende egal ist, die meiste Dividende?



Es gibt Dividendenbriefe, es gibt Dividendenaristokraten, aber warum verdienen die Investoren, die nicht auf die Dividende schauen, schlussendlich am meisten Dividende?



Investmentfrage zum Start:



Für welches Investment würden Sie sich entscheiden?

Deutsche Telekom aktuelle Dividendenrendite von 4,7% (steuerfrei)

Rational AG mit 1,59%

SIXT Vz. mit 3,27%


Und jetzt konkret: Für welches Unternehmen würden Sie sich anhand der Dividendenrendite entscheiden? Deutsche Telekom? Solides Unternehmen mit hoher Rendite und die Dividende ist auch noch steuerfrei. Das ist natürlich eine akzeptable Begründung aber nicht die Beste! 


Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags

  • Die vier Möglichkeiten zur Kapitalverwendung sind Investitionen in die Zukunft des Geschäfts, Dividendenausschüttungen, Aktienrückkäufe und Übernahmen
  • Bei Wachstumsunternehmen wie Rational und SIXT kann man nach 15 Jahren eine Rendite von 19% und 36% auf den Einstiegskurs verdienen, die deutsche Telekom bietet nur 5 %
  • Ein Unternehmen mit guten Wachstum und stabiler Bilanz kann die Dividende nachhaltig steigern und bringt über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren hervorragende Dividendeneinnahmen
  • Dividendenjäger verdienen weniger Dividende als Investoren, die in gute Unternehmen mit Wachstumsperspektiven investieren


Vorab: Die Dividendenrenditen sind Brutto. Es wurden keine Steuern berücksichtigt!

Die Rational AG wirft aktuell nur 1,6% Rendite ab, aber ist ein sehr starkes Unternehmen in einem Bereich mit Wachstum. Die hohe Qualität der Produkte für professionelle Küchen und der wachsende Markt hat das Unternehmen auf die Erfolgsspur gebracht. In den letzten 15 Jahren stieg die Dividende um über 400%. Dieser Anstieg war durch eine sehr gute operative Entwicklung und eine starke Bilanz gerechtfertigt.

Dividendenentwicklung der Rational AG je Aktie (Dividende je Aktie in EUR)

Angenommen Sie haben zu 50€ im Jahr 2004 Anteile von diesem Unternehmen gekauft, dann erhalten Sie knapp 19 % auf den Einstiegskurs.
Insgesamt hat das Unternehmen in den letzten 15 Jahren 93,6 € Dividende je Aktie gezahlt, also bekommt man den Einstiegskurs fast zweimal zurück.


OK, sehr gut..nun aufgepasst Dividendenjäger! Ein Investment in Unternehmen mit hoher Dividendenrendite sollte sich ja mehr auszahlen.

10% mehr Dividende je Aktie für langfristige Investoren. Musterbeispiel L’Oréal

Wie belohnt man langfristige Investoren?


Für diese Frage gibt es einige Antworten. Beispielsweise sind Steuervorteile bei einer langfristigen Haltezeit der Aktien sinnvoll. Aber diese Rahmenbedingungen gibt der Staat vor. Der Staat ist meist etwas unflexibel und macht leider keinen Unterschied zwischen einem kurzfristigen Spekulanten oder einem langfristigen Investor.

Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
  • Langfristige Investoren müssen belohnt werden
  • L’Oréal bietet eine höhere Dividende für langfristige Aktionäre. 
  • Jeder Aktionär mit registrierte Aktien und einer Haltedauer von mindestens zwei volle Kalenderjahre bekommt 10 Prozent mehr Dividende je Aktie.
Bonus für treue Aktionäre




L’Oréal bietet Bonus für treue Aktionäre


Das Familienunternehmen L’Oréal geht mit gutem Beispiel voraus und macht einen Unterschied in der Dividende.


L’Oréal bietet eine höhere Dividende für langfristige Aktionäre. Jeder Aktionär, der registrierte Aktien mindestens zwei volle Kalenderjahre hält, bekommt 10 Prozent mehr Dividende. 

