Warren Buffett: was macht ihn langfristig erfolgreich, aber hemmt ihn zurzeit?

Warren Buffett ist mit 88 weiterhin fit und hat die Überrenditen im Blick


Was zeichnet Warren Buffett als Investor aus?


Buffetts Charakter ist die Basis seines ausgezeichneten Erfolgs. Während seiner Laufbahn zeigte er gewaltigen Mut und großartige Geduld.


Geduld - damit das Kapital auch gewaltig verzinst wird


Der Value Investor ist sehr geduldig. Er springt nicht von Investment zu Investment. Nein, er hält Unternehmen wie Coca-Cola, Wells Frago usw. über Jahrzehnte, auch wenn es kurzfristig Probleme hat. Zusätzlich wartet er bis der Preis und die erwartete Rendite seines Investments stimmen bevor er kauft.


Ein Musterbeispiel ist Coca-Cola:

Ende der 1980er Jahre ist Warren Buffett in das Markenunternehmen eingestiegen. Der durchschnittliche Einstiegskurs lag bei 6,5 US- Dollar (bereinigt um Aktiensplit 3,2475 US-Dollar je Aktie). Das amerikanische Markenunternehmen machte damals einen Nachsteuergewinn je Aktie von 0,46 US-Dollar, dass entspricht einer Einstiegrendite von 7,1 Prozent.
Warren Buffett erkannte den Wettbewerbsvorteil und konnte davon ausgehen, dass der Gewinn sich um rund 15 Prozent jährlich steigern kann.
Heute liegt der Gewinn je Aktie bei 1,96 US-Dollar und beschert Buffett jetzt jährlich eine Gewinnrendite von 60,4 Prozent auf den bereinigten Einstiegskurs (Aktiensplit 1/2). Als Dividende bekommt Berkshire Hathaway aktuell 0,39 USD je Aktie im Quartal ausgeschüttet. Das bedeutet, sein Kapitel wird mit rund 47,4 Prozent jährlich verzinst. Wahnsinn, denn Warren Buffett bekommt fast jedes zweite Jahr seinen Einsatz wieder.




Mut - auch in Zeiten der Überbewertung


Hat Warren Buffett der Mut aktuell verlassen? Oder warum sitzt er auf knapp 100 Mrd. USD und setzt sie nicht ein? Ist er zittrig geworden oder warum scheut er das Risiko? Nein! Er will das Risiko des Kapitalsverlustes vermeiden und wartet auf hohe Renditen für sein Kapital. Das ist auch sehr mutig, denn er wird von einigen belächelt, weil seine Performance aktuell nicht hervorsticht. Seine Perspektive dazu ist:
"Ich würde eher die Strafen aus einem Über-Konservatismus erdulden als die Konsequenzen der Fehler, vielleicht sogar mit dauerhaften Kapitalverlust, der Aneignung einer "Neuen Ära" Philosophie zu ertragen, bei der die Bäume in den Himmel wachsen."


Quelle: Miller (2016): Warren Buffetts fundamentale Investment-Geheimnisse: Die Essenz der Partnership Letters des erfolgreichsten Investors aller Zeiten S. 248.


Bei der Bewertung von Berkshire Hathaway ist uns nicht entgangen, dass Charlie Munger und Warren Buffett ähnlich mit der Cashquote verfahren, wie wir. Wir haben uns grob vorgenommen unsere Aktieninvestments bei einem Marktcrash von 50 Prozent zu verdoppeln. Evtl. haben die Jungs von Berkshire das auch vor, denn aktuell (31.06.18) ist das Aktienportfolio rund 195,6 Mrd. USD schwer und die Nettoliquidität beträgt knapp 100 Mrd. USD. Halbiert sich das Aktienportfolio, beträgt es nur noch knapp 100 Mrd. USD und kann durch die Cashreserven verdoppelt und durch Cash und Float mehr als verdoppelt werden. Warren Buffett freut sich wahrscheinlich insgeheim auf diesen Moment, weil er weiß, dass er so den Grundstein für nachhaltige Überrenditen legen kann.

Warren Buffett ist ein Paradebeispiel für einen antizyklischen Investor und er wird sich auch wieder durch hervorragende Investments in Krisenzeiten in Szene setzen und die Eigentümer von Berkshire Hathaway nicht nur durch Aktienrückkäufe glücklich machen. Wie sieht er die Rahmenbedingungen dafür? Das erfahren Sie in dem Video (englisch).






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