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Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2016: Entwicklung, Ausblick, Aktienrückkauf

Warren Buffett's Brief an die Aktionäre 2016 


Langfristige Entwicklung von Berkshire Hathaway:


Die langfristige Entwicklung von Berkshire Hathaway ist sehr sehenswert. Da ist es auch fast unbedeutend, dass der Gewinn im letzten Jahr nur stabil gehalten werden konnte. Schuld daran ist der leichte Rückgang des Gewinns vor Steuern bei den Investments und eine stabile Gewinnentwicklung bei den operativen Beteiligungen. Hier ist hervorzuheben, dass die Versicherungsparte wieder etwas mehr verdiente und das Eisenbahngeschäft BNSF Railway einen Gewinn- und Umsatzrückgang von rund 16 Prozent und 10 Prozent vermelden musste. Für die Betrachtung der Beteiligungsgesellschaft ist die Entwicklung des Buchwertes von großer Bedeutung, hier konnte Berkshire Hathaway wieder um 10,7 Prozent im vergangenen Jahr zulegen.


Geschäftsentwicklung von Berkshire Hathaway hinsichtlich Gewinn vor Steuern

Ausblick von Warren Buffett:


Buffett ist optimistisch für die Zukunft von Berkshire Hathaway und beschreibt seinen Plan wie folgt:
“Our expectation is that investment gains will continue to be substantial – though totally random as to timing – and that these will supply significant funds for business purchases. Concurrently, Berkshire’s superb corps of operating CEOs will focus on increasing earnings at the individual businesses they manage, sometimes helping them to grow by making bolt-on acquisitions. By our avoiding the issuance of Berkshire stock, any improvement in earnings will translate into equivalent per-share gains”
Quelle: Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2016, S. 4 

Er geht weiterhin von erheblichen Investmentgewinnen aus, welche enorme Mittel für Berkshire Hathaway liefern und weitere Zukäufe begünstigen werden. Auf steigende Einnahmen der Tochterunternehmen konzentrieren sich seine hervorragenden Manager, welche auch durch Akquisitionen, wie den Hidden Champion Wilhelm Schulz GmbH, den Wettbewerbsvorteil weiter ausbauen können. Insgesamt geht Warren Buffett von steigenden Gewinnen je Aktie für die Zukunft von Berkshire Hathaway aus.

In seinem Brief an die Aktionäre hebt er auch nochmal die Stärke von Amerikas wie
"den Einfallsreichtum, das Marktsystem, einer Flut an talentierten und ehrgeizigen Immigranten sowie die Rechtsstaatlichkeit" hervor und stichelt etwas gegen Trump:
"Americans have combined human ingenuity, a market system, a tide of talented and ambitious immigrants, and the rule of law to deliver abundance beyond any dreams of our forefathers."
Quelle: Warren Buffett's Letters to Berkshire Shareholders 2016, S. 5

Aktienrückkäufe bei unterbewerteten Unternehmen sind nicht immer sinnvoll!  2 Ausnahmen 




Zum Thema Aktienrückkäufe äußert sich Warren Buffett sehr ausführlich. Er betont wieder, dass ein Aktienkauf nur sinnvoll ist, wenn der Kaufpreis unter dem Inneren Wert liegt. Dabei ergänzt er, dass es dennoch zwei Ausnahmen gibt, auch bei einer Unterbewertung des Unternehmens keine Aktienrückkäufe vorzunehmen.


1. Ausnahme liegt vor, wenn das Unternehmen die Rückkäufe nicht aus dem operativen Geschäft bezahlen kann, sondern dafür Schulden aufnehmen muss.

2. Ausnahme besteht dann, wenn eine Investition in das Unternehmen (Projekte, Maschinen) oder ein Unternehmenserwerb einen deutlich größeren Wert, also eine deutlich höhere Rendite auf das eingesetzte Kapital verspricht, als der Rückkauf von unterbewerteten Aktien.


Abschließend sagte Warren Buffett dazu:
“What is smart at one price is stupid at another.”


