Streit zwischen Kellerhals und Ceconomy geht weiter. Wie hat sich die Abspaltung der Metro AG nach Börsengang geschlagen?

Familie Kellerhals gibt nicht auf und kämpft gegen Ceconomy. Wie steht es um das Unternehmen nach der Abspaltung?


Der Vorschlag des Vorstandes der Ceconomy AG den Freenet Geschäftsführer Vilanek zum Aufsichtsrat zu ernennen stößt bei der Familie Kellerhals auf Unverständnis. Die Minderheitsgesellschafter des MediaMarkt-Saturn Konzerns, vertreten durch die Holdinggesellschaft Covergenta, steht der Ernennung des Aufsichtsrats skeptisch entgegen.  Die Erben des MediaMarkt, Saturn Gründers Erich Kellerhals sahen schon die Beteiligung (9,15 %) von Freenet an der Ceconomy AG als kritisch an. Sie forderten, dass die Beteiligung von Kartellamt geprüft wird, da Ceconomy mit Freenet Exklusivverträge abgeschlossen hat und nun über MediaMarkt und Saturn hauptsächlich Freenet-Verträge verkauft.

Zusammenfassung / Lessons Learned des Beitrags
  • Familie Kellerhals kämpft mit Covergenta weiter um MediaMarkt, Saturn und gegen die Ceconomy AG
  • Vorstand der Ceconomy AG will Freenet-Geschäftsführer Vilanke als Aufsichtsrat einzusetzen
  • Ceconomy kämpft mit stagnierenden Umsatz
  • Nach Grahams Wachstumsformel muss die Ceconomy AG über die nächsten 7-10 Jahre um 3,9 % wachsen, um die momentane Bewertung zu rechtfertigen

Insgesamt scheint es für die Familie Kellerhals nur noch um den Verkauf der Anteile des MediaMarkt-Saturn Konzerns an Ceconomy zu gehen. Entscheidend ist dabei, wann und zu welchem Preis Ceconomy die Anteile übernimmt.



Über die Aufspaltung des METRO-Konzerns und dessen Gründe haben wir bereits in 2 Beiträgen berichtet:


Wie sieht es momentan bei Ceconomy aus?


Eine Aktie der Ceconomy AG wurde nach der Abspaltung von der Metro AG mit einem Aktienkurs von 9,80 € bewertet. Bis heute ist die Aktie auf 5,70 € gefallen.
Die Geschäftszahlen bestätigen die Stagnation im Handelsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2016/17 konnte Ceconomy einen Umsatz 21,6 Mrd. € erzielen. Dieser fiel im Geschäftsjahr 2017/18 auf 21,4 Mrd. €.

Noch deutlicher wird die kritische Situation der Ceconomy AG bei einem Blick auf das Nettoergebnis. 2016/17 konnte Ceconomy 206 Mio. € erwirtschaften. Im Folgejahr sank das Ergebnis um 183 Mio. € auf 23 Mio. €.
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Ein Lichtblick stellt der Bereich Online-Handel dar. Der Umsatz konnte von 2,3 Mrd. € in 2016/17 auf 2,59 Mrd. € in 2017/18 gesteigert werden.

Investmentpotenzial 


Das Ergebnis je Aktie lag im Geschäftsjahr 2017/18 bei 0,07 € (Vorjahr: 0,63 €). Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 stieg der Umsatz leicht um 1,7 %. Auch weitere Kennzahlen der Ceconomy AG entwickelten sich positiv. Das Nettoergebnis stieg leicht um 3 Mio. € von 104 Mio. € (Q1 17/18) auf 107 Mio. € (Q1 18/19). Durch die sehr großen Schwankungen zwischen den Geschäftsjahren ist eine Bewertung mithilfe der Wachstumsformel von Benjamin Graham kompliziert. Um eine Vergleichbarkeit der Kennzahl zu ermöglichen, ist es in diesem Fall von Vorteil den Durchschnitt der Ergebnisse je Aktie der beiden Vorjahre zu verwenden. Dieser liegt bei 0,35 € je Aktie. 

Auf Basis der gegebenen Kennzahlen setzt Grahams Wachstumsformel ein Wachstum von 3,9 % voraus, um die Bewertung zu rechtfertigen. Die Ceconomy AG konnte im ersten Quartal 2018/19 einen Teil zur Erreichung dieses Ziels beisteuern. Der Vorstand äußert sich im Geschäftbericht 2017/18 nicht detailliert über genau Wachstumskennzahlen. Es wird ein leichtes Umsatzwachstum prognostiziert. 

Nun bleibt es die Aufgabe jedes Value Investoren die Wachstumschancen der Ceconomy AG abzuschätzen. Wie sehen Sie die Chancen über einen langen Zeitraum ein Wachstum von 3,89 % zu erreichen?

Quellen: 
https://www.ceconomy.de/media/geschaftsbericht_2017-18_-_konz_ernabschluss_der_ceconomy_ag.pdf (Stand:12.05.2019)
https://www.sharewise.com/de/instruments/Ceconomy (Stand:12.05.2019)
https://www.koenigsinvestor.de/2017/02/grund-aufspaltung-metro.html (Stand:12.05.2019)

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