In unserem Beitrag DIE L’ORÉAL-GRUPPE – BESONDERS SCHÖN FÜR LANGFRISTIGE INVESTOREN für www.bavarian-value.de haben wir die Strategie von L’Oréal und den Umgang mit der Vorzugsdividende für langfristige Investoren erklärt.

Vielen Dank für die Möglichkeit am
GASTSTAR-SPECIAL-OKTOBER 2018 mitwirken zu dürfen.

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Lindt mit Dividendenrendite von 25% zum Einstandskurs, wann verkaufen?

Eveillard: Unternehmen mit Wettbewerbsvorteil kann man über 25 Jahre halten

Value Investor Eveillard hält Unternehmen mit stabilen Free Cashflow über 25 Jahre


Durch erfahrene Investoren erfährt man, was dauerhaft funktioniert und was nicht.  Man sieht wie Disziplin und die Beibehaltung der Value Investing Prinzipien zum Erfolg führen. Es gibt keine langfristige best practice Praxis bei Spekulationen mit Kryptowährungen wie BitCoin. Sie versprechen nicht nur Überrenditen, sie haben auch geliefert.

Ein gutes Beispiel für best practice von Value Investing ist Jean-Marie Eveillard. Er ist ein ehrenswerter Value Investor mit klaren Prinzipien. Durch zwei Artikel stellten wir Ihnen bereits Person und Prinzipien genauer in unserem Blog vor. An die zwei folgenden Artikel möchten wir jetzt anknüpfen:

Schulden sind gefährlich

Eine starke Performance des Publikumsfonds und lange Haltezeiten der Investments zeichnet Value Investor Eveillard aus.


Die lange Haltzeit bestätigt Eveillard anhand des Beispiels Burlington Northern. Dieses Unternehmen wurde über 25 Jahre von dem Franzosen als Anteilseigner begleitet.




Lindt mit Dividendenrendite von 25% zum Einstandskurs, wann verkaufen?


Dividendenrendite, -abzinsung und bald auch -risiko?

Dividendenrendite und -abzinsung zur Unternehmensbewertung


Der Ruf, Aktien wären Spekulationsobjekte, ist leider weit verbreitet. Einige Mitmenschen verstehen nicht, dass ein langfristiger Aktieninvestor nicht auf kurzfristige Kurssprünge spekuliert, sondern eine zusätzliche Einnahmequelle für sich möchte. Durch Dividenden erhält man zusätzliche Einnahmen und verliert stetig die Abhängigkeit vom Gehalt. Investoren können das langfristige Ziel verfolgen, ihr Leben selbst zu bestimmen und nur von Dividendeneinnahmen zu leben. Verfolgt man dieses Ziel, muss man einen verschärften Blick auf die Dividendenrendite oder sogar auf den Wert der Abzinsung der zukünftigen Dividenden werfen.
regelmäßige Einnahmen durch Dividenden


Dividendenrendite



Wie wird mein Aktieninvestment verzinst? So lautet die Frage beim Blick auf die Dividendenrendite. Ohne die Berücksichtigung von Kapitalertrags- und Kirchensteuer ist es eine einfache Metrik und dient gut als Vergleichsparameter zwischen Unternehmen und Anlageformen.

Dividendenrendite- formel





Am Beispiel BMW Vz.

Dividende je Vorzugsaktie = 4,02 EUR

Berechnung der Dividendenrendite am Beispiel BMW







Die Dividendenrendite bringt einige Vorteile mit sich. Man kann Branchen und sogar Anlageformen übergreifende Vergleiche anstellen. Zum Beispiel kann man Anlagerenditen von Anleihen mit Dividendenrenditen von Unternehmen vergleichen oder innerhalb des Aktienuniversums unterschiedlichste Branchen wie ein Sondermaschinenbauer und eine Bank vergleichen.


Ein Nachteil der Bewertungskennziffer ist, dass diese immer etwas durch Dividendenkürzung und -steigerung variieren kann und keine Informationen über die Bilanzstabilität des Unternehmens enthält. Dividenden sollten in der Regel aus den frei verfügbaren Free Cashflow oder aus dem Gewinn (insbesondere bei Finanzunternehmen) gezahlt werden und nicht aus der Substanz des Unternehmens.

