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Dividendenjäger verdienen langfristig weniger Dividenden als Wachstumsinvestoren!

Die erfolgreiche Dividendenjagd entscheidet nicht die aktuelle Dividendenrendite



Der finanzielle Freiheit einen Schritt näher kommen, könnte auch ein guter Vorsatz für 2020 sein. Freiheit und Unabhängigkeit erreicht man durch stetige und leicht steigende Einnahmen. Es gibt für dieses Ziel unterschiedliche Lösungsansätze. Ein beliebter Weg ist das Investment in Aktien mit hohen Dividendenrenditen. Das ist leider nicht der beste Weg, wie wir gleich sehen werden.


Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags

  • Hat man die Atoss Software -Aktie  im März 2004 für knapp 15 EUR erworben, hätte man alleine durch Dividenden das 1,6 fache des Kaufpreises zurück erstattet bekommen
  • Daimler: Bei einem Kaufpreis von 35 EUR im März 2004 hat Daimler seitdem nur knapp 94 Prozent des Kaufpreises durch Dividenden erstattet 
  • Gewinner sind Wachstumsaktien mit starker Bilanz, gering kapitalintensivem Geschäft und Dividendensteigerungspotenzial

Sie wollen langfristige Einnahmen, welche Beispielinvestments würden Sie tätigen?



Atoss Software - 0,99% Dividendenrendite-

Daimler - 6,5% Dividendenrendite-


Dividendenjäger würden sich klar für Daimler entscheiden. Ist das aber langfristig der Erfolgsweg?

Ben Graham erzielt als Wachstumsinvestor knapp 29,2 % p.a.

Ben Graham ist bekannt als Investor, der in preisgünstige Unternehmen (Value) investiert.  Aber er war besser als Growth- Investor


Benjamin Graham ist der Gründer der vernünftigen Wertpapieranalyse und war bekannt als Investor in sog. Zigarettenstummel. Das sind Investments, die den Besitzer nur noch einen ertragreichen Zug gewähren und danach leider keine Zukunft mehr haben. Diesen Investmentansatz hat Benjamin Graham gewählt, um das Risiko zu reduzieren. Risiko war aus seiner Sicht ein zu hoher Preis für die Zukunftsperspektiven des Unternehmens wegen des zukünftigen Kapitalverlustes oder eine sehr schlechte Bilanz mit hohen Schulden.
Beides Risiken, die Investoren gegenwärtig zu oft eingehen.
Ben Graham der Gründer der Wertpapieranalyse

Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags

  • Benjamin Graham reduziert das Risiko durch Investments mit niedrigem Preis und starker Bilanz
  • Sein Wachstumsinvestment Geico war aber erfolgreicher > Das Risiko wurde durch ein starkes Geschäftsmodell und verlässliche Kunden reduziert
  • Geico legte eine Performance von 29,2 % p.a. hin
  • Benjamin Graham erzielte insgesamt eine Performance von 17,6 % p.a. (1936-1945) während der großen Depression
  • Die Erkenntnis von Graham: “Das wahre Maß für den Wert von Aktien findet man in Kursen im Verhältnis zu den Gewinnen, Dividenden und Aussichten -in geringerem Ausmaß - auch zum Substanzwert.“ 

Gute Tools von Ben Graham



Seine “Zigarettenstummel“ hatten eine hervorragende Bilanz mit Aktien oder Bankguthaben, sowie kaum Schulden und der Preis lag deutlich unter den liquidierbaren Vermögenswerten. So konnte Graham das Risiko minimieren und das Management zum letzten Zug - der Ausschüttung der Vermögenswerte - bitten. Das war sehr erfolgreich und kaum Risiko behaftet. Mit dem Versicherer Geico ging Benjamin Graham mehr Risiko und wurde dafür belohnt:

Das Wachstumsinvestment Geico


Versicherer sind in einem harten Wettkampf untereinander. Versicherungen müssen etwas Besonderes machen oder leisten, um den Aktionären langfristig Freude zu bereiten. Geico hat ein besonderes Geschäftsmodell und eine gute Zielgruppe. Deshalb war das langfristige Wachstum  realistisch.