Berkshire Hathaway hält an seiner Rückkauf-Regel fest und ein Aktienrückkauf kann bei einem Kurs- Buchwert-Verhältnis von unter 1,2 stattfinden, weil Warren Buffett den Inneren Wert von Berkshire Hathaway deutlich über dieser Marke sieht. Nach dem Anstieg des Buchwertes um 10,7 Prozent auf 172100 US-Dollar je A- Aktie liegt das Kurs- Buchwert- Verhältnis bei rund 1,5.

Warren Buffett bleibt optimistisch! Trump hin oder her. Warum?

Warren Buffett und die Zukunft Amerikas.


Lassen wir Buffetts Statement aus seinem letzten Shareholder Letter auf uns wirken:

“For 240 years it’s been a terrible mistake to bet against America, and now is no time to start. America’s golden goose of commerce and innovation will continue to lay more and larger eggs. America’s social security promises will be honored and perhaps made more generous. And, yes, America’s kids will live far better than their parents did.”

Quelle: Warren Buffett (2016): BERKSHIRE HATHAWAY INC. SHAREHOLDER LETTERS 2015, 8.

Frei übersetzt heißt sein Statement zu Amerika folgendes:

240 Jahre lang war es ein schrecklicher Fehler gegen Amerika zu wetten und jetzt ist auch nicht die Zeit damit anzufangen. Die goldene Gans Amerikas im Bereich Handel und Innovation wird weiterhin mehr und größere Eier legen. Amerikas soziale Versprechen werden geehrt und vielleicht noch großzügiger. Und, ja, Amerikas Kinder werden weit besser leben als ihre Eltern.

Warum ist sich Warren Buffett da so sicher?


Warren Buffett liefert sogar eine kleine Beispielrechnung zu diesem Thema. In dieser Rechnung setzt er sich mit dem amerikanischen Bruttoinlandsprodukt (Wachstum von rund 2 %) auseinander, was einige Amerikaner sehr beklagen.

“Some commentators bemoan our current 2% per year growth in real GDP – and, yes, we would all like to see a higher rate. But let’s do some simple math using the much-lamented 2% figure. That rate, we will see, delivers astounding gains. America’s population is growing about .8% per year (.5% from births minus deaths and .3% from net migration). Thus 2% of overall growth produces about 1.2% of per capita growth. That may not sound impressive. But in a single generation of, say, 25 years, that rate of growth leads to a gain of 34.4% in real GDP per capita. […] In turn, that 34.4% gain will produce a staggering $19,000 increase in real GDP per capita for the next generation. Were that to be distributed equally, the gain would be $76,000 annually for a family of four. Today’s politicians need not shed tears for tomorrow’s children.“

Quelle: Warren Buffett (2016): BERKSHIRE HATHAWAY INC. SHAREHOLDER LETTERS 2015, 7f.



Warren Buffett meint sinngemäß: Das Bruttoinlandsprodukt(BIP)- ein Wachstum von 2 % pro Jahr - erscheint wirklich sehr gering, jedoch können auch kleine Wachstumszahlen zu erstaunlichen Zugewinnen führen. Warum das so ist, wollen wir Ihnen an der Beispielrechnung von Warren Buffett erklären: Durch Zuwanderungen und Geburten verkleinert sich das BIP-Wachstum auf ein BIP-Wachstum von 1,2 % pro Kopf. Bei einem gegenwärtigen BIP pro Kopf von rund 55000 US-Dollar im Jahr nimmt das BIP bei einem Wachstum von 1,2 % im ersten Jahr um 660 US-Dollar auf 55660 US-Dollar zu. Im zweiten Jahr wächst das BIP, dank des Zinseszins-Effekts, auf 56328 US-Dollar an. Dies ist ein Anstieg von 1328 US-Dollar zum Anfangswert und eine Zunahme von 668  US - Dollar, also ein Plus von 1,2%, im zweiten Jahr. Wie der Zinseszins-Effekt wirkt, können Sie im folgenden Chart gut sehen.

