Rotkäppchen eine Erfolgstory nach der Wende - Marktführer in Deutschland

Wie hat es Rotkäppchen Sekt geschafft, sich nach der Wende als Ostprodukt in Deutschland durchzusetzen?


Rotkäppchen Sekt kann eine lange Unternehmensgeschichte vorweisen, alles begann bereits im Jahr 1856. Damit kann Rotkäppchen sogar auf eine längere Tradition als die Schloss Wachenheim AG zurückblicken. Die Schloss Wachenheim AG ist der größte Sekthersteller der Welt und somit der größte Konkurrent von Rotkäppchen. Doch in Deutschland hat Rotkäppchen weiterhin die Nase vorne.
rotkäppchen.de

Besonders interessant ist jedoch die Unternehmensgeschichte nach der Wende. Viele sahen das Unternehmen Rotkäppchen und die Marke bereits als verloren. Doch durch starken Einsatz der Angestellten gelang es dem Unternehmen sich durchzusetzen.


Einbruch nach der Wende 


1987 erzielte Rotkäppchen den größten Absatz mit 15,3 Millionen verkauften 0,75l Flaschen. Mit der Wende ging der Absatz schlagartig zurück, da Ostdeutsche eher die Westprodukte kauften und die Ostprodukte in Vergessenheit gerieten. Mit dieser Änderung ging ein starker Personalabbau von 364 auf 205 Angestellte einher. Das Unternehmen wurde zu einer GmbH umgewandelt, die komplett der Treuhand unterstellt war. Die verbliebenen Angestellten (nur noch 66) versuchten den Sekt aus dem Auto zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Schloss Wachenheim AG ein Kaufgesuch abgelehnt, da sie kein Potenzial im Unternehmen sah.



In den Folgejahren ging es steil bergauf. Der Absatz konnte von 1991 zu 1992 von 2,9 Millionen Flaschen auf 5,7 Millionen Flaschen gesteigert werden. Der Erfolg stand in direkter Verbindung mit einem Managment Buy-Out (MBO). Die Treuhand beschloss ein Managment Buy-Out. Die eingesetzten Geschäftsführer Gunter Heise, Jutta Polomski, Dr. Lutz Lange, Ulrich Wiegel und Hans-Jürgen Krieger sowie die Familie Harald Eckes-Chantré  erhielten die größten Unternehmensanteile.

Wie gelang die Wende im Unternehmen?


Das Management überarbeitete in Eigenregie den Auftritt des Unternehmens und stärkte das Verbrauchervertrauen. Der Aufbau eines soliden Distributionsnetzes in Verbindung mit dem breiten Sortiment zu akzeptablen Preisen überzeugten den Handel und Rotkäppchen konnte seine Flächen im Regal der Supermärkte ausbauen. Parallel dazu wurde Werbung im TV und Zeitungen bundesweit geschaltet, was auch die Nachfrage des Konsumenten förderte und die Absatzzahlen steigerte.

100-jähriges Bestehen von Rotkäppchen


Bereits 1994 schafft Rotkäppchen Sekt einen Rekordabsatz von 17 Millionen Flaschen und feiert die 100-jährige Gründung des ehemaligen Familienunternehmens. Der Absatz wuchs weiter und 1996 musste die Firma in Freyburg vergrößert werden. Die magische Grenze von 20 Millionen Liter verkauften Sekt im Jahr wurde überschritten. Mit der Jahrtausendwende kam auch die Wende in der Sektbranche in Deutschland. Bereits 2001 wurde Rotkäppchen die meist verkaufte Marke in Deutschland. Mit der Übernahme der Geldermann Sektkellerei und der Marke Mumm wurde Rotkäppchen zu Deutschlands größter Sektkellerei. In den Folgejahren ergänzte das Unternehmen sein Angebot um Spirituosen und Wein. 

Das Unternehmen beschäftigt heute 636 Angestellte und erzielt einen Umsatz von 986 Mio. €. Das sind insgesamt 178 Mio. verkaufte Flaschen Sekt im Jahr 2016.
Der Marktanteil in der Sektbranche in Deutschland liegt bei 55,4% und das trotz eines zwischenzeitlichen Absturzes nach der Wende. Damit ist Rotkäppchen Sekt eine der erfolgreichsten Marken aus dem Osten. 

Quellen: 
http://www.rotkaeppchen-mumm.de/unternehmen/zahlen/ (Stand: 24.8)
http://www.rotkaeppchen.de/geschichte/#section4 (Stand: 24.8)
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Keine-Ostalgie-bei-Rotkaeppchen-article1611501.html (Stand: 24.8)

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