Zusätzlich sollte man berücksichtigen, dass am Tag der Auszahlung die Dividende vom Aktienkurs abgezogen wird, weil Geld aus dem Unternehmen fließt.

Weitere Kennziffern sind auf unserer Seite Unternehmensbewertung erklärt.



Dividend Discount Methode



In dieser Methode des Discounted Cash Flow wird ein konservativer Wert des Eigenkapitals ermittelt. Über Dividendenwachstum kann man eine Vorstellung über die zukünftige Höhe der Dividenden erlangen. Dieser Wert wird dann auf den heutigen Tag abgezinst, dadurch erhält die Dividende in naher Zukunft eine höhere Bedeutung als die Dividenden in fünf bis zehn Jahren. In unserem einfachen Modell wird die Dividende als ewige Rente angesehen. Das bedeutet, wir gehen davon aus, dass das Familienunternehmen BMW immer in der Lage ist, seine Aktionäre mit einer Dividende zu bedienen.

Dividenden und Aktienrückkäufe wirken gemeinsam grandios

Dividenden und Aktienrückkäufe sind wichtig für langfristige Investoren



Als langfristige Investoren möchten wir dauerhafte Einnahmen durch Investitionen bekommen. Einnahmen stehen dem Investor bei positiven Gewinnen und Free Cashflows zu.

Auf direktem Wege kommt der Investor an diese Einnahmen über Dividenden und Aktienrückkäufe. Wir möchten uns heute dem Thema Dividenden und Aktienrückkäufe widmen und zeigen, was sie für einen positiven Effekt haben, wenn das Unternehmen sie gemeinsam und konservativ anwendet.


Dividenden führen zu regelmäßigen Einnahmen



Unternehmen, welche nicht mehr auf den extremen Wachstumspfad sind und schon Gewinne und Cashflows erwirtschaften, können einen Teil des Free Cash Flows oder der Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten.

Die Aktionäre werden durch Dividenden für das Bereitstellen des Kapitals belohnt. Dividenden gibt es meistens bei Unternehmen die nicht mehr so viel Kapital für ihr Wachstum benötigen, denn bei der Auszahlung einer Dividende fließt Cash aus dem Unternehmen ab.
Dividenden sollte man nur zahlen, wenn diese aus dem operativen Geschäft erwirtschaften werden können. Wenn man für Dividenden Fremdkapital aufnehmen muss, führt das in der Regel zu einem Substanzverzehr.


Aktienrückkäufe: den Aktionär für seine Treue zu belohnen



Durch Aktienrückkäufe reduziert sich die ausstehende Aktienanzahl, das heißt der gleiche Gewinn wird durch eine geringere Anzahl an Aktien geteilt. Jedem Aktionär steht bei gleichbleibenden wirtschaftlichen Bedingungen mehr Gewinn zu. Durch ein Aktienrückkaufprogramm können Unternehmen den Gewinn je Aktie heben, ohne dass eine Gewinnsteigerung im operativen Geschäft nötig ist (Vorsicht: Dadurch kann man auch rückläufiges operatives Geschäft verstecken).

Was sollte man bei Aktienrückkäufen beachten? Aktienrückkäufe sollen nur vorgenommen werden, wenn der Kurs des Unternehmens unter dem inneren Wert des Unternehmens gehandelt wird und wenn das Unternehmen aus dem operativen Geschäft die Aktien zurück kaufen kann. Wird das Unternehmen an der Börse sehr teuer gehandelt und das Unternehmen kauft gleichzeitig Aktien zurück, kommt es zu einem Kapitalverlust für den Altaktionär, das hat auch Buffett ganz gut in seinem letzten Letter beschrieben, welchen wir im Beitrag Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2016: Entwicklung, Ausblick, Aktienrückkauf aufgegriffen haben.

Dividenden und Aktienrückkäufe


Im besten Fall kauft das Unternehmen sowohl Aktien zurück und schüttet Dividenden aus.