BIP Zuwachs bei 1,2 % p.a., in 25 Jahren sind es 19000 US-Dollar


Auch nach Warren Buffetts Meinung kann bei einer jährlichen BIP-Zunahme von 1,2% nach 25 Jahren ein Gesamtgewinn von 19000 US-Dollar pro Kopf entstehen. Bei einer vierköpfigen Familie würde der Zuwachs rund 76000 US-Dollar betragen. Nach 40 Jahren nimmt der BIP je Kopf um absolute 33500 US-Dollar zu, was bei einem Vierpersonenhaushalt einer Zunahme von 134000 US-Dollar entspräche. Addieren wir die absolute Zunahme auf den gegenwärtigen BIP pro Kopf von rund 55000 US-Dollar resultiert ein BIP pro Kopf von 74000 US- Dollar nach 2,5 Dekaden, ( ein Wachstum von rund 34,5 %) und 88500 US- Dollar nach 4 Dekaden (ein Plus von rund 61 %).
Auch kleine Wachstumsraten können zu erstaunlichen Gewinnen führen. Das kann selbst Trumps Politik nicht verhindern ;-)

Trump gegen die deutsche Automobilindustrie

Kann Trump seine Drohungen gegen die Automobilindustrie durchsetzen?

„Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen.“ Donald Trump zukünftiger Präsident der USA
Donald Trump äußerte sich gestern in einem Interview erstmals zu der deutschen Politik und Wirtschaft. Er kündigte an gegen die Einfuhr von deutschen Autos vorzugehen, falls die Produktion aus der USA ausgelagert wird. Dies bezieht sich hauptsächlich auf den Bau des neuen BMW-Werks in San Luis Potosí in Mexiko. Aber kann er seine Drohungen wirklich wahr machen? 

Generell besteht natürlich die Möglichkeit Strafzölle auf gewisse Produkte zu erheben, das hätte jedoch weitreichende Konsequenzen in der ganzen Weltwirtschaft. Die Automobilindustrie ist global gesehen einer der bedeutendsten Industriezweige und damit einer der größten Arbeitgeber. Allein in Deutschland sind ungefähr 800.000 Angestellte in der Automobilindustrie beschäftigt. Dazu kommen ca. 350.000 Beschäftigte in der Automobilzuliefererindustrie. Somit sind in Deutschland ungefähr 1.200.000 Menschen in der Automobilindustrie beschäftigt. In den USA sind es ungefähr 1.500.000 Beschäftigte in der Automobilindustrie.
Die USA stellen einen der größten Absatzmärkte der Welt dar, der mit diesen Strafzöllen sehr schnell abbauen würde. Jedoch ist die deutsche Automobilindustrie sehr stark vernetzt und Strafzölle würden nicht nur Konsequenzen in der Branche, sondern auch auf ganz anderen Zweigen der Wirtschaft haben. Dabei ist hauptsächlich an die Maschinenbauindustrie und die IT-Industrie zu denken. Die amerikanischen Strafzölle würden, also nicht nur deutsche Unternehmen, sondern auch amerikanische Unternehmen, sowie internationale Unternehmen treffen. 

Zudem ist davon auszugehen, dass auch amerikanische Autos nicht mehr günstig produziert werden können, da Zulieferteile dann auch mit Strafzöllen belegt werden und sehr große Automobilzulieferer deutsche Unternehmen sind.
 "Die amerikanische Autoindustrie wird dadurch schlechter, schwächer und teurer" Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
Natürlich muss man auch mit einer starken politischen Reaktion der deutschen Regierung rechnen. Eine logische Konsequenz wäre die Erhebung von Strafzöllen für amerikanische Produkte. Zudem kann es europaweit zu Strafzöllen gegen amerikanische Produkte kommen, da Deutschland eines der stärksten Mitglieder der Europäischen Union ist.

Bild Koenigsinvestor.deEine Erhebung von Strafzöllen auf deutsche Autos hätte also nicht nur Konsequenzen für die Weltwirtschaft, sondern auch für die Weltpolitik. Es würde im schlimmsten Fall zu einer Art Handelskrieg zwischen Deutschland und der USA kommen.

Vorher sollte versucht werden diese Uneinigkeiten anders zu lösen.
"Dafür müssen die USA bessere Autos bauen." Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
Quellen: 
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/nach-interview-bmw-reagiert-gelassen-auf-trumps-drohungen-14667420.html (Stand: 17.1)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30703/umfrage/beschaeftigtenzahl-in-der-automobilindustrie/ (Stand: 17.1)
http://www.gaccmidwest.org/industrien/automobilindustrie/ (Stand 17.1)