Warum verdienen Dividendenjäger langfristig nicht die höchsten Dividendeneinnahmen?

Warum verdienen diejenigen, welchen die Dividende egal ist, die meiste Dividende?



Es gibt Dividendenbriefe, es gibt Dividendenaristokraten, aber warum verdienen die Investoren, die nicht auf die Dividende schauen, schlussendlich am meisten Dividende?



Investmentfrage zum Start:



Für welches Investment würden Sie sich entscheiden?

Deutsche Telekom aktuelle Dividendenrendite von 4,7% (steuerfrei)

Rational AG mit 1,59%

SIXT Vz. mit 3,27%


Und jetzt konkret: Für welches Unternehmen würden Sie sich anhand der Dividendenrendite entscheiden? Deutsche Telekom? Solides Unternehmen mit hoher Rendite und die Dividende ist auch noch steuerfrei. Das ist natürlich eine akzeptable Begründung aber nicht die Beste! 


Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags

  • Die vier Möglichkeiten zur Kapitalverwendung sind Investitionen in die Zukunft des Geschäfts, Dividendenausschüttungen, Aktienrückkäufe und Übernahmen
  • Bei Wachstumsunternehmen wie Rational und SIXT kann man nach 15 Jahren eine Rendite von 19% und 36% auf den Einstiegskurs verdienen, die deutsche Telekom bietet nur 5 %
  • Ein Unternehmen mit guten Wachstum und stabiler Bilanz kann die Dividende nachhaltig steigern und bringt über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren hervorragende Dividendeneinnahmen
  • Dividendenjäger verdienen weniger Dividende als Investoren, die in gute Unternehmen mit Wachstumsperspektiven investieren


Vorab: Die Dividendenrenditen sind Brutto. Es wurden keine Steuern berücksichtigt!

Die Rational AG wirft aktuell nur 1,6% Rendite ab, aber ist ein sehr starkes Unternehmen in einem Bereich mit Wachstum. Die hohe Qualität der Produkte für professionelle Küchen und der wachsende Markt hat das Unternehmen auf die Erfolgsspur gebracht. In den letzten 15 Jahren stieg die Dividende um über 400%. Dieser Anstieg war durch eine sehr gute operative Entwicklung und eine starke Bilanz gerechtfertigt.

Dividendenentwicklung der Rational AG je Aktie (Dividende je Aktie in EUR)

Angenommen Sie haben zu 50€ im Jahr 2004 Anteile von diesem Unternehmen gekauft, dann erhalten Sie knapp 19 % auf den Einstiegskurs.
Insgesamt hat das Unternehmen in den letzten 15 Jahren 93,6 € Dividende je Aktie gezahlt, also bekommt man den Einstiegskurs fast zweimal zurück.


OK, sehr gut..nun aufgepasst Dividendenjäger! Ein Investment in Unternehmen mit hoher Dividendenrendite sollte sich ja mehr auszahlen.

10% mehr Dividende je Aktie für langfristige Investoren. Musterbeispiel L’Oréal

Wie belohnt man langfristige Investoren?


Für diese Frage gibt es einige Antworten. Beispielsweise sind Steuervorteile bei einer langfristigen Haltezeit der Aktien sinnvoll. Aber diese Rahmenbedingungen gibt der Staat vor. Der Staat ist meist etwas unflexibel und macht leider keinen Unterschied zwischen einem kurzfristigen Spekulanten oder einem langfristigen Investor.

Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
  • Langfristige Investoren müssen belohnt werden
  • L’Oréal bietet eine höhere Dividende für langfristige Aktionäre. 
  • Jeder Aktionär mit registrierte Aktien und einer Haltedauer von mindestens zwei volle Kalenderjahre bekommt 10 Prozent mehr Dividende je Aktie.
Bonus für treue Aktionäre




L’Oréal bietet Bonus für treue Aktionäre


Das Familienunternehmen L’Oréal geht mit gutem Beispiel voraus und macht einen Unterschied in der Dividende.