Wie wir schon deutlich gemacht haben: Bei einem Aktienrückkauf reduziert sich die Anzahl der Aktien, dass bedeutet bei gleichbleibenden Dividenden pro Aktie, reduziert sich auch die ausgeschüttete Summe also das Cash, was aus dem Unternehmen fließt. Schüttet das Unternehmen nur einen etwas höheren Betrag je Aktie aus und steigert das Unternehmen die Ausschüttung um 2% pro Jahr und kauft gleichzeitig um 5% Aktien zurück, reduziert sich langfristig der Gesamtbetrag der aus dem Unternehmen hinaus fließt.



Trotz Dividendensteigerung um 2 % p.a. und anhaltenden Aktienrückkäufen von 5% im Jahr reduzieren sich jedes Jahr die Aufwendungen für Aktionäre um rund 4 %. Die Dividende je Aktie steigt und auch den Gewinn muss man mit einer geringeren Anzahl an Aktionären teilen. Ein gutes Szenario für einen langfristigen Investor. Durch den gemeinsamen Einsatz von Dividenden und Aktienrückkäufen kann das Unternehmen seine zukünftigen Ausgaben für Akionäre reduzieren.



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Der Free Cashflow ist für die Aktionäre!

Was sollte man mit Net Cash machen? Umfrage!

Net Cash hat Vor- und Nachteile


Im ersten Beitrag im Monat Juli haben wir uns versucht, mit dem Vor- und Nachteilen von Net Cash auf der Bilanz auseinanderzusetzen. Wenn der Kassenbestand die Netto-verbindlichkeiten übersteigt, bietet es Vorteile, wie Flexibilität, Unabhängigkeit und Krisenpuffer aber auch Nachteile, wie geringe Renditen, ineffiziente Kapitalnutzung, Währungs- und Inflationsrisiko. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf  Vollständigkeit, deshalb wollen wir in Erfahrung bringen, was Sie, als CEO, mit den Net Cash machen würden?

Was sollen die Unternehmen mit Net Cash machen?


Was mit Net Cash machen?

Wir wollen mal schauen, wie die Meinung der deutschen Value Investoren zu diesem Thema ist.
Was sollen Unternehmen, die in ausreichender Nettoliquidität schwimmen mit diesem Geld machen?

Sollen die Unternehmen Dividendenausschüttungen vornehmen?

Sollen  Sie Aktien zurückkaufen?

Sollen die Unternehmen Übernahmen tätigen?

Sollen die Firmen Ruhe bewahren, auf den Cash-Berg sitzen bleiben und antizyklisch investieren?

Die Umfrage befindet sich am rechten Rand.

Das Aktien-Anleihe-Prinzip: Buffetts Weg zum Reichtum​

Warren Buffett kassiert von seinen Investments in Coca Cola und American Express mittlerweile jährlich eine Dividendenrendite auf dem Einstiegskurs von 43,7 % und 14,7%. Das Aktien-Anleihe-Prinzip hat Buffett zu enormen Reichtum geführt.
In der nächsten Krise oder bei einer Normalisierung der Aktienkurse kann er wieder die Möglichkeit nutzen und Unternehmen im Sinne des Aktien-Anleihe-Prinzips kaufen, welche ihn auf Dauer noch reicher werden lassen.

Was ist das Aktien-Anleihe-Prinzip?


Eine Aktien-Anleihe ist ein starkes Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteil, welches eine gute Vorhersagbarkeit der Gewinne aufweist, dass die Wertsteigerung des Unternehmens und deren Aktien eine Form von einer Aktien-Anleihe mit steigenden Zinskupon ist.
Kurz gesagt: die Aktie des Unternehmens mit einem Wettbewerbsvorteil ist die Anleihe und der Vorsteuergewinn oder Gewinn je Aktie ist der Kupon. Mit dem Vorteil, dass der Kupon, also der Gewinn je Aktie, von Jahr zu Jahr wächst und damit den Wert der Aktien-Anleihe von Jahr zu Jahr erhöht.

Buffett beobachtet qualitativ hochwertige Unternehmen und schlägt zu, wenn seine Einstiegsrendite und die erwarteten jährlichen Gewinnsteigerungen über Jahre ein sehr ansprechendes Paket für ihn darstellen.
Genauso hat Buffett damals Coca Cola und American Express zu einem sehr guten Einstiegskurs kaufen können mit der Erwartung, dass diese Unternehmen den Gewinn je Aktie um mindestens fünf 10 oder 15% pro Jahr steigern können.

Quelle:
Mary Buffett & David Clark (2015): So liest Warren Buffett Untrnehmenszahlen. S. 177-186.

Beispiel des Aktien-Anleihe-Prinzips an Coca Cola


Der durchschnittliche Einstiegskurs von Warren Buffett lag bei 6,5 US- Dollar (bereinigt um Aktiensplit 3,2475 US-Dollar je Aktie) Ende der 1980er- Jahre.  Das amerikanische Markenunternehmen machte damals einen Nachsteuergewinn je Aktie von 0,46 US-Dollar, dass entspricht einer Einstiegrendite  von 7,1 %. Buffett sah die Historie und konnte davon ausgehen, dass der Gewinn sich um rund 15 % jährlich steigern konnte.
Heute liegt der Gewinn je Aktie bei 1,91 US-Dollar im Geschäftsjahr 2016 und beschert Buffett jetzt jährlich eine Gewinnrendite von 58,8 % auf den bereinigten Einstiegskurs (Aktiensplit 1/2). Als Dividende bekommt Berkshire Hathaway rund 43,7 % des Einstiegskurses ausgeschüttet, also hat Coca Cola innerhalb von 3 Jahren den Einstiegskurs an Buffett zurück gezahlt.

Ganz nach dem Motto von Charlie Munger:

"Viel Geld verdient man nicht mit Kaufen und Verkaufen ... aber mit Warten"
im Orginal:
"the big money is not in the buying and selling... but in the waiting."


Beispiel des Aktien-Anleihe-Prinzips anhand von "American Express"


Für rund 8,48 US-Dollar je Aktie konnte Warren Buffett Anteile an dem Zahlungsdienst American Express erwerben. Der Nachsteuergewinn lag damals bei 1,54 US-Dollar und versprach eine Gewinnrendite  von 18,2 %. Heute wirft American Express eine Nachsteuergewinnrendite von 59,3 % auf den Einstiegspreis ab, denn der Gewinn je Anteil lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 5,03 US-Dollar. Wahnsinn! Auch die Dividendenrendite auf den Einstiegskurs ist mit rund 14,7 % sehenswert.

Was sind die Voraussetzung für die richtige Anwendung des Aktien-Anleihe-Prinzips?


Man sollte probieren, ein Unternehmen richtig zu verstehen, die Geschäftsberichte lesen und die branchenüblichen Dynamiken erkennen, bis man ein Gefühl dafür entwickeln kann, wie das Unternehmen in einem Horizont von 10 bis 15 Jahren florieren wird.
Und wenn man ein Unternehmen aus den Perspektiven einschätzen kann, sollte man noch auf den richtigen Preis, also eine möglichst hohe Gewinnrendite, warten.
Man sollte beim Kaufen und Verkaufen Ruhe bewahren und keine unnötigen Trades durchführen. Auch ist es wichtig sich immer die Frage zu stellen: Was können Unternehmen und Management noch in Zukunft leisten? Wie wird das Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteil noch florieren?




Warum führt das Aktien-Anleihe-Prinzip zu außergewöhnlichen Renditen?

Aktien mit außergewöhnlichen Renditen nach Jahren

Durch dieses sehr langfristige Investieren profitiert man ganz stark von Aktienrückkäufen, Dividendensteigerungen und den Aufschub der Kapitalertragssteuer eines Investments (aufgeschobene Steuerpflicht).

Kauft das Unternehmen über einen langen Zeitraum seine eigenen Aktien zurück, bekommt man einen größeren Gewinnanteil bei gleichbleibenden Aktienbesitz. Das Unternehmen muss, um die Dividende gleich zu behalten, einen geringeren Betrag ausschütten. Der größere einbehaltene Gewinn wird im operativen Geschäft eingesetzt. Fängt dann das Unternehmen an, die Dividenden zu steigern, bekommt man noch zusätzlich Rendite für das eingesetzte Kapital.

Investment von Coca Cola und American Express

Quelle: Berkshire Hathaway (2017): Anual Report 2016, S. 19.