L’Oréal bietet eine höhere Dividende für langfristige Aktionäre. Jeder Aktionär, der registrierte Aktien mindestens zwei volle Kalenderjahre hält, bekommt 10 Prozent mehr Dividende. 

In unserem Beitrag DIE L’ORÉAL-GRUPPE – BESONDERS SCHÖN FÜR LANGFRISTIGE INVESTOREN für www.bavarian-value.de haben wir die Strategie von L’Oréal und den Umgang mit der Vorzugsdividende für langfristige Investoren erklärt.

Vielen Dank für die Möglichkeit am
GASTSTAR-SPECIAL-OKTOBER 2018 mitwirken zu dürfen.

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Der Ruf, Aktien wären Spekulationsobjekte, ist leider weit verbreitet. Einige Mitmenschen verstehen nicht, dass ein langfristiger Aktieninvestor nicht auf kurzfristige Kurssprünge spekuliert, sondern eine zusätzliche Einnahmequelle für sich möchte. Durch Dividenden erhält man zusätzliche Einnahmen und verliert stetig die Abhängigkeit vom Gehalt. Investoren können das langfristige Ziel verfolgen, ihr Leben selbst zu bestimmen und nur von Dividendeneinnahmen zu leben. Verfolgt man dieses Ziel, muss man einen verschärften Blick auf die Dividendenrendite oder sogar auf den Wert der Abzinsung der zukünftigen Dividenden werfen.
regelmäßige Einnahmen durch Dividenden


Dividendenrendite



Wie wird mein Aktieninvestment verzinst? So lautet die Frage beim Blick auf die Dividendenrendite. Ohne die Berücksichtigung von Kapitalertrags- und Kirchensteuer ist es eine einfache Metrik und dient gut als Vergleichsparameter zwischen Unternehmen und Anlageformen.

Dividendenrendite- formel





Am Beispiel BMW Vz.

Dividende je Vorzugsaktie = 4,02 EUR

Berechnung der Dividendenrendite am Beispiel BMW







Die Dividendenrendite bringt einige Vorteile mit sich. Man kann Branchen und sogar Anlageformen übergreifende Vergleiche anstellen. Zum Beispiel kann man Anlagerenditen von Anleihen mit Dividendenrenditen von Unternehmen vergleichen oder innerhalb des Aktienuniversums unterschiedlichste Branchen wie ein Sondermaschinenbauer und eine Bank vergleichen.


Ein Nachteil der Bewertungskennziffer ist, dass diese immer etwas durch Dividendenkürzung und -steigerung variieren kann und keine Informationen über die Bilanzstabilität des Unternehmens enthält. Dividenden sollten in der Regel aus den frei verfügbaren Free Cashflow oder aus dem Gewinn (insbesondere bei Finanzunternehmen) gezahlt werden und nicht aus der Substanz des Unternehmens.

Zusätzlich sollte man berücksichtigen, dass am Tag der Auszahlung die Dividende vom Aktienkurs abgezogen wird, weil Geld aus dem Unternehmen fließt.

Weitere Kennziffern sind auf unserer Seite Unternehmensbewertung erklärt.



Dividend Discount Methode



In dieser Methode des Discounted Cash Flow wird ein konservativer Wert des Eigenkapitals ermittelt. Über Dividendenwachstum kann man eine Vorstellung über die zukünftige Höhe der Dividenden erlangen. Dieser Wert wird dann auf den heutigen Tag abgezinst, dadurch erhält die Dividende in naher Zukunft eine höhere Bedeutung als die Dividenden in fünf bis zehn Jahren. In unserem einfachen Modell wird die Dividende als ewige Rente angesehen. Das bedeutet, wir gehen davon aus, dass das Familienunternehmen BMW immer in der Lage ist, seine Aktionäre mit einer Dividende zu bedienen.