Hinsichtlich der Kursentwicklung konnte Warren Buffett bei Coca Cola Company einen Gewinn von 1176 %, also absolut 15,3 Mrd. US-Dollar  und bei Amercian Express einen Gewinn von 773 %, also absolut 9,94 Mrd. US-Dollar  bis zum Jahresende 2016 ansammeln.
Diese Gewinne werden natürlich auch noch von den steuerlichen Aufschub der Kapitalertragssteuer unterstützt, denn solange man die Position nicht verkauft, fallen auch keine Steuern an. Diese Ersparnis kann auch die Gewinne in gigantische Höhen führen, wie das Beispiel Warren Buffetts zeigt. Was gibt's schöneres als die Anhäufung eines der größten Privatvermögen und das Finanzamt bekommt erstmal keinen Cent. ;-)


Weitere Bewertungsansätze finden Sie auf der Seite Unternehmensbewertung.

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Quellen:
Mary Buffett & David Clark (2015): So liest Warren Buffett Untrnehmenszahlen. S. 177-186.
https://www.bloomberg.com/quote/KO:US
http://www.berkshirehathaway.com/2016ar/2016ar.pdf
https://www.bloomberg.com/quote/AXP:US

Free Cashflow - Rendite: Was steht dem Aktionär zu?

Der Free Cashflow ist für die Aktionäre!


Was ist der Free Cashflow (FCF)?


Der Free Cashflow (auch freier Cashflow oder Cashflow nach Investitionen genannt) ist der operative Cashflow abzüglich Investitionen (Capex) plus der Desinvestitionen. Die Kennziffer gilt als schwer
manipulierbar und signalisiert den entnahmefähigen Finanzmittelüberschuss eines Geschäftsjahres in der Theorie.
Die Zahlungsströme nach Investitionen machen deutlich, wie viel Geld für die Eigentümer des Unternehmens tatsächlich übrig bleibt. Das ist für den Investor sehr wichtig, denn „Bewertung ist das Zählen von Geld, nicht von Hoffnungen und Träumen.“ so Warren Buffett.


Was kann man mit dem Free Cashflow machen?


Der Free Cashflow bildet alle Zahlungsströme ab, welche im Unternehmen bleiben, abzüglich Investitionen / zuzüglich Desinvestitionen. Diese freien Mittel kann man nutzen, um die Aktionäre mit Dividenden und Aktienrückkäufen am Erfolg des Unternehmens teilhaben zulassen. Hier sollte man dringend berücksichtigen, dass die Free Cashflow Rendite deutlich höher sein sollte als die Dividenden-Rendite. Trifft das nicht zu, ist die Dividende in der Regel nicht nachhaltig, weil sie aus der Substanz oder mit Hilfe von Fremdkapitalaufnahme gezahlt wird.

Der Cashflow nach Investitionen kann auch zur Reduzierung der Verschuldung verwendet werden. Durch die Zurückzahlung der Schulden gewinnt man an Flexibilität, welche bei einer Krise in der Branche zum Ausweiten der Marktanteile oder / und zur Übernahme von Konkurrenten genutzt werden kann.
Darüber hinaus kann man den freien Cashflow auch zu Erweiterungsinvestitionen (Akquisitionen) und Ersatzinvestitionen nutzen.




Wo sind die Schwachstellen des Free Cashflows?


Der freie Cashflow ist Differenz aus dem Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit und dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit.
Der Free Cashflow berechnet sich grob aus dem Nettogewinn:


+ zuzügliche alle nicht zahlungswirksamen Aufwendungen (wie unter anderem Aufnahme von Rücklagen, Abschreibungen, Erhöhung von Rückstellungen, periodenfremde und außerordentliche Aufwendungen, Erhöhung des Gewinnvortrags) und


- abzüglich aller nicht zahlungswirksamen Erträge (wie unter anderem Entnahme aus Rücklagen, Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen, Minderung des Gewinnvortrags).

und dann abzüglich der Investitionen (Capital Expenditure = CapEx) und zuzüglich Desinvestitionen.


Hier stellt sich die Frage: Welche nicht zahlungswirksamen Aufwendungen oder Erträge und Investitionen (CapEX) sind normal und von welchen profitiert der Aktionär / der Eigentümer wirklich?


Zum Beispiel wird die aktienbasierte Vergütung (stock-based compensation), also die Aktienoptionen für das Management, wieder kopflos bei der Free Cashflowrechnung hinzu addiert. Von einer Verwässerung der Anteile hat der treue Aktionäre nichts und wenn auch das Management keine Verwässerung der Anteile anstrebt und im gleichen Maß Aktien am Markt zurückkauft, kommt es zu Aufwendungen für den Eigentümer. Das Unternehmen gibt dann in der Regel Aktienoptionen zu einem geringen Preis aus und kauft die Aktien am Markt zu einem normalen / hohen Preis zurück.

Ähnlich ist es bei nicht zahlungswirksamen Komponenten, wie latenten Steuern (Deferred Taxes), welche eigentlich nur in den anderen Berichtszeitraum verschoben werden. Diese Steuern werden dennoch fällig. Es gibt hierfür natürlich noch weitere Beispiele.

Zu guter Letzt die Investitionen. Stellen Sie sich vor, Sie gründen ein Logistikunternehmen. Im ersten Geschäftsjahr investieren sie einen großen Betrag in ihre Lagerhalle und ihren Fuhrpark. Diese Investitionen werden wahrscheinlich in den nächsten zwei bis fünf Jahren nicht in gleicher Höhe wiederkommen. Das Prinzip gilt auch bei Desinvestitionen, also sie besitzen als Logisitikunternehmer eine Lagerhalle und verkaufen diese Lagerhalle wir dieser Zahlungsstrom auch einmalig sein


Deshalb sollte man nicht stupide die Investitionen sowie Deinvestitionen im Geschäftsjahr als gegeben betrachten, sondern über eine Normalisierung der Investitionen und die Aufnahme von Instandhaltunginvestitionen nachdenken.

Dazu hilft die Betrachtung der Investitionen (CapEx) und Deinvestitionen über einen längeren Zeitraum und die Ermittlung der langfristigen Durchschnitte.

Bewertungsmetrik Free Cashflow RenditeDie Schwachstellen des Free Cashflows werden aus unserer Sicht bei den Owner Earnings- Berechnung vermieden, welche wir Ihnen auf der Seite Unternehmensbewertung noch vorstellen wollen.

Wie ermittelt man die Free Cashflow Rendite?


Teilt man den Free Cashflow des laufenden Geschäftsjahres durch die gegenwärtige Marktkapitalisierung, bekommt man die Free Cashflow Rendite. Also das, was man gegenwärtig für freie Zahlungsströme bei einer Investition in das Unternehmen bekommt. Da auch der Free Cashflow erheblichen Schwankungen unterliegt, ist es sinnvoll diesen Wert oder die Marge (Free Cashflow / Umsatz) über die letzten drei, sieben oder zehn Jahre zu mitteln. Dann bekommt man eine Vorstellung über den normalisierten Free Cashflow der letzten Jahre. Teilt man diesen durch die Marktbewertung des Unternehmens erhält man eine normalisierte Free Cashflow Rendite.

Es besteht auch die Möglichkeit den Free Cashflow durch den Unternehmenswert (Enterprise Value) zu teilen. Da der Unternehmenswert grob aus der Marktkapitalisierung zuzüglich der Schulden und abzüglich der Zahlungsmittel berechnet wird, ist die Bewertungsmetrik für den Eigentümer des Unternehmens noch aussagefähiger.
Die Free Cashflow-Rendite ist eine nützliche Bewertungskennziffer, um einen Blick in die Fähigkeit des Unternehmens zu erhalten, die Dividenden zu zahlen oder Aktien zurückzukaufen. Einen Überblick, der weitere Bewertungsmetriken enthält, finden Sie auf unserer Seite Unternehmensbewertung.

Quelle:
Griffin (2016): Charlie munger. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. S.180f
www.fuw.ch/article/anleger-schaut-auf-den-cashflow/ (Stand 05.03.2017)
www.fuw.ch/term/freier-cashflow-netto-cashflow/ (Stand 05.03.2017)
boerse.ard.de/boersenwissen/boersenlexikon/freier-cash-flow-100.html (Stand 05.03.2017)

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Quelle: